Dienstag21. Oktober 2025

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PetingenRadare, Schutzwände und Geschwindigkeitsbeschränkungen gegen den Lärm

Petingen / Radare, Schutzwände und Geschwindigkeitsbeschränkungen gegen den Lärm
Der Durchgangsverkehr stellt im Petinger Zentrum eine große Lärmbelastung dar  Foto: Editpress/Didier Sylvestre

Lärm ist nicht nur störend, sondern kann bei dauerhafter Belastung auch ernsthafte gesundheitliche Folgen haben. Das Umweltministerium arbeitet derzeit an einem neuen Aktionsplan zur Lärmreduktion. Im Rahmen dieser Konsultation haben die Gemeinden Differdingen, Sanem und Petingen eine gemeinsame Stellungnahme ausgearbeitet, die am Montag vom Petinger Gemeinderat angenommen wurde.

Wie laut ist zu laut? Diese Frage beschäftigt auch die Petinger Gemeindeverantwortlichen. Im Zuge der nationalen Strategie zur Lärmbekämpfung fordert die Kommune nun konkrete und rasch umsetzbare Maßnahmen, um die Anwohnerinnen und Anwohner besser zu schützen.

Ein zentrales Anliegen ist die Stärkung der Handlungsspielräume der Gemeinden. In ihrem Schreiben bemängeln drei Kommunen, dass die bisherigen Verwaltungsverfahren zur Umsetzung von Lärmschutzmaßnahmen „langwierig und mühsam“ seien – insbesondere dann, wenn Projekte Straßen betreffen, die der Zuständigkeit der Straßenbauverwaltung unterliegen. Deshalb stellen die Gemeinden die Frage, ob es nicht im Interesse der Bevölkerung wäre, die Entscheidungs- und Umsetzungskompetenzen für innerörtliche Lärmschutzmaßnahmen zumindest teilweise an die Gemeinden zu übertragen – insbesondere für Projekte innerhalb der bebauten Ortslagen (PAG).

Zur Verkehrsberuhigung innerorts fordern Differdingen, Sanem und Petingen mehr Tempo-30- und Tempo-20-Zonen, die Installation von Verkehrsberuhigungsschwellen sowie verkehrspädagogische Geschwindigkeitstafeln. Ergänzt werden soll dies durch verstärkte Radarkontrollen – sowohl klassische Geschwindigkeitsradare als auch Geräte, die Überschreitungen von Lärmgrenzwerten erfassen und sanktionieren. Konkret könnten in Petingen etwa die rue de Lasauvage und die rue Fontaine d’Olière in Rodange von solchen Maßnahmen profitieren.

Ein Dorn im Auge ist den Gemeinden der Lärm, den sie von der „Collectrice du Sud“ abbekommen. Hier sollen Lärmschutzwände und eine niedrigere Höchstgeschwindigkeit für Entlastung sorgen. Unter anderem soll der Tempo-90-Abschnitt auf der A13 zwischen dem Ehleringer Tunnel und dem Tunnel Aessen verlängert werden. Auf der N31 (Luxemburg/Avenue de l’Europe) setzen sich die Gemeinden für eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 70 km/h ein.

„Neel mat Käpp maachen“

Ein weiterer Lärmbelastungspunkt sei die Industrie, insbesondere durch Arcelor-Mittal. Da bestehende Verpflichtungen nicht ausreichend eingehalten würden, wollen die Kommunen nationale Behörden einschalten und schlagen einen ständigen Ausschuss für industriellen Umgebungslärm vor, der Staat, Industrie, Gemeinden und Anwohnervertretungen zusammenbringt.

Beim Schienenverkehr scheint man in Petingen große Hoffnungen in die Arbeiten an den Bahnhöfen zu setzen, die bis 2023 umgesetzt werden sollen. Neben dem Einsatz leiserer Züge fordern die Verantwortlichen zusätzliche Lärmschutzmaßnahmen entlang der Schienenstrecken.

Wie die zuständige Schöffin Maria Agostino (CSV) im Gemeinderat erklärte, hofft man in den kommenden Wochen auf ein gemeinsames Gespräch mit der Umweltverwaltung, um über die Vorschläge in der Stellungnahme zu diskutieren. Auch die Opposition unterstützte die Forderungen, insbesondere die Ausweitung der Tempo-30- und Tempo-20-Zonen. Bürgermeister Jean-Marie Halsdorf verwies darauf, dass entsprechende Maßnahmen bereits im lokalen Mobilitätsplan vorgesehen seien, der derzeit für Petingen ausgearbeitet wird: „Do kënne mer Neel mat Käpp maachen.“