Escher Zentrum„Portal Eent“ und „Canal44“: Zwei Großprojekte stehen in den Startlöchern 

Escher Zentrum / „Portal Eent“ und „Canal44“: Zwei Großprojekte stehen in den Startlöchern 
Das „Portal Eent“: Auf dem Gelände der früheren Losch-Garage zwischen Boulevard Prince Henri und Victor-Hugo-Straße entstehen drei Wohnblöcke und elf Einfamilienhäuser  Illustration: Silverfinch Property & Asset Management

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Die Vorbereitungsarbeiten für zwei große private Wohnungsbauprojekte im Escher Zentrum laufen auf Hochtouren. Bis Ende 2024 bzw. Anfang 2025 entstehen in der Kanalstraße und auf dem Areal der früheren Losch-Garage am Prinzenring rund 150 Wohnungen. 

Das größere der beiden Projekte ist das „Portal Eent“, das an der Ecke des Boulevard Prince Henri und der Victor-Hugo-Straße auf dem Grundstück der früheren Losch-Garage gebaut wird. Hier entstehen auf rund 11.000 m2 insgesamt vier Blöcke, wobei das Herzstück die beiden Appartementgebäude auf der Seite der rue Victor Hugo sind. Sie werden zwei Studios, 52 Einzimmer-, 20 Zweizimmer-, zwei Dreizimmer- und zwei Vierzimmerwohnungen umfassen. Die Kommerzialisierung ist unlängst angelaufen. Unter den Wohnblöcken wird eine zweistöckige Tiefgarage gebaut, die insgesamt 144 Parkplätze und 83 Keller beinhaltet. Ein Appartementblock wird sechs überirdische Stockwerke haben, der andere vier.    

Daneben umfasst das Projekt 11 Einfamilienhäuser, die parallel zur rue de Stalingrad angesiedelt sind. Am unteren Ende des Grundstücks entsteht am Boulevard Prince Henri zudem ein Studentenblock mit 40 Zimmern. Abgerundet wird das Projekt von insgesamt vier Geschäftslokalen. Momentan laufen die Vorbereitungsarbeiten, mit einem endgültigen Baubeginn ist im Sommer zu rechnen. Ende 2024 sollen die Gebäude bezugsbereit sein. 

Das Projekt hat eine lange Geschichte. Denn hier sollte ursprünglich ein 19-stöckiges Hochhaus entstehen. Entsprechende Pläne stellte der Bauentwickler Claude Konrath im Frühjahr 2015 auf einer Informationsversammlung vor. Durch eine Kommunikationspanne waren jedoch nicht alle Anwohner dazu eingeladen worden, was dem Vorhaben einen denkbar schlechten Start bescherte. Schnell formierte sich der Widerstand der Anwohner gegen die neue, 69 Meter hohe „Landmark“ Eschs. Die damalige Bürgermeisterin Vera Spautz (LSAP) legte das Projekt im November 2016 endgültig ad acta. Deshalb gab der damalige Schöffenrat dem nun in der Vorbereitung befindlichen alternativen Projekt den Vorrang vor dem 60-Meter-Turm. Am 9. Februar 2018 nahm der Gemeinderat auf Vorschlag der schwarz-grün-blauen Mehrheit unter dem neuen Bürgermeister Georges Mischo (CSV) den entsprechenden Teilbebauungsplan (PAP) einstimmig an.

Ein Jahr später jedoch zog der Schöffenrat die alten Pläne völlig überraschend aus der Schublade und veröffentlichte heimlich, still und leise den modifizierten PAP für das Hochhaus. Er setzte den Teilbebauungsplan wieder auf die Tagesordnung des Gemeinderats, um ihn dann einen Tag vor der Sitzung endgültig zu streichen. Sogar innerhalb der CSV war man sich uneins, so dass Mischo und Co. keine Abstimmungsniederlage riskieren wollten. Eine Bürgerpetition, 12 Bürgerbeschwerden gegen das PAP sowie ein negatives Gutachten des Innenministeriums dürften dabei auch eine Rolle gespielt haben. 

„Canal44“ am früheren Tageblatt-Sitz

Das Tageblatt-Verlagshaus in der rue du Canal gehört seit 1939 zum Stadtbild Eschs. Bis Anfang 2021 waren hier die Redaktionen von Tageblatt und Le Quotidien, die Werbeagentur Espace Médias sowie die Administration der Editpress-Mediengruppe untergebracht. Zeitungen wurden hier von 1939 bis 2001 gedrucktr. Auf dem Gelände im Escher Zentrum entstehen bis 2024 vier Wohnblöcke mit insgesamt 73 Appartments. Somit ist das Projekt mit „Portal Eent“ durchaus vergleichbar, selbst wenn die bebaute Fläche kleiner ist. In der Kanalstraße wird bereits seit dem Frühjahr 2021 gearbeitet. Der Abriss der hinteren Gebäudeteile ist schon weit fortgeschritten und die Kommerzialisierung so gut wie abgeschlossen.

Während das Tageblatt-Hauptgebäude erhalten bleibt und größtenteils in Appartements umgewandelt wird, entstehen im hinteren Teil des Areals drei komplett neue Wohnblöcke mit jeweils 17 respektive 16 Wohneinheiten, eingebettet in eine Grünanlage. Der vierte Block ist das alte Verlagsgebäude zur Kanalstraße hin. Hier werden 23 Wohnungen integriert, sodass insgesamt 73 Wohneinheiten vom kleinen Studio bis hin zum Dreizimmer-Appartement entstehen.

Das unter Denkmalschutz stehende alte Hauptgebäude mitsamt seines Eingangsbereichs und der Fassade mit dem Relief des Bildhauers Albert Kratzenberg (1890-1966) wird den Plänen nach um zwei Stockwerke erhöht. Treppe und Fassade mit den charakteristischen Fensterstrukturen werden ebenso erhalten wie innerhalb des Gebäudes die Glaskuppel im Eingangsbereich sowie das Treppenhaus. Zur Kanalstraße hin sollen 300 m2 Geschäftsfläche für kleinere lokale Dienstleister zur Verfügung stehen. Genau wie „Portal Eent“ wird die Tiefgarage zwei Stockwerke haben, allerdings mit insgesamt 90 Stellplätzen etwas kleiner ausfallen.