„Der Dialog mit den Gewerkschaften ist für mich ganz wichtig, in all meinen Ministerien, und das ist auch die Richtlinie, die alle meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befolgen“, sagt Mobilitätsministerin Yuriko Backes (DP) am Mittwochnachmittag im Gespräch mit dem Tageblatt. In der Diskussion um einen neuen Kontrollturm für den Flughafen Findel hatte die Gewerkschaft der Fluglotsen (GLCCA) der Ministerin vorgeworfen, von den Plänen und Entscheidungen des Ministeriums ausgeschlossen worden zu sein. „Wir werden vor vollendete Tatsachen gestellt“, sagte GLCCA-Präsident Christian Seidel gegenüber dem Tageblatt. Geld solle investiert werden, aber die Betroffenen seien nicht gefragt worden.
Anfang der Woche hatte Backes verkündet, dass der ursprüngliche Plan, einen neuen Kontrollturm auf dem Flughafengelände zu bauen, aufgegeben wurde – zum Unmut der Gewerkschafter. Im Gespräch stellt die Ministerin jedoch klar, dass sehr wohl im Vorfeld mit der Gewerkschaft gesprochen wurde, sowohl von Seiten des Ministeriums als auch mit dem neuen Direktor der Flugsicherungsverwaltung (ANA). „Es gab eine Reihe von Treffen, bei denen sie über die Pläne informiert wurden und die Diskussion stattgefunden hat“, so Backes. Ein weiteres Treffen hat die Ministerin der Fluglotsengewerkschaft für September vorgeschlagen.
Parallele Investitionen
Backes macht deutlich, dass der geplante virtuelle Tower nicht den alten Tower ersetzen soll. „Was für mich wichtig ist, ist, dass wir hier eine duale Kapazität aufbauen“, sagt die Ministerin. „Ein traditioneller Tower, aber auch in Zukunft ein virtueller Tower.“ In den alten Kontrollturm, der 1993 in Betrieb gegangen war, müsse dringend investiert werden. Man müsse mit der Technologie mitgehen, so Backes. „Ich habe wirklich Probleme damit, zu verstehen, wie man dagegen sein kann, dass in solch kritische Infrastruktur investiert werden soll, sowohl für die traditionelle als auch für die fortschrittlichere digitale Version.“ Die Gewerkschaft der Fluglotsen hatte mehrfach betont, dass man sich nicht generell gegen technologischen Fortschritt sperren würde, man hege jedoch Sicherheitsbedenken gegenüber einem virtuellen Tower.
Mobilitätsministerin Backes geht es nach eigener Aussage in erster Linie um Sicherheit. Eine virtuelle, digitale Lösung könne in einer ganzen Reihe von Situationen mehr Sicherheit mit sich bringen. „Zum Beispiel bei Nebel ist ein solches System leistungsfähiger, als im Tower zu sitzen und nicht durch den Nebel schauen zu können“, sagt die Ministerin.
In Anbetracht des Zustands des aktuellen Towers hatte die Fluglotsengewerkschaft Sorge geäußert, dass ein Umzug in einen virtuellen Tower von einer Übergangslösung zu einem neuen Normalzustand werden könnte. Das sei man nicht bereit mitzugehen, so die Gewerkschafter. Das Mobilitätsministerium will sowohl in den traditionellen Tower investieren und diesen aufrüsten, als auch in einen virtuellen. Ministerin Backes spricht von einer „kontrollierten Transition, die die aktuellsten digitalen Instrumente integriert“, und bei der die Fluglotsinnen und Fluglotsen begleitet und unterstützt werden sollen.
Die Landekapabilität eines Flughafens hängt vom technischen Ausrüstungsniveau der betreffend Landebahnen ab. Das geht soweit, dass ein Flugzeug bei Null (!) Meter Sicht landen kann. Die ordnungsgemässe Funktion dieser redundanten Ausrüstung werden bodenseitig von den Controllern mit HIlfe von Monitorsystemen überwacht. Das interpretierende Gegenstück für diese Systeme befindet sich airborneseitig an Bord des Luftfahtzeuges welches von den Piloten überwacht wird. Fällt eine Komponente bodenseitig aus, triggert dies eine Warnung welche vom Controller an die anfliegenden Flugzeuge übermittelt wird, die ihre entsprechenden Redundanzverfahren einleiten. Fällt bordseitig ein System aus, wird das durch die Piloten an die Controller gemeldet. Der gravierende Unterschied besteht darin, dass im zweiten Falle alleinig das anfliegende Flugzeug betroffen ist, im ersten Falle jedoch ALLE Flugzeuge die im Anflug sind, bzw. sich auf den Anflug vorbereiten oder auf ein Ausweichmanäver zu einem Alternativairport einleiten.
