BudgetMersch steht vor dem Bau von mehreren Großprojekten und sorgt sich ums Trinkwasser

Viel Geld plant die Gemeinde Mersch in den kommenden Jahren auszugeben. Das Budget 2026 ist vor allem geprägt durch die großen und millionenschweren Bauprojekte, bei denen derzeit bereits die Arbeiten laufen oder in den kommenden Jahren der erste Spatenstich geplant ist.

Der Schulbau im Zentrum der namensgebenden Ortschaft schlägt 2026 mit 13 Millionen Euro zu Buche – und ist bereits zu klein für die Schülerschaft der wachsenden Gemeinde. Um den Bau einer weiteren Schule wird man in den kommenden Jahren nicht herumkommen – ein entsprechendes Projekt soll auch demnächst vorgestellt werden. Konkreter wiederum wird es beim sehr teuren Sportcampus, den sich Mersch gönnen möchte.

Die aktuellen Fußball- und Tennisplätze sowie eine alte Sporthalle, die im Zentrum des Ortes liegen, sollen verschwinden. Stattdessen soll auf dem Merscherberg rund um die „Place du Sport“ (derzeitiger Arbeitstitel) eine Fülle an Sporteinrichtungen entstehen, darunter zwei Fußballplätze samt Tribünen, ein Trainingsplatz, drei Freilufttennisfelder, zwei überdachte Tennisplätze, eine Multisporthalle, ein 21 Meter hoher Kletterturm, zwei Beachvolleyballfelder und ein Skatepark. Das Projekt soll insgesamt wuchtige 155 Millionen Euro kosten – und wird dafür sorgen, dass der kleine Schuldenberg von 4,8 Millionen Euro (Stand: 31. Dezember 2025) in den kommenden Jahren stark anwachsen wird. 2026 stehen für das Projekt „nur“ zwei Millionen Euro zu Buche, der Posten wird aber vermutlich in den kommenden Jahren ansteigen.

Mit dem Bau begonnen wird hingegen beim Konferenzzentrum, das im Merscher Zentrum entstehen soll. 2026 sind dafür 5,5 Millionen Euro vorgesehen. Insgesamt zehn Millionen Euro sollen in „Stein“ investiert werden – also in weitere Gebäude und Grundstücke.

58,8 Millionen Euro sieht Mersch insgesamt an außerordentlichen Ausgaben vor. Neben den genannten Großprojekten legt die Gemeinde 2026 einen Schwerpunkt auf die Wasserversorgung. Mehr als sechs Millionen Euro fließen insgesamt in Trinkwasserprojekte, drei Millionen davon allein in den Bau des neuen Trinkwasserspeichers in Beringen. Die Investitionen stehen vor allem unter dem Vorzeichen des neuen Alzette-Viertels, wo 1.100 Wohnungen für rund 2.000 Menschen entstehen sollen.

46 Millionen sieht die Gemeinde für die ordentlichen Ausgaben vor: Diese betreffen vor allem den laufenden Betrieb der Verwaltung sowie der zahlreichen gemeindeeigenen Einrichtungen. Einen großen Teil machen dabei die Personalkosten aus.

Wie deutlich sich die Ausgabenpolitik der Gemeinde auswirkt, zeigt sich am voraussichtlichen Ergebnis des Budgets. Während im berichtigten Haushalt 2025 noch 22,8 Millionen Euro übrig blieben, fällt der verbleibende Puffer 2026 deutlich geringer aus: Am Ende bleiben Mersch nur noch 1,2 Millionen Euro Überschuss.

Anders als in anderen Gemeinden wurde die Abstimmung über das Budget in Mersch geteilt. Der berichtigte ordentliche Haushalt 2025 sowie das ordentliche Budget 2026 wurden von Mehrheit und Opposition gemeinsam verabschiedet. Bei den außerordentlichen Teilen jedoch stimmten die vier Oppositionspolitiker dagegen.