SeifenkistenrennenMit Volldampf rasen die DIY-Fahrzeuge durch Differdingens rue J. F. Kennedy

Seifenkistenrennen / Mit Volldampf rasen die DIY-Fahrzeuge durch Differdingens rue J. F. Kennedy
Lautstark feuerten die Zuschauer die Piloten an Foto: André Feller

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Mit dröhnenden Motoren und etlichen Pferdestärken unter der Haube ziehen Autorennen jeglicher Art weltweit Millionen Fans in ihren Bann. Millisekunden, das Know-how der Automobilbranche und das Talent der Fahrer entscheiden über Siege. Dass Rennen ohne Motorantrieb und Rennwagen aus der DIY-Werkstatt nicht nur die Piloten, sondern auch tausende Zuschauer begeistern können, bewies die 17. Auflage des Seifenkistenrennens am Sonntag in Differdingen.

Um 14.00 Uhr hatte das lange Warten auf den Startschuss des 17. Seifenkistenrennens ein Ende. Die ersten von 14 Seifenkisten rollten von der Rampe runter und gewannen bergabwärts schnell an Geschwindigkeit. Mit viel Geschick und Konzentration lenkten die jungen Fahrer ihre selbst gebauten Karossen im Slalom durch die rue J. F. Kennedy. Die Strohballen entlang der Straße trugen einmal mehr zum Flair eines echten Straßenrennens bei und dienten gleichzeitig der Sicherheit. Die Krönung bildeten zweifelsohne die Tausenden Zuschauer, die die Piloten anfeuerten.

Wie in den Jahren zuvor wurde das Rennen auf der etwa 160 Meter langen Strecke in drei Runden ausgetragen. Beim Slalomfahren galt es, mit viel Geschick die kleinen Hindernisse zu umfahren, aber selbstverständlich mit „Schmackes“.

„Loscht op richtegen Damp?“

Schnelligkeit war im zweiten Durchgang gefragt, diesmal ohne Hindernisse im Weg. Allerdings erwies sich diese Partie nicht als die leichteste Aufgabe, um die selbstgebauten Fahrzeuge auf der Straße zu halten. Schlussendlich traten in der dritten und letzten Runde die schnellsten Fahrer gegeneinander an, um den Gesamtsieger zu ermitteln.

Bevor es überhaupt an der Start ging, hatten die Teilnehmer ihre eigenen Rennwagen sorgfältig gebaut und verziert. Die Mehrheit tat dies im Jugendhaus Differdingen, andere werkelten zu Hause zusammen mit den Eltern. So beispielsweise die fünfjährige Mathilde, die mit der Startnummer sieben ins Rennen ging. Mathildes Mutter arbeitet im Minettpark Fond-de-Gras. Die Lokomotive „Energie 507“, Baujahr 1946, diente für das Fahrzeug als Inspirationsquelle. Die fünfjährige Mathilde und ihr Vater bauten zusammen die „Mathilde 507“ als Anlehnung an das Original im Fond-de-Gras. Natürlich durfte dabei das „originale“ Logo aus dem Minettpark „Loscht op richtegen Damp“ nicht fehlen. Die Nachwuchsrennfahrerin freute sich über die Teilnahme und lenkte mit viel Konzentration die „Mathilde 507“ sicher ins Ziel. Wie bei allen anderen Fahrzeugen musste auch Mathilde auf einen mechanischen Antrieb, in diesem Fall auf einen Dampfantrieb, verzichten und sich alleine auf die Schwerkraft verlassen.

Nicht jedem der Rennpiloten gelang es, gleich ins Ziel zu fahren. Einige von ihnen zogen es, mehr oder weniger ungewollt, vor, gegen die Strohballen zu fahren. Auch dies war keine Schande: Schnell waren Zuschauer und Helfer zur Stelle, um die Rennfahrer mit ihren Seifenkisten wieder in die richtige Bahn zu lenken.

Am Ende der Veranstaltung wurden die Sieger in verschiedenen Kategorien für das beste Slalomfahren, das schnellste Rennen und ihre Kreativität ausgezeichnet. Niemand ging leer aus: Jene, die sich nicht für die ersten Plätze qualifizierten, wurden mit einer Medaille ausgezeichnet. Ob nun Gewinner oder nicht, die Rennfahrer hatten jede Menge Freude am Bauen ihres eigenen Fahrzeugs und natürlich am spannenden Rennen.