Lassen wir den bisherigen März Revue passieren, erkennen wir insgesamt zwei längere Phasen mit milden Temperaturen. Die erste erstreckte sich vom 2. bis zum 10. März, die zweite begann am 18. und erreichte am 21. März ihren Höhepunkt. Seither sind die Temperaturen ein kleines Stück gesunken, dennoch bewegen wir uns immer noch in einem überdurchschnittlichen Bereich. Durchschnittlich schaffen es die Höchsttemperaturen in einem März auf 9,8°C, so die Daten der Wetterstation des staatlichen Wetterdienstes am Findel. Auffällig ist, dass diese beiden längeren Perioden fast durchgängig höhere Maximalwerte hervorbrachten. Auch in den Nächten wird das durchschnittliche Minimum von 2°C an vielen, wenn auch nicht allen Orten, nicht erreicht.
Parallel dazu zeichnet sich bereits seit Anfang März ein bemerkenswertes Niederschlagsdefizit ab: Die ersten Niederschläge ließen bis zum 11. März auf sich warten. Zwei Tage später regnete es erneut ein wenig, bevor es zwischen dem 15. und dem 22. März erneut zu einer längeren Niederschlagspause kam – unter anderem an der Météo-Boulaide-Wetterstation am Hareler Poteau registriert. Seit dem Wochenende kamen wieder einige schwache Niederschläge zustande, durch die es bislang insgesamt zu nur 7,2 l/m² Regen reichte. Auf das ganze Land bezogen, gab es laut Radardaten bisher erst zwischen 6 und 21 l/m². Die höchsten Werte fielen nur lokal begrenzt, besonders entlang des äußeren Südens und auch im hohen Nordwesten. Der Normalwert von 57 l/m² ist also weiterhin weit entfernt – und wird es auch bleiben. Der März wird mit aller Wahrscheinlichkeit als ein zu milder und zu trockener zu Ende gehen.
Könnte das Defizit in diesem Jahr noch zu einem größeren Thema werden?
Die Überschrift soll nicht suggerieren, dass wir es demnächst überhaupt nicht mehr mit Regen zu tun bekommen werden, sondern eher, dass die Möglichkeit unterdurchschnittlicher Werte auf jeden Fall im Raum steht. Aktuelle Berechnungen des amerikanischen Langzeitmodells CFS deuten an, dass auch im April eine leichte negative Niederschlagsanomalie auftreten könnte. Für Mai, Juni und Juli sind die Werte bislang neutral. Das europäische Langzeitmodell sieht für den April durchschnittliche Regenmengen – erst für den Mai und anschließend auch Juli und August sind wieder Signale auf zu niedrige Niederschlagssummen zu finden.
Wegweiser statt Vorhersagen
Hierzu muss man erklären, dass sich die Langzeitmodelle immer wieder anpassen und nur als Wegweiser dienen. Es handelt sich nicht um „Vorhersagen“, wie man sie für die Kurzfrist kennt – und dennoch haben sie immer wieder den richtigen Riecher für großflächige Wetterlagen und Konstellationen. Beachtlich ist, dass vor einigen Wochen und Monaten die eben genannten Termine als tendenziell zu nass angesehen wurden. Ergänzend ist auch zu erwähnen, dass auch die Kurz- und Mittelfristmodelle derzeit die Angewohnheit haben, ursprünglich angekündigte Niederschläge für den Termin X kurz davor wieder zu verringern. Das ist ein Muster, das sich auch in vergangenen trockenen Perioden/Jahren abzeichnete.
Noch ist alles offen. Doch sollte sich der Trend mit all seinen eben erwähnten Mustern tatsächlich noch bis mindestens Mitte April und darüber hinaus fortsetzen, dann wird das beschriebene Szenario von weiteren, deutlich zu trockenen Abschnitten immer wahrscheinlicher. Wir behalten die Entwicklungen im Auge.
 
		    		 De Maart
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