Montag3. November 2025

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Luxemburg300-Millionen-Euro-Projekt: Die Kläranlage in Beggen wird bis 2031 ausgebaut

Luxemburg / 300-Millionen-Euro-Projekt: Die Kläranlage in Beggen wird bis 2031 ausgebaut
Die Ausbauarbeiten an der Kläranlage in Beggen sollen voraussichtlich 2031 abgeschlossen werden Foto: Editpress/Hervé Montaigu

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Tätigkeitsberichte und Besichtigung der Kläranlage in Beggen: Die Stadt Luxemburg lud am Donnerstagmorgen im Rahmen des Weltwassertages am kommenden Samstag zur Pressekonferenz ein. Die ersten Ausbauarbeiten des Millionen-Projekts haben begonnen – die Fertigstellung soll 2031 erfolgen.

Dass die Pressekonferenz am Donnerstag im Verwaltungsgebäude der Kläranlage in Beggen stattfand, war kein Zufall: Neben den Tätigkeitsberichten des „Service Eaux“ und des „Service Canalisation“ präsentierten die Zuständigen die ersten, bereits sichtbaren Schritte des Millionen-Umbaus der Kläranlage in Beggen. Hauptziel der Besichtigung war der neuerbaute Bioreaktor, der seit vergangenem Jahr in Betrieb ist. Der gesamte Ausbau wird auf rund 300 Millionen Euro chiffriert und ist für die Stadt Luxemburg die aktuell größte Investition: „Das neue System wird für 450.000 Einwohner ausgelegt sein – das sind weit mehr, als bis dato in der Hauptstadt wohnen. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass diese Zahl tagsüber um rund 120.000 Menschen steigt“, erklärt Bürgermeisterin Lydie Polfer (DP).

Unter der Stadt verlaufen 704 Kilometer Kanalleitungen. Rund 21 Millionen Kubikmeter (1 Kubikmeter sind 1.000 Liter) wurden im vergangenen Jahr in Beggen geklärt. „Dabei wurden 7.442 Tonnen Klärschlamm produziert. Ein kleiner Teil dieses Schlamms wird hier in Luxemburg verbrannt, der Großteil wird nach Deutschland gebracht“, so Simone Beissel (DP), zuständige Schöffin für Wasser und Kanalisation.

Pro-Kopf-Wasserverbrauch gesunken

Ab September laufen sechs Umbau-Projekte gleichzeitig – eine große Herausforderung: „Alles so zu koordinieren, dass es funktioniert, ist sehr nervenaufreibend. Die größte Herausforderung besteht darin, die Anlage auszubauen, während sie vollkommen in Betrieb ist“, sagt Luc Ley, Leiter der Kläranlage in Beggen. In Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro der Stadt und Projektmanagern werden die unterschiedlichen Baustellen dirigiert. Bis 2031 sollen die Umbauarbeiten abgeschlossen sein.

Zum Wasserverbrauch in Luxemburg-Stadt sagt Bürgermeisterin Polfer: „In den vergangenen drei Jahren ist der Wasserverbrauch konstant geblieben, obwohl die Bevölkerung stetig wächst.“ Im Vergleich zum Jahr 2023 sei der Pro-Kopf-Verbrauch im vergangenen Jahr sogar von 183 Litern auf 159 Liter pro Tag gesunken. Außerdem sei die luxemburgische Hauptstadt zu 70 Prozent autonom, was die Trinkwasserversorgung angeht – ein Plus von rund zehn Prozent innerhalb eines Jahres. 63 gefasste Quellen machen dies möglich. Die restlichen 30 Prozent der Trinkwasserversorgung werden durch das Sebes („Syndicat des eaux du barrage d’Esch-sur-Sûre“) importiert.

Insgesamt 4.487 Qualitätskontrollen wurden im vergangenen Jahr durchgeführt: „Somit kann das Trinkwasser aus Luxemburgs Hähnen ohne Bedenken konsumiert werden“, verkündet Beissel. Das Ablesen der Wasserzähler durch die Gemeinde soll in Zukunft bequemer werden. „Rund 38 Prozent der Einwohner haben bereits einen ‚intelligenten’ Wasserzähler, der das Ablesen auf Distanz ermöglicht“, so die Schöffin. Die Anzahl dieser Wasserzähler werde progressiv ausgebaut.