AusbildungReform im Gesundheitssektor – OGBL fordert Ministerien zum Zuhören auf

Ausbildung / Reform im Gesundheitssektor – OGBL fordert Ministerien zum Zuhören auf
 Symbolfoto: Editpress/Julien Garroy

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Der „Onofhängege Gewerkschaftsbond Lëtzebuerg“ fordert bessere Bedingungen für Luxemburgs medizinisches Nachwuchspersonal. In einer Pressemitteilung vom Dienstag bezieht sich die Gewerkschaft dabei auf die Auszubildenden in der Krankenpflege und die Reform im Gesundheitssektor.

Die Corona-Krise hat in vielen Ländern auf der ganzen Welt schmerzlich klar gemacht, dass medizinische Berufe oft harte Arbeit sind – und vor allem sind sie eins: unersetzlich. Der „Onofhängege Gewerkschaftsbond Lëtzebuerg“ (OGBL) hat am Dienstag in einer Pressemitteilung gefordert, dass sich in diesem Sektor in Luxemburg etwas tut. Der Gewerkschaft geht es dabei um die Auszubildenden in krankenpflegerischen Berufen. 

Zu dem Thema diskutierten die Gewerkschaft deshalb kürzlich mit der „Association Nationale des Infirmières et Infirmiers du Luxembourg“ (ANIL) über die Reform der Ausbildung in den Gesundheitsberufen. „Die Reform wird nur dann effektiv sein, wenn die Ministerien ein offenes Ohr für die Gesundheitsfachkräfte haben, die tagtäglich in diesem Bereich arbeiten“, schreibt der OGBL.

Der Gewerkschaftsbund und die ANIL forderten die Regierung deshalb auf, „die Ausbildung an die Bedürfnisse der Praxis anzupassen“. Der Gesundheits- und Pflegesektor in Luxemburg brauche verschiedene Berufe mit klar definierten Zuordnungen und Aufgaben, und vor allem qualifizierte Mitarbeiter am Patientenbett. Das Wichtigste sei, bestehende Abschlüsse und Berufe zu reformieren, anstatt neue zu schaffen. Die Schaffung einer Vielzahl von Diplomen für ähnliche Berufe berge Risiken.

Anpassung verschiedener Ausbildungen

Zum Beispiel solle der BTS in der Krankenpflege, wie er in Luxemburg existiert, verschwinden und durch eine „echte Krankenpflegeausbildung vom Typ Bachelor (bac +3)“ ersetzt werden – in Übereinstimmung mit dem Bologna-Prozess. Der OGBL und die ANIL seien zudem besorgt, dass die Schaffung eines neuen Ausbildungsgangs für Techniker im Gesundheitswesen zu einer Verwirrung im derzeitigen Aufgabenbereich der Pflegeassistenten führen könnte.

„Zusammenfassend wäre es notwendig, einerseits die Familiensoziologin auf ein CCP- oder DAP-Schulabschlussniveau, andererseits die Pflegeassistentin auf ein Techniker-Niveau und die Krankenschwester auf ein Bachelor-Niveau zu heben, wobei die Verantwortlichkeiten erweitert und die Zuordnungen an die Realitäten vor Ort angepasst werden sollten“, heißt es in der OGBL-Pressemitteilung. „Kombiniert mit einem Master-Abschluss für spezialisierte Krankenschwestern und Krankenpfleger für fortgeschrittene Praktiken mit zusätzlichen Fähigkeiten würde so ein kohärentes System entstehen, das auf alle praktischen Bedürfnisse in diesem Bereich eingeht und Überbrückungsmöglichkeiten auf allen Ebenen bietet.“