PS: Vielleicht sollte es auch ein Monitoringsystem geben welche die Arroganz und Überheblichtkeit verschiedener Regierungmitglieder klassifiziert und einordnet.
Die Ministerin sollte auf jeden Fall mit den Fachleuten vor Ort reden aber auf Kopfhöhe und nicht die arroganten Besserwisserin hier auskehren wollen...sie weiss gar nichts und plappert nur nach was einige ihrer Spezialisten aus dem Ministerium ihr eingeflößt haben...minus habens, setzen.... sagte unser alter Herr Lehrer!
"Ich habe wirklich Probleme damit, zu verstehen, wie man dagegen sein kann, dass in solch kritische Infrastruktur investiert werden soll". Wir haben damit Probleme, wenn nicht verstanden wird, das wir NICHT gegen Investitionen und neuen Technologien sind!
"Zum Beispiel bei Nebel ist ein solches System leistungsfähiger, als im Tower zu sitzen und nicht durch den Nebel schauen zu können". London City zum Beispiel ist bei dichteren Nebel geschlossen (auch schon bevor aus einem Remote Tower gelotst worden ist), vorher will man also wissen, dass solche Systeme leistungsfähiger sind, Standpunkt 2025 funktioniert noch kein Virtueller/Remote Tower im dichten Nebel. Außerdem, schon heute, können Fluglotsen den Verkehr bei schlechter Sicht über das Bodenradar überwachen. Wenn künftig Kameras tatsächlich auch bei Nebel so funktionieren sollten wie versprochen, dann wäre es absolut wünschenswert, diese auch in traditionellen Towers einzusetzen, das würden wir ausdrücklich begrüßen!
Was man jedoch niemals ersetzen kann, ist der direkte Blick durch Fenster.
Fenster fallen niemals durch technische Störungen aus!!!
Als Einwohner in der Flugschneise sind mir Lärmreduzierung und das Umsetzen der Luxair CHARTA momentan viel wichtiger. Auch möchte man wissen, wie es mit dem RUNWAY Asphalt Problem weiter geht, wie das gelöst werden soll.
Zum TOWER: Würde unbedingt den Fluglotsen im September richtig zuhören, was die zu sagen haben.
Ein “Wir müssen“ der Ministerin als Antwort, könnte mich darauf hin nicht einschüchtern.
Bei derart wichtigen Infrastrukturen ist es absolut unverzichtbar die Spezialisten vor Ort , d.h. aktive Fluglotsen oder ehemalige Fluglotsen, welche den Flughafen Luxemburg genauestens kennen, mit ins Boot zu nehmen und auf ihre Bewertung zu hören. Zudem sollte man mit einem Anbieter von Equipments für virtuelle Tower ein POC (Proof of concept) vereinbaren. Ein solches POC erlaubt den erfahrenen Fluglotsen, welche die realen Bedürfnisse ihres Flughafens genauestens kennen ,eine realistische Bewertung des vorgeschlagenen Systems zu machen. So ist es wesentlich leichter und effizienter die Vor und Nachteile objektiv abzuwägen und ggf ein ungeeignetes System aus dem Rennen zu kicken.
Die Gewerkschaften waren schon IMMER gegen den Fortschritt.
Die ersten Gewerkschaften wurden von den Webern gegründet als der automatische Webstuhl erfunden wurde.
Der Fortschritt kann nicht gebremst werden.
Wer lügt denn nun schon wieder?
T'Madame Backes brauch sech net ze wieren se soll just vun hierem héijhen Pärd erofklammen a mat deene Leit schwëtzen déi wësse wat néideg a wichteg ass. Sie huet e.a. dofun kéng Ahnng . Sécherheet ass méi wichteg wéi Wichtegtuerei.
Währenddessen wird nicht mehr von der neuen-kaputten Start-und Landebahn gesprochen!Ein paar Mimmionen in den Sand,pardon Asphalt, gesetzt,macht nix,wiën et laang huët........