Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu war vor einer Woche entschlossen, Fakten zu schaffen. Mit dem Angriff auf den Iran soll dessen Atomprogramm dauerhaft zerstört werden: Anlagen, Trägersysteme, Wissenschaftler. Ein neuerliches Abkommen, das die US-Regierung dabei war, mit Teheran auszuhandeln, lehnt Netanjahu ab. Es könnte sich herausstellen, dass dieses nur Papier ist. Doch dann wäre es für Israel, dem die Mullahs seit Jahrzehnten mit „Vernichtung“ drohen, zu spät. Vorausgesetzt, der iranische Klerus wäre derart von dieser Idee besessen – und verrückt zugleich –, dass er die Abschreckungslogik von Atomwaffen ignoriert. In diesem Fall: Greife keinen atomar bewaffneten Staat mit Nuklearwaffen an.
Es steht außer Frage, dass die Welt ein sichererer Ort bleibt – sofern man das in diesen Zeiten so sagen kann –, wenn der Iran nicht über Nuklearwaffen verfügt. Doch es darf schwer in Zweifel gezogen werden, dass Netanjahus Methoden dazu beitragen. Einmal abgesehen davon, dass sein Vorgehen andere davon überzeugt, sicherer mit Atomwaffen zu sein. Zumindest in der Ukraine dürften viele es zutiefst bedauern, das beachtliche Arsenal aus Sowjetzeiten, über das Kiew bis zur Unterzeichnung des Budapester Memorandums 1994 verfügte, aus der Hand gegeben zu haben.
Es sieht aber mittlerweile so aus, als sei Benjamin Netanjahu mit seinem Angriff auf den Iran eine gefährliche Wette eingegangen. Wobei er voll und ganz auf den US-Präsidenten Donald Trump und dessen Air Force gesetzt hat. Denn was sich jetzt herausstellt – dass Israel eigentlich nicht über die nötigen Mittel verfügt, um den Kern des iranischen Atomprogramms zu zerstören –, dürften die israelischen Militärs Netanjahu bereits vor den Angriffen erklärt haben. Der hat dennoch das Unternehmen „Rising Lion“ eingeleitet, wohl in der Hoffnung, Trump würde sich seinem Feldzug gegen das Mullah-Regime anschließen. Zumindest um die unterirdischen Bunkeranlagen zu zerstören, in denen Zentrifugen atomwaffenfähiges Uran produzieren. Geschieht das nicht, bleibt Netanjahu mit seinem Plan auf halbem Weg stecken.
Eine andere Option, und damit eine eventuelle Aussicht auf ein Ende des militärischen Atomprogramms des Landes, würde ein Regimewechsel im Iran bieten. Immerhin wird das heiß diskutiert. Nur, lassen sich die Mullahs allein aus der Luft wegbomben? Denn weder Israel noch die USA werden Bodentruppen nach Persien schicken. Auch hier steht außer Frage, dass niemand die Theokraten vermissen würde. Aber es ist schwer abzuschätzen, ob aus der iranischen Bevölkerung heraus, wenn überhaupt, ein Umsturz des Mullah-Regimes zu erwarten ist, oder ob dem nicht doch der Sicherheitsapparat des Landes zuvorkommen würde.
Netanjahu hat mit seinem Iran-Abenteuer möglicherweise etwas begonnen, was die Israelis nicht ganz zu Ende bringen können. Trotz aller Genialität ihrer Geheimdienste und Militärs. Und das könnte noch schlimme Folgen haben. Die Schwelle für militärisches Eingreifen wurde herabgesetzt, die Bedeutung von Atomwaffen als Garant dafür, nicht angegriffen zu werden, ist gestiegen. Und sollten die USA wider Erwarten doch noch militärisch eingreifen, könnte der von Israel angefachte Konfliktherd in dieser von Instabilität geprägten Region noch weiteres Chaos stiften.
Die Atom-Verhandlungen zwischen Teheran und Washington waren demgegenüber der weniger riskante Weg, die vom iranischen Atomprogramm ausgehende Gefahr zu bannen.
De Maart

Groussbritannien a Frankräich hunn och Atomwaffen - mussen déi dann och elo alles ofrëschten, oder sollen se och direkt bombardéiert ginn ?
De friedrich a seng dräi international Geselle fannen och do bestëmmt een den Drecksaarbecht fir Sie mëscht.
@Guy Mathey - Wou kommt Dir ob déi idee dass dat alles Terroriste sinn déi hiert Vollek ënnerdrécken? Alles vum héiere soen, oder waart dir schonn am Iran?
Seit über 20 Jaren schon hat Bibi immer gesagt dass Iran eine Atombombe habe kurz vor Fertigstellung und dann Israel sofort angreifen würde... diesmal behauptete er wieder das selbe, und hat einen Krieg angezettelt! und das US Trumpelltier wird auch noch mitmachen wollen um genau wie in Libyen, Irak und Afghanistan dass Land in Chaos stürzen...
Niemand der noch alle Tassen im Schrank hat , glaubt doch im Ernst dass man ein Land in die Demokratie bomben kann . Im Irak , Lybien , Syrien und Afghanistan ist das buchstaeblich in die Hose gegangen . Die einzige legitime Alternative zu den Mullahs sind die Pahlavis . 2500 Jahre hatten Perser und Juden in der Regel gute Beziehungen , von Kyros II bis zu Pahlavi .Die Mullahs werden am Ende nur eine unbedeutende Klammer bilden .
Netanjahu und seine rechtsextremen Minister sind Kriegsverbrecher, welche derzeit in Gaza einen Genozid verüben, das Mullah Regime im Iran besteht ebenfalls aus Terroristen, welche seit Jahrzehnten das eigene Volk grausamst unterdrücken. Dass allerdings die Bekämpfung von Terroristen durch andere Terroristen die Lebensbedingungen der Einwohner der Region substanziell verbessern wird, sofern sie den aktuellen Krieg denn überhaupt überleben ist doch wohl mehr als fragwürdig. Vielmehr besteht das Risiko, dass dieser Krieg viele unschuldige Menschenleben fordern und ein riesiges Chaos hinterlassen wird.
Man sollte auch bedenken dass Israel Atomwaffen besitzt und zwar mit Hilfe aus den USA....was auch die anderen Nachbar-Staaten bedenklich finden könnten oder nicht?