Der WahlflüstererSalut, du Oarsch!

Der Wahlflüsterer / Salut, du Oarsch!
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Noch zwei Wochen bis zum Tag X. Einige behaupten, die Nerven lägen jetzt schon blank. Beim Wahlflüsterer nicht, denn der erfreut sich seit geraumer Zeit an den Politiker-Posts in den sozialen Medien. Der Tag fängt dabei besonders gut an, wenn ein neues Video des Käerjenger Bürgermeisters auftaucht. „Moie Mich“, denkt sich der Wahlfüsterer dann. Vor allem, wenn Besagter durch die Alzettestraße marschiert und unbescholtene Passanten mit dämlichen Fragen drangsaliert. Immerhin begrüßten ihn die Escher nicht mit „Salut, du Oarsch“, so wie Michis letzter Interviewpartner.

Schön fand der Wahlflüsterer auch den brandneuen Post einer Deputierten aus dem Süden. Die Sportlichste aller Volksvertreter hatte anonyme Post erhalten. Der Brief erreichte sie in ihrem Zuhause in Monnerich, obwohl er nur mit ihrem Namen und dem Zusatz „Députée“ versehen war und nach Schifflingen adressiert war. Sie öffnete den Brief und musste Folgendes lesen: „Madame la Députée, Mir sin e Club vun 20 Dammen. Mir hun ofgestemmt: Madame, dir sidd déi schlechst-coifféiert Damm gin aus der ganzen Chamber“, wobei „schlechst-coifféiert Damm gin“ sogar unterstrichen war. Nun ist davon auszugehen, dass die Angesprochene lieber joggen geht, als drei Stunden beim Frisör zu sitzen, dennoch kommentierte sie, dass sie „den message verstanen“ hätte.

Der Wahlflüsterer ist daher sehr gespannt, ob noch vor den Wahlen ein frisch frisiertes Foto der Abgeordneten in den sozialen Medien auftaucht. Dafür lohnt es sich jedenfalls, aufzustehen. Aber nicht am Freitag. Denn da ist bereits Wochenende. Zumindest, wenn es nach den Linken geht. Ein Süd-Kandidat postete unlängst das neue Wahlkampf-Gadget der Partei: einen Bierdeckel mit der Aufschrift: „Donneschdeg! Endlech Weekend!“ Gute Idee, denkt sich der Wahlflüsterer und wundert sich, weshalb eine Arbeitszeitverkürzung scheinbar von so vielen Menschen im Netz ablehnend kommentiert wird. Was ist schlecht daran, bei vollem Lohn weniger arbeiten zu müssen? Dass man nicht mitkriegt, was in den sozialen Medien so läuft? „Moie Mich!“

(Philip Michel)