Samstag13. Dezember 2025

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Kultur-NewsMehr Kunst in Düdelingen, Zahlen zu Venedig sowie Freude bei Ian De Toffoli und Catarina Barbosa

Kultur-News / Mehr Kunst in Düdelingen, Zahlen zu Venedig sowie Freude bei Ian De Toffoli und Catarina Barbosa
Kultur-News aus Luxemburg auf einen Blick Foto: Pexels

Was bewegte die Kulturszene diese Woche? Und welche Veranstaltungen sollte sich das Publikum nicht entgehen lassen? Das Tageblatt fasst die wichtigsten Fakten zusammen und stellt ausgewählte Events vor.

KUNST Düdelingen eröffnet neue Galerie, Go Art bleibt geschlossen

Nach Luxemburg-Stadt und Esch/Alzette ist Düdelingen eine Stadt, die seit Jahren mit ihrem Angebot an Kunst überrascht. Die Gemeinde betreut die Zentren Dominique Lang und Nei Liicht sachkundig. Auch in kommunalen Gebäuden kommt Kunst am öffentlichen Bau zum Ausdruck. In der Kirche rufen unter anderem die „Stationen“, gemalt von Dominique Lang, Interesse bei Kunstliebhabern hervor. Vor Jahren gab es im Zentrum von Düdelingen eine Galerie, andere Initiativen konnten zeitweilig Freunde der bildenden Kunst anziehen, doch nun wurden vergangene Woche mit der V-Galerie (57, rue Grande-Duchesse Charlotte) neue, privat verwaltete Ausstellungsräumlichkeiten eröffnet. V-Galerie ist eine Galerie, die bereits in Mondorf ein entsprechendes Angebot bereithält. Initiator ist Fernand Valentiny, seine Tochter Elena Valentiny übernimmt die Leitung. Bei der ersten Schau, die bis zum 3. Januar 2026 geplant ist, werden Werke von Edith Bourggraff, Thierry Harpes, Narz Kockhans, Gilles Lanners, Jo Malano und Mady Roef gezeigt. Diese Künstler:innen, die hierzulande entweder bereits einen Namen haben und/oder als junge Talente bewertet werden können, mischen wohl das traditionelle Weihnachtsgeschäft etwas auf. V-Galerie ist von 10.30 bis 18.00 Uhr geöffnet. Geschlossen bleibt hingegen die Go Art Galerie im Pavillon in den Escher „Nonnewisen“. Die Galerie, die sich auf der Luxembourg Art Week noch mit viel Elan präsentierte, muss den Ausstellungsbetrieb wegen Renovierungsarbeiten für einige Zeit einstellen. Schade um die Galerie, die mit einem gut gefüllten Ausstellungsprogramm wohl noch so manches im Kunstjahr 2026 zu bieten hat. Wann die Go Art wieder mit Präsentationen aufwarten kann, steht noch nicht fest. (fw)


LITERATUR Ian De Toffoli in Endauswahl für „Prix Vauban 2026“

Ian De Toffoli beim Gespräch zu seinem Buch „Léa et la théorie des systèmes complexes“
Ian De Toffoli beim Gespräch zu seinem Buch „Léa et la théorie des systèmes complexes“ Foto: Editpress/Alain Rischard

„Ça jette un peu, quand même“, schreibt der Luxemburger Autor und Verleger Ian De Toffoli auf seiner Facebook-Seite. Worauf er sich bezieht: Sein Theaterstück „Léa ou la théorie des systèmes complexes“ (2025, Actes Sud-Papiers) über die Klimaaktivistin Léa und das Imperium der Koch Industries hat es in die Endauswahl des „Prix Vauban 2026“ geschafft, eine jährliche Auszeichnung, die Schulklassen aus dem französischen Lyzeum in Luxemburg-Stadt seit 2007 an Gegenwartsromane vergeben.

Der Schwerpunkt dieser Ausgabe lag auf der Romanbiografie. Neben De Toffoli wurden die französischen Autoren Paul Gasnier („La collision“) und Etienne Kern („La vie meilleure“) ausgewählt. Wer mehr über Ian De Toffolis Stück erfahren will: Das Tageblatt traf den Autoren zum Gespräch – der Artikel erschien in der Ausgabe vom 16. Juni und online. (ispi)


TANZ Choreografin Catarina Barbosa erhält Stipendium „Expédition“

Die Choreografin Catarina Barbosa im Porträt
Die Choreografin Catarina Barbosa im Porträt Foto: L. Junet Photographie
La bourse Expédition me donnera la possibilité de reconnecter la dimension intime de mon parcours à une création plastique et scénique ambitieuse, tout en affirmant la singularité de ma voix d’artiste: une danse en dialogue avec la mémoire du corps, la matière et les émotions profondes

Catarina Barbosa, Lauréate de la Bourse projet choréographique Expédition

Sie war in der Kategorie „Nowuesstalent“ der „Lëtzebuerger Bünepräiser 2025“ nominiert, jetzt erhält sie das Stipendum „Expédition“: Die portugiesische Choreografin Catarina Barbosa überzeugte die Jury, bestehend aus Bernard Baumgarten (Trois C-L/Maison pour la danse), Tom Leick-Burns und Anne Legill (Les Théâtres de la Ville de Luxembourg), Davy Brun (CND Lyon), Laurent Meheust (CDCN – Le Gymnase à Roubaix) und Valérie Quilez (Kultur: lx). Die Jury vertritt die fünf Partnerorganisationen, welche die Fördermittel bereitstellen. Diese werden zum zweiten Mal vergeben und sollen in die Entwicklung eines neuen Choreografie-Projekts dienen. Die Laufzeit beträgt zwei Jahre. Barbosa setzte sich gegen vier Kandidat*innen durch. Sie ist unter anderem Mitbegründerin der Tanz-Plattform „As We Are“ und lebt seit 2016 in Luxemburg. „Le jury a salué l’affirmation croissante du langage choréographique de (…) Barbosa (…): une écriture féministe assumée, travaillant l’émancipation à partir du retournement des stigmates, le décalage du réel et du récit, ainsi qu’une exploration de l’érotisme et du corps comme force de libération“, lautet die Begründung der Jury. (ispi)


POLITIK Kulturministerium unterstützt Kulturcafés

Nach 2020 und 2021 lanciert das Luxemburger Kulturministerium erneut einen Projekaufruf, der sich an Kulturcafés richtet. Gemeint sind kleine bis mittlere Lokale, die ein ganzjähriges Kunstprogramm bieten. Die ministerielle Finanzhilfe, die pro Projekt bei maximal 10.000 Euro liegt, soll bei der Deckung der Organisations- , Werbe- und Programmkosten helfen. Insgesamt stellt das Kulutrministerium 50.000 Euro bereit. Wer interessiert ist: Infos gibt es auf mcult.gouvernement.lu/domaines/appels-a-projets; die Bewerbungsfrist ist der 16. Dezember. (ispi)


ARCHITEKTUR So schnitt Luxemburg bei der 19. Biennale di Venezia ab

67.267


Menschen besuchten die immersive Installation Sonic Investigations im Luxemburger Pavillon