Arthur und Denise Feyder-Beffort fühlen sich von den Verwaltungen für dumm verkauft. „Es ist das klassische Pingpong: Die Gemeinde sagt, es sei der Staat, der Staat sagt das Gegenteil“, sagt Arthur Feyder-Beffort frustriert gegenüber dem Tageblatt. In der Gegend seines Hauses in Käerjeng hat „Ponts et chaussées“ einen Zebrastreifen entfernt. Das Problem: Dieser verbindet den Bahnhof mit der gegenüberliegenden Straßenseite, wo sich Wohnhäuser und Parkplätze befinden. „Es ist sehr gefährlich, die Straße zu überqueren“, meint Feyder-Beffort.
„Ponts et chaussées“ ist für den am Bahnhof liegenden boulevard JF Kennedy verantwortlich. 2021 beginnen die Bauarbeiten an der Straße, Mitte 2024 sind sie dann abgeschlossen. Vom Zebrastreifen fehlt seit Bauanfang jede Spur. Wobei, nicht ganz: Die alten Markierungen sind noch immer leicht zu erkennen, der Gehsteig ist auf beiden Seiten gesenkt und ein Verkehrsschild warnt Autofahrer vor dem nicht vorhandenen Fußgängerüberweg. Also kontaktiert Denise Feyder-Beffort die Gemeinde. „Sie haben gesagt, sie würden einen provisorischen Zebrastreifen einzeichnen – das ist jetzt schon etwa sieben Monate her“, sagt Ihr Mann. Als die beiden merken, dass nichts passiert, wenden sie sich an das Verkehrsministerium.

Eingeschränkte Sichtverhältnisse
Dieses erklärt nach mehreren E-Mails und Briefen dann den Grund: Die rue de la Continentale, die ursprünglich eine Sackgasse war, wurde am boulevard Kennedy von der Gemeinde für den Verkehr geöffnet. Diese Maßnahme sollte während der Bauarbeiten die Erschließung der Industriezone „Op Zaemer“ verbessern. Durch diese Entscheidung werde die rue de la Continentale von Fahrzeugen mit großem Wendekreis genutzt und die enge Kurve würde die Sichtverhältnisse für Bus- und Lkw-Fahrer stark einschränken.
In der aktuellen Kreuzungskonfiguration sei es daher nicht möglich, einen regelkonformen Zebrastreifen anzulegen, der den Fußgängern kein falsches Sicherheitsgefühl vermittele. Auf Nachfrage des Tageblatt gibt das Verkehrsministerium eine ähnliche Antwort. Und: „Ursprünglich war geplant, diese Verbindung nach Abschluss der Arbeiten wieder zu schließen, doch aufgrund von Überlegungen der Gemeinde Käerjeng ist die rue de la Continentale weiterhin für den Verkehr geöffnet“, präzisiert die Presseabteilung.
„Ponts et chaussées“ warte nun auf eine Entscheidung der Gemeinde, mit der sie in engem Austausch stehe. Die vergangene Sitzung habe am 28. Februar stattgefunden. Auf die Frage, was dabei festgehalten worden sei, schreibt die Straßenbauverwaltung: „Die Analysen zusammen mit der Gemeinde laufen noch.“
Entscheidung der Gemeinde steht
Die Kommune antwortet auf Tageblatt-Nachfrage hingegen: „Dabei wurde festgehalten, dass P&Ch sich bereit erklärt hat, diese Kreuzung als Ampelkreuzung umzubauen.“ Zebrastreifen inklusive. Das sei „schon lange der Wunsch der Gemeinde“ gewesen. Die rue de la Continentale soll nämlich weiterhin für Lkws und Busse offen bleiben – allerdings mit zusätzlichen Verkehrsberuhigungsmaßnahmen.
Wann genau der neue Fußgängerüberweg vor dem Bahnhof nun eingezeichnet wird, sei weiterhin nicht klar. „Das hängt davon ab, wie schnell ‚Ponts et chaussées’ mit der Studie der Kreuzung weiterkommt“, so die Gemeinde weiter. Aber es sei geplant, „so schnell wie möglich“ eine Lösung zu finden, auch wenn es sich zwischenzeitlich nur um eine provisorische handele. Arthur und Denise Feyder-Beffort müssen die Straße also vorerst ohne Zebrastreifen überqueren.

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