Tageblatt: Der Winter ist ja vorbei, wie sieht es da gerade aus?
Peter Murphy: Mit der Weltmeisterschaft in Peking Mitte März war meine Saison vorbei. Da standen erst einmal drei Wochen Pause an und ich habe nun bereits wieder mit dem Training angefangen. Allerdings noch nicht auf dem Eis und ich bin auch gerade für zwei Wochen wieder in Luxemburg.
Wie sehen Sie diese Saison im Rückblick?
Auf der einen Seite war sie positiv: Ich habe eine neue Trainingsgruppe und auch mein Gefühl auf dem Eis hat sich verbessert. Auf der anderen Seite waren meine Resultate aber nicht wie erhofft, insbesondere beim Weltcup. Aber wenigstens die Universiade lief relativ gut.
Was können Sie für nächste Saison verbessern?
Zum Teil mit besserem Training auf dem Eis, das sollte mit den neuen Trainingspartnern auch weiter klappen. In der neuen Gruppe müssen wir aber noch das Krafttraining und unsere Tests verbessern. Auch in meiner Technik kann ich mich noch verbessern, meine Effizienz beim Skaten. Ich bin nicht der explosivste Athlet, aber kann sicher auch noch meine Kraft verbessern.
Wegen des Eisschnelllaufens studieren Sie in den Niederlanden. Wie gut klappt die Verbindung zwischen Uni und Hochleistungssport?
Wie gut das klappt, hängt nur von mir ab. Ich habe die volle Unterstützung der Universität und wenn doch mal ein Studientermin obligatorisch ist, kann ich die Trainingsgruppe wechseln. Aber natürlich ist es schwierig, mitten in der Wettkampfsaison mit Wettbewerben auf der ganzen Welt beides zu kombinieren.
In der Jugend hatten Sie auch in Luxemburg ein paar ähnlich schnelle Trainingspartner, aber bei der Elite sind Sie als Luxemburger ziemlich alleine unterwegs. Wie klappt das?
Es stimmt, dass ich bei den Wettbewerben vieles eigenständig organisieren muss. Auch um mein Material muss ich mich selber kümmern oder jemanden finden, der das übernimmt. In einem Nationalteam einer großen Nation wäre ich wohl besser betreut. Das Wichtigste ist aber wohl eine gute Trainingsgruppe. Die braucht man und hier in den Niederlanden ist mein Training ziemlich gut.
Sie wurden vor wenigen Wochen 25. Wie soll es eigentlich weitergehen?
Mein Hauptziel ist die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2026. Viel weiter habe ich noch nicht überlegt und ich werde nach der nächsten Saison in Ruhe überlegen, wie es die nächsten vier Jahre weitergeht. So im Juni, Juli beende ich mit Abgabe meiner Masterarbeit in Sports Science mein Studium und dann fängt ein neuer Abschnitt an.
Wie schwierig wird es für Sie, sich für Mailand im Shorttrack zu qualifizieren?
Im Shorttrack ist es schwierig. Man muss über vier Wettbewerbe hinweg in die Top 32 kommen, was ich letztes Mal durch meine Verletzung ja nicht versuchen konnte. Auch wenn man es dabei auf einer Distanz einmal in die Top 20 schafft, ist man für diese qualifiziert. Dafür müsste ich mich rund 20 Plätze verbessern – aber ich glaube, dass das möglich ist. Schon diese Saison hätte ich einige Plätze besser sein können.
Bei den Weltcups kamen Sie zuletzt nur selten in die nächste Runde und lagen auf Rängen von 40 aufwärts. Bei der WM wurden Sie zwar 35. über den Kilometer, aber auch wenn man sich Ihre früheren WM-Platzierungen anschaut, war die Bestplatzierung Rang 31. Wie wollen Sie da die Qualifikation schaffen?
Ich muss auf jeden Fall weiter an meiner Technik arbeiten, natürlich auch im Rennen das nötige Quäntchen Glück haben, aber für dieses Glück muss ich mich auch taktisch richtig positionieren. Aber es stimmt, ich werde nächstes Jahr einen Sprung machen müssen und deshalb schaue ich auch mit dem LIHPS (Luxembourg Institute for High Performance in Sports), was ich von Training bis Ernährung weiter verbessern kann.
De Maart
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