KriminalitätPolizeiminister Henri Kox: „Gewaltbereitschaft der Menschen hat in der Pandemie zugenommen“

Kriminalität / Polizeiminister Henri Kox: „Gewaltbereitschaft der Menschen hat in der Pandemie zugenommen“
Polizeiminister Henri Kox (Archiv) foto:Editpress/Hervé Montaigu

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Die Gewaltbereitschaft der Menschen hat in der Pandemie zugenommen. Das hat Polizeiminister Henri Kox am Mittwoch im Gespräch mit RTL gesagt. Kox spricht zudem über die Verstärkung der Polizeipräsenz und das Problem der Jugendkriminalität.

Die Polizei stellt zurzeit eine größere Gewaltbereitschaft bei den Menschen fest. Das hat Polizeiminister Henri Kox am Mittwochmorgen im Gespräch mit RTL gesagt. Der Grünen-Politiker weist darauf hin, dass das Problem aber „schwer zu analysieren“ sei, denn man könne es nicht losgelöst von der Pandemie betrachten. Kox sagt: „An der Pandemie ass eng gewëssen Aggressivitéit an d’Luucht komm.“ Mit diesem Phänomen müsse man sich aktiv auseinandersetzen. Die größere Gewaltbereitschaft führt Kox auf den Lockdown zurück. „Die Menschen müssen zu Hause bleiben, sie sind in ihren Aktivitäten eingeschränkt.“ Sport, bei dem man Aggressivität loswerden könne, sei im Moment nur bedingt möglich. Kox verweist zudem auf das Problem der häuslichen Gewalt, das in Corona-Zeiten verstärkt auftritt. Er macht aber zugleich darauf aufmerksam, dass man – aufgrund der Besonderheit der aktuellen Situation – „keine langfristigen Schlüsse“ aus den Befunden ziehen könne.

Laut Kox gibt es seit Anfang Januar eine größere Polizeipräsenz im „Garer Quartier“ und in Bonneweg. „Es sind momentan 85 Beamte am Bahnhof unterwegs“, sagt der Politiker von „déi gréng“. Die hohe Kriminalität in den Vierteln müsse man als lokales Problem betrachten, auf das es „eine nationale Antwort“ gebe. Das langfristige Ziel der Großherzoglichen Polizei sei es dann auch, „dieselben Strukturen wie in der Hauptstadt an anderen Orten im Land zu schaffen“ und „die Polizeipräsenz auszuweiten“.

Auf das Problem der Jugendkriminalität kommt Kox ebenfalls zu sprechen. „Die Jugendlichen muss man dort abholen, wo sie gerade stehen. Man muss ihre Probleme erkennen“, sagt Kox. Deswegen habe er Bildungsminister Claude Meisch mit ins Boot genommen und würde sich am kommenden Donnerstag unter anderem mit ihm beraten.

Zum Kontext: Am vergangenen Dienstag kam ein 18-Jähriger in Bonneweg bei einer Messerstecherei ums Leben. Festgenommen wurden zwei Minderjährige, die dem jungen Mann die tödlichen Verletzungen zugefügt haben sollen.

J.Scholer
3. Februar 2021 - 18.26

@Frechdachs:Ich stimme Ihnen zu , allerdings müssen wir nicht vergessen die Gesellschaftsnormen sich verändert haben., der Gesellschaft die Bescheidenheit verlernt hat. Stellen wir uns die Fragen? Wieweit dürfen Freiheiten gehen? Ist unserer Gesellschaft , der Mensch überhaupt , fähig nach humanistischen Gedankengut , vorgegebener Toleranz, Gleichheit zu leben? Vorneweg , der Krug geht solange zum Brunnen bis er bricht , das zeigt uns die Zeitgeschichte wo das Ausüben von Macht , Gewalt , Krieg ... zwischen Menschen, Völkern immer präsent war , sein wird. Bestes Beispiel der Holocaust , Lernbeispiel für die Menschheit es besser zutun und doch haben sich Namen des Völkermordes wie MiLay, Sebrenica , Saba -Schatilla ....in unserer Zeitgeschichte blutig verewigt. Unsere westliche Gesellschaftsform steht am Scheideweg, Untergang oder rudern wir zurück , das Schlimmste , den Untergang noch zu verhindern versuchen. Mächtige Kulturen wie Inkas,die alten Perser, das Römerreich ,.......sind auch untergangen.

Joanna
3. Februar 2021 - 18.08

Die Pandemie ist jetzt an allem schuld, lange Zeit vorher ist eine Steigerung der Kriminalität gewesen, totale Unkomptenz der verantwortlichen Politiker, nur weiter laabern und den Bürger für dumm halten.

De klenge Frechdachs
3. Februar 2021 - 16.38

Si jo lo net vum Fach, ma Gewaltbereetschaft bei deene Jonken ass villäicht eng direkt Konsequenz vun engem Mangel u Präsens vun den Elteren di schaffe musse fir sech Wunneng an Iesse kënnen ze leeschten. Eventuell muss een och den Afloss vun de soziale Medie kucken. Di ginn et elo zanter gutt 15 Joer, genuch Zäit d'Verhale vu Jonker (an och Erwuessener) ze veränneren. Brauch ee just momentan ze kucke wéi vill Experten et mëttlerweil zum Thema Covid op Facebook ginn a wéi do mateneen "diskutéiert" gëtt. Eis Diskussiounskultur dréit och zu Gewalt bäi. Ma wéi och an anere Beräicher (Wunnengspräisser, Verkéiersproblematik) gëtt een op eng komplex Fro eng einfach Äntwert. Leider muss een u ville verschiddene Weichen dréine goen, fir esou gesellschaftlech Problemer ze léisen. Ma wat fir e Politiker wëll di Herkulesaarbecht schonn op sech huelen...a menger Meenung no och eng Aufgab, wou een um Schluss sech net onbedéngt mat schéiner Statistik bretze kann.

en ale Sozialist
3. Februar 2021 - 15.46

Fréier hate mer op jiddefall Politiker, op déi ee sech verloosse konnt, déi nët nëmmen déck gebraddelt hunn, déi gehandelt hunn, an déi op d'Bierger gelauschtert hunn. Awer an deene läschten zwanzeg Joer , a schons virdrun, huet dat sech staark verännert. D'Politiker vun haut, parteiiwwergräifend, sëtzen, onerreechbar an hierem " Elfenbeinturm " a wëssen nët méi wéi ët do önnen ausgesäit. Dat wärt wuel nach eng Kéier e béist Erweche ginn.

Nomi
3. Februar 2021 - 13.44

Wei' weit ass den Kox vum Trottoir eweg ? Hie schwi'eft 10 m driwer ! Ech proposei'eren eng Pflichtprommenade waehrend 2 mei'nt, all Daag vun engem aaneren Gambiaminister all Owens vun 18h00 bis 23h00 iwert d'Gare an di aaner beruechtegt Quartier'en !

de Prolet
3. Februar 2021 - 13.12

Um diese Feststellung zu machen, dass zumindest die Aggressivität in der Bevölkerung-zu einem grossen Teil durch die Pandemie bedeingt -zugenommen hat, muss man nicht Polizeiminister sein.

Till Spiggel
3. Februar 2021 - 12.44

Den Mann huet wuel virun der Pandemie net zu Letzebuerg geliewt, do konnt een bei Anbroch vun der Daischtert net méi secher virun Dier goen. Fréier wor alles besser, d’Secherheet vum Bierger op jiddenfall.