Montag15. Dezember 2025

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Nach 17 Jahren in EschPride könnte 2026 zurück nach Luxemburg-Stadt kommen

Nach 17 Jahren in Esch / Pride könnte 2026 zurück nach Luxemburg-Stadt kommen
Farbenfroh feiern die Menschen jedes Jahr Pride – in Zukunft auch wieder in der Hauptstadt Foto: Editpress/Julien Garroy

Die Pride kehrt womöglich in die Hauptstadt zurück. Rosa Luxemburg steht bereits in Verhandlungen mit den Verantwortlichen. Doch endgültig entschieden ist noch nichts: Auch Esch hat die Pride noch im Budget stehen.

Nach 17 Jahren in Esch kehrt die Pride womöglich wieder zurück nach Luxemburg-Stadt. Rätin Christa Brömmel („déi gréng“) zeigt sich in der Gemeinderatssitzung am Freitag erfreut darüber, dass die Pride als Posten im Budget für 2026 steht. „Wir begrüßen dies ausdrücklich, und auch dass dieses Event in Zukunft abwechselnd mit Esch organisiert wird.“ Eigentlich hatten die Organisatoren vor 16 Jahren den Umzug nach Esch beschlossen, doch nun seien der Wille der Stadt und das Engagement für die Sache da.

Laurent Boquet von Rosa Luxemburg sagte dem Tageblatt am Telefon: „Wir sind in Verhandlungen, aber es ist noch nichts unterschrieben.“ Die Idee sei, langfristig einen jährlichen Wechsel zwischen der Hauptstadt und Esch zu haben, weil man auch „wirklich sehr gut“ mit Esch zusammenarbeite. „Die Idee ist, dass wir gemeinsam das machen, was für das Event am besten ist“, so Boquet. „Ich glaube, dass der Wille der Stadt da ist, die Wertschätzung gegenüber des Events da ist, dass der Einsatz für die Sache da ist“, sagt er über die Rückkehr der Pride nach Luxemburg-Stadt. Und: Die genannten Probleme seien auch schon einige Jahre her.

Laurent Boquet von Rosa Luxemburg spürt die Unterstützung der Hauptstadt
Laurent Boquet von Rosa Luxemburg spürt die Unterstützung der Hauptstadt  Foto: Editpress/Julien Garroy

Der Escher Bürgermeister, Christian Weis (CSV), sagt dem Tageblatt in einem Telefongespräch, es sei noch nichts entschieden. „Wir sind froh, dass wir die Pride so lange abhalten durften, und identifizieren uns damit.“ Esch sehe sich nicht als Konkurrenz zur Hauptstadt. Er verstehe, dass die Luxemburg-Stadt ebenfalls an der Pride interessiert sei. Aber: „Wir haben die Pride auch im Budget für das nächste Jahr stehen, weil noch nichts entschieden ist.“ Esch müsse abwarten, was Rosa Luxemburg für konkrete Vorschläge vorlege, so Weis. Ohnehin: „Wir sehen das Ganze locker und offen.“

Luxemburg-Stadt setzt sich für Rückkehr ein

Rosa Luxemburg plant die Rückkehr nach Luxemburg-Stadt bereits seit einigen Jahren. Schon länger gab es Gerüchte, dass die Veranstalter erwägen, die Pride wieder zurück nach Luxemburg-Stadt zu verlegen. 2009 fand das damals noch unter dem Namen „Gaymat“ bekannte Festival seinen neuen Standort in Esch, nachdem es in Luxemburg-Stadt Konflikte wegen eines gleichzeitig stattfindenden Flohmarkts auf der place d’Armes gab. „Seit 2023 führen wir Gespräche mit der Stadt Luxemburg“, bestätigte Andy Maar (Rosa Luxemburg) kurz vor der Pride 2025. Besonders der Erste Schöffe von Luxemburg-Stadt, Maurice Bauer, setze sich aktiv für eine Rückkehr der Pride in die Hauptstadt ein.

„Das bedeutet aber keinesfalls, dass wir mit Esch unzufrieden sind – ganz im Gegenteil!“, betonte Maar im Juli. Die Gemeinde Esch habe die Pride von Anfang an stark unterstützt. Allerdings sei der Weg in die Südmetropole für viele Pride-Teilnehmende weit, so die Begründung der Veranstalter. 2025 hatte man auch ein anderes Format ausprobiert, um mehr Menschen zur Pride in die Südmetropole zu ziehen. „Ganz aufgeben wollen wir Esch aber nicht. Aktuell denken wir darüber nach, die Pride abwechselnd in Esch und Luxemburg-Stadt stattfinden zu lassen“, sagte Maar.