CarsharingRegierung will das Teilen von Autos per gesetzlicher Basis fördern

Carsharing / Regierung will das Teilen von Autos per gesetzlicher Basis fördern
Carloh ist einer von zwei Anbietern von Carsharing in Luxemburg Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Indem sie einen gesetzlichen Rahmen schafft, will die Regierung das Carsharing fördern. Dadurch soll der Verkehr reduziert werden, und idealerweise auch der private Fuhrpark im Land.  

Aktuell gibt es in Luxemburg zwei Anbieter von Carsharing: Flex von der CFL und Carloh von der Stadt Luxemburg. Beide Initiativen funktionieren eher schlecht als recht. Zum Beispiel registriert Flex um die 700 Fahrten pro Woche, bei einer Flotte von 110 Autos. Damit das Teilen von Autos weiteren Aufschwung erhält, hat die Regierung einen gesetzlichen Rahmen geschaffen, den Mobilitätsminister François Bausch („déi gréng“) am Montag vorstellte.

„Die Vorteile des Carsharing werden oft unterschätzt“, erklärte Bausch. Der Nutzer bezahlt nur, wenn er auch tatsächlich fährt. Beim Privatauto dagegen müsse man die Kosten für Wartung, Versicherung oder Steuern selbst dann tragen, wenn der Wagen steht. Und natürlich ist Carsharing ein Mittel gegen den Verkehrsinfarkt, denn ein Carsharing-Auto ersetze sieben private Wagen, so Bausch. Also soll ein funktionierendes System dafür sorgen, dass sich die Menschen überlegen, den Zweit- oder Drittwagen abzuschaffen. Das geht aber nur, wenn das Carsharing auch wirklich funktioniert. Und dazu braucht es Stationen, also Parkplätze im öffentlichen Raum. Flex betreibt 60 solcher Stationen, Carloh 25 (für 43 Autos). Es sollen mehr werden, weshalb das Gesetzesprojekt ausgearbeitet wurde. Denn dadurch wird den Gemeinden ermöglicht, Carsharing-Parkplätze einzurichten; bis jetzt war das nur auf privaten Grundstücken möglich. Ob sie es auch tun, liegt in ihrer Hand. 

Schilder und Vignetten

Spezielle Straßenschilder wurden entworfen und auch Parkvignetten für Carsharing-Autos. Festgelegt ist zudem bereits die Strafe, wenn man ohne Berechtigungsschein auf Carsharing-Parkplätzen steht: 74 Euro wird das in Zukunft kosten. Das System ist stationsbezogen. D.h. dass der gemietete Wagen dort abgegeben wird, wo er abgeholt wurde. Flexiblere Angebote im Stile des Radverleihs in der Hauptstadt oder im Süden des Landes sind in Luxemburg nicht sinnvoll. Solche Systeme hätten sich bisher nur in Städten ab einer Einwohnerzahl von 750.000 bewährt, so Bausch. 

Um in Luxemburg eine Genehmigung zum Carsharing zu bekommen, müssen potenzielle Anbieter verschiedene Voraussetzungen erfüllen. Sie müssen Autos und Lieferwagen haben, die mit dem Führerschein B gefahren werden können. Des Weiteren muss das Angebot sieben Tage die Woche und 24 Stunden am Tag verfügbar sein. Auch muss eine Assistenz angeboten werden. Die Betriebsgenehmigungen werden vom Ministerium ausgestellt, während die Gemeinden Konzessionen erteilen. Auch die Nutzer sollen durch das Gesetz geschützt werden. So sind z.B. die Verträge öffentlich.

Der Kunde bezahlt für sein Abonnement und natürlich für die Fahrten. Momentan kostet das Carsharing bei Flex im kostenlosen Basic Abo 0,60 Euro pro gefahrenen Kilometer und 3,95 € Euro pro Stunde. Darin enthalten sind die Kosten für Kraftstoff, Versicherung, Pannenhilfe und Mehrwertsteuer. Für Mehrnutzer gibt es weitere Abonnements mit höherer Grundgebühr, dafür geringeren Stunden- und Kilometerpauschalen. Minister François Bausch sähe es am liebsten, wenn die beiden momentan in Luxemburg ansässigen Anbieter gemeinsame Sache machten und ihre Flotten zusammenlegten.

Carsharing vs. Carpooling

Carsharing ist das Teilen eines Autos, das nicht im eigenen Besitz ist. Eine kurzzeitige Miete, sozusagen. Carpooling dagegen bezeichnet Fahrgemeinschaften im privaten Auto. Während Carpooling die Anzahl der Autos im Straßenverkehr verringert, also den Verkehr, reduziert Carsharing zudem auch noch die Anzahl an benötigten Parkplätzen.

Phil
1. Mai 2023 - 11.25

@jean-pierre.goelff Vu dass de Bausch an Konsorten amgaang sinn d'Land mat Gewalt komplett ëmzeplouen, d'Fuerbunnen ze verengen an mat Schikanen auszestafféieren sinn sie dach all selwer Schold um Chaos op de Strossen... allez, allez, dat ass dach alles net méi normal wéi dee Klippchen hei veranstaltet!

Zav
25. April 2023 - 15.34

Et kann een deem (Witze &) Transportminister definitiv net méi nôlauschteren. Geschwënn därfen nëmme méi E-Autoen d'Parkplatze benotzen. E soll sech emol schummen a sech kléng halen virun de Wahlen. Da kënnt en eventuel net als totalen "+*ç%&" an Erënnerung bleiwen.

Jemp
25. April 2023 - 15.33

@Bruno: Wat e Blödsinn! Esou weist een, datt ee keng Argumenter huet, mat écologie näischt um Hutt huet, a sech behëllt, wéi dem Blëtzminister säi Mippchen, deen esouguer an de Pëtz spréngt, wa säi Meeschter et seet.

jean-pierre.goelff
25. April 2023 - 13.10

....mat all deem Getriwwels waat deï Gring do opfeïeren,op den Stroossen an op der CFL,kreien sie den lëtzeburgischen Verkeierschaos nie an den Greff!

schullerpiir
25. April 2023 - 12.29

"Wasser predigen, Wein trinken!" Wenn bei einer Einweihung 3 Minister auftauchen, jeder im eigenem Dienstwagen mit Fahrer. Das beweist die Scheinheiligkeit dieser Herrschaften.

Bruno
25. April 2023 - 12.24

@Jemp "Bei einem normalen Auto kommt man auf 0,25-0,50€ pro Fahrkilometer, wenn man es 10 Jahre fährt, insgesamt 200 000 km. " Das sind nur Sie. " Es geht dem Blitzminister einzig und allein darum, den anderen Parkplätze weg zu nehmen, seinetwegen sogar auch auf Kosten der Umwelt." Hoffentlich, das ist ein Zusatzbonus. Wieso sollen Sie auf der Straße parken dürfen? Mieten Sie eine Garage für 400€ dann sehen Sie, ob Sie mit 2.5€ hinkommen.

Jejejeje
25. April 2023 - 11.46

Et get nemmen drems nach e puer Parkplatzen fir Privat Leit ewech ze huelen. Siehe rue Willy Goergen an der Stadt, do as eng ganz Rei fir den Taxi reserveiert gin, selen das iewerhept en Taxi do stet. Den Minister den d´Autoen esou hast soll mam guden Beispiel virgoen an nie mei an en Auto klammen. Al Leit klammen net mei op den Velo, sie hun hiren egenen Auto!

Jemp
25. April 2023 - 11.40

Der Blitzminister spinnt mal wieder. Bei einem normalen Auto kommt man auf 0,25-0,50€ pro Fahrkilometer, wenn man es 10 Jahre fährt, insgesamt 200 000 km. Flex kostet schon 0,6 € pro km und rund 4€ pro Stunde zusätzlich. Das ist völlig unrentabel, für den Benutzer genauso wie für den Betreiber. Es ist auch von der Ökologie her totaler Blödsinn, da die Autos produziert werden um vor sich hin zu rosten. Von den 700 Fahrten pro Woche mit 110 Autos (~6 Fahrten pro Woche pro Auto, keine 200 km) sind ein grosser Teil Gratisfahrten von Mitarbeitern der CFL selbst. Das tut man damit die Autos nicht auf ihrem Parkplatz festrosten und mindestens einmal pro Woche bewegt werden. Weil das Fahren mit Flex also sauteuer ist, fährt damit fast niemand. Es geht dem Blitzminister einzig und allein darum, den anderen Parkplätze weg zu nehmen, seinetwegen sogar auch auf Kosten der Umwelt.