Sonntag23. November 2025

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HandballRed Boys scheiden nach intensivem Europapokal-Fight gegen Nilüfer aus

Handball / Red Boys scheiden nach intensivem Europapokal-Fight gegen Nilüfer aus
Daniel Tako erzielte neun Tore Foto: Editpress/Fernand Konnen

Als die Red Boys am Samstag im Rückspiel gegen Nilüfer nach 17 Minuten mit 10:5 führten, schien die sensationelle Aufholjagd nach der 29:35-Hinspielniederlage zum Greifen nah. Doch eine Verletzung und eigene Fehler bremsten den Schwung der Differdinger. Am Ende stand ein 34:34-Unentschieden und damit das Aus in der dritten Runde des EHF European Cup.

Wir sind bereit, alles auf dem Platz zu lassen, wir gehen mit einer Krieger-Mentalität in das Rückspiel“, hatte Younes Ouzrour vor dem zweiten Duell mit Nilüfer BSK gesagt. Um das Achtelfinale zu erreichen, hätten die Red Boys den Sechs-Tore-Rückstand aus dem Hinspiel wettmachen müssen. „Wir werden wie eine Truppe ‚wilder Hunde‘ kämpfen.“ Genau das taten die Differdinger am Samstag auch. Das Problem: Der Gegner verfolgte denselben Ansatz.

Die Anfangsphase geriet zu einer Abwehrschlacht, körperlich hart, aggressiv und hochintensiv. Mehr als fünf Minuten vergingen, ehe Togno den ersten Treffer des Abends erzielte – ein Befreiungsschlag, der den Red Boys Schwung verlieh. Dank ihrer Schnelligkeit gegenüber den Türken setzten sie sich bis zur 17. Minute auf 10:5 ab – damit fehlte nur noch ein Treffer, um den Rückstand aus dem Hinspiel auszugleichen. Die Voraussetzungen schienen ideal: Die Halle, die mit rund 700 Zuschauern gefüllt war, bebte – die Spieler waren hoch motiviert. 

Doch dann folgte der bittere Wendepunkt. Rückraumspieler Jean Louis verletzte sich nach einem Foul am Fuß und konnte nicht weitermachen. Nach einer Auszeit fand dazu Nilüfer besser ins Spiel. Provoziert durch die aggressive Abwehr des Gegners, unterliefen den Red Boys mehrere Fehler. So schnell der Vorsprung zustande gekommen war, schmolz er wieder dahin. In der 28. Minute glich Nilüfer zum 14:14 aus.

Nach dem Seitenwechsel setzte sich der türkische Vizemeister zeitweise mit vier Toren ab (25:29, 46. Minute). Red-Boys-Trainer Marc Breser gab nun auch Spielern aus der zweiten Reihe Einsatzzeit – am kämpferischen Einsatz des luxemburgischen Meisters änderte das nichts. In der Schlussphase kamen die Differdinger noch einmal heran: Nanque traf in der 59. Minute zum 34:34. Die Chance auf den Sieg war danach sogar vorhanden, doch im entscheidenden Angriff unterlief erneut ein Fehler.

„Wir haben sehr gut angefangen, konnten das Tempo aber nicht halten und haben danach einige Fehler gemacht“, so Daniel Tako, mit neun Toren bester Schütze, nach dem Spiel. „Nach dem Ausfall von Enzo wurde es schwierig. Ich war danach der einzige Linkshänder auf dem Feld und wir hatten mehr Probleme, Lösungen zu finden. Unsere Gegner haben dazu viel zu einfach Torchancen bekommen. Am Ende ist es ein Unentschieden. Wir hätten gerne für den Sieg gekämpft. Leider hat es nicht gereicht.“ Den Blick richtete Tako aber bereits nach vorne: „Jetzt kämpfen wir um die Meisterschaft.“

Statistik

Red Boys: Jarrar (1-37’, 6 Paraden), Felici (37-56’, 6 P.), Garcia (56-60’) – Nanque 4, Tako 9/1, Goedert 6, Picco 1, Meyffret 5, Ballet, Bouret, Togno 4, Jean Louis 1, Rac, Guerreiro 2, Leleux, Ouzrour 2
Nilüfer: Emre (5 P.), Bereket (4 P., davon 2 7m) – Djurdjevic 6, Ersin 4, Ilanç 4, D. Mutlu, R. Mutlu 1, Özbahar 1, Yadegari 1, Sogukpinar 1, Sesic 3, Soycan, Öztürk 1, Pehlivan 7, Özcan 1, Bilim 4/1
Schiedsrichter: Radcenko/Persis (beide LAT)
Zeitstrafen: Red Boys 2 – Nilüfer 4
Siebenmeter: Red Boys 1/3 – Nilüfer 1/1
Zwischenstände: 5’ 0:0, 10’ 2:2, 15’ 7:5, 20’ 11:6, 25’ 13:11, 30’ 16:16, 35’ 19:19, 40’ 23:22, 45’ 25:28, 50’ 27:31, 55’ 30:32
Zuschauer: 700 (geschätzt)