Nachfüllen statt wegwerfen – hier gibt es in Luxemburg eine kostenlose Erfrischung

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Unterwegs, durstig und die Wasserflasche ist wieder einmal leer. Das ist vor allem im Sommer kein seltenes Szenario. Der Gang in den Supermarkt und der Griff zur Plastikflasche liegen nahe. Dabei ist ein Abstecher zum nächsten Wasserhahn nicht nur kostenlos, sondern auch umweltfreundlich.

Auf unsere Ozeane legt sich ein immer größer werdender Müllteppich. Dass Plastik eines der größten Probleme für Natur und Umwelt ist, ist inzwischen allgemein bekannt. Videos von kranken Seevögeln und Tonnen von Plastikmüll im Meer kursieren überall in den sozialen Medien. Es wird ein Bewusstsein geschaffen, das die Frage aufwirft: Was kann jeder Einzelne von uns dagegen tun?

Adela Fuentes

Auf diese Frage gibt es viele Antworten – eine davon geben Adela Fuentes und Daniel Kieffer: Die wiederverwendbare Trinkflasche ist für jeden einfach in den Alltag integrierbar. Weil es den meisten befremdlich vorkommt, einfach im nächsten öffentlichen Gebäude oder Café nachzufragen, ob sie kurz die Trinkflasche mit Leitungswasser auffüllen können, riefen die beiden „Refill Lëtzebuerg“ ins Leben. Damit wollen sie die Frage nach Leitungswasser zur Normalität machen.

Blauer Sticker mit Wassertropfen

Durch einen blauen Sticker, bedruckt mit einem Wassertropfen und der Aufschrift „Refill-Station“, sind alle teilnehmenden Institutionen gekennzeichnet. Mitmachen kann jeder, der einen öffentlich zugänglichen Ort betreibt und bereit ist, sein Leitungswasser der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen.

Im Juli dieses Jahres startete Adela die Kampagne. Den ersten Sticker bekam das Geschäft „Ouni“ im hauptstädtischen Bahnhofsviertel, das allgemein auf Verpackungen verzichtet.
Als sich das Ganze herumsprach und immer mehr Geschäfte nach Sticker verlangten, meldete sich Daniel Kieffer bei ihr. „Er schrieb mir eine Nachricht, ‚Refill Luxembourg‘ gäbe es bereits. Er hatte im März die ersten Sticker im Großherzogtum verteilt“, erinnert sich die junge Mutter an die Situation. Ein Problem stellte das allerdings nicht dar: „Wir haben uns kurzerhand zusammengetan.“

50 Refill-Stationen in ganz Luxemburg

In ganz Luxemburg gibt es bisher 50 Refill-Stationen. Sechs davon befinden sich in Esch: das Escher Jugendhaus, der „Point info jeunes, das „Tourist Office“, das „Escher Kafé“, die Brasserie Montpellier und seit Neuestem auch das Eckcafé der „Librairie Diderich“.

„Wir sind schon von vielen Gästen auf unseren Sticker angesprochen worden“, erzählt Sonia, eine der Betreiberinnen des „Escher Kafé“. Die Leute würden sich für das Konzept interessieren und viele Fragen stellen. Seine Flasche aufgefüllt habe bisher noch niemand. „Das braucht noch einige Zeit, bis sich die Bedeutung der Sticker herumgesprochen hat“, glaubt Adela.

Die Idee

Das Refill-Konzept stammt ursprünglich aus Bristol in Großbritannien. Dort wollte die Organisation „City to Sea“ etwas gegen den Plastikmüll in den Ozeanen unternehmen und beschloss kurzerhand, ein Netz aus Refill-Stationen aufzubauen.

Inzwischen gibt es im Zentrum von Bristol mehr als 200 Cafés, Shops, Restaurants und andere öffentliche Gebäude, in denen Sparfüchse und Umweltschoner ihre Trinkflasche auffüllen können.

Sonia wurde über Facebook auf „Refill“ aufmerksam: „Ich fand die Idee richtig gut. Im ‚Escher Kafé‘ sind wir eh schon sehr offen und schenken gerne Leitungswasser aus, zum Beispiel zum Café.“ Die Entscheidung, einen Sticker bei Adela und Daniel zu bestellen, war schnell gefallen.

Gründe, wieso Menschen sich immer noch weigern, Leitungswasser zu trinken, seien meist Zweifel an der Sauberkeit oder Kritik am Geschmack, sagt Adela, die immer wieder auf skeptische Blicke stößt, wenn sie von dem Projekt erzählt. Dabei ist Leitungswasser laut Wasserwirtschaftsamt „das am strengsten kontrollierte Lebensmittel überhaupt“. Wenn es doch einmal zu Problemen kommt, wird dies immer umgehend öffentlich gemacht.

Für einen besseren Geschmack empfiehlt Adela gekühltes Wasser mit einem Stück Zitrone. Keine Ausreden also, nicht bei dem günstigen und umweltfreundlichen Trend mitzumachen.

Eine Liste der Refill-Stationen in Luxemburg finden Sie auf der Facebook-Seite von „Refill Lëtzebuerg“.

Die richtige Trinkflasche

Ob Plastik, Aluminium, Stahl oder Glas, inzwischen gibt es wiederverwendbare Trinkflaschen in jeder Form. Bei Refill-Einsteigern kann die Auswahl schon mal zu Verwirrung führen.

Adela Fuentes empfiehlt eine Stahlflasche, wie sie selbst eine besitzt. Darin bleiben die Getränke schön kalt und die Flasche geht nicht gleich kaputt, wenn sie auf den Boden fällt. Weiterer Pluspunkt: kein Plastik! Ebenfalls zu beachten ist, dass sich die Flasche problemlos reinigen lässt. Deshalb sind Modelle mit Strohhalm und Trinkschnabel nicht zu empfehlen – schon gar nicht für Menschen, die keine Spülmaschine besitzen.

Reicht doch völlig...
9. August 2018 - 13.26

...jedes Dorf hat einen Friedhof. Ob Sie nun mit dem Fahrrad oder per Pedes Durst haben. Sogar mit dem Oldtimer, der immer nach Wasser verlangt reicht ein Wasserhahn pro Dorf, und der ist im Friedhof, den findet jeder, und das sogar ohne Navy.

Bender
8. August 2018 - 20.15

Virun allem fiir Wanderer an Velsofuerer wier et flott wa rem méi Krinn/Pëtzer mat Drénkwasser wieren. Wéi zB zu Konsdrëff. Et kann een sech liicht verschätzen, an da sin Kierfenter heinsdo déi eenzeg Rettung, virun allem am déiwen Éisleck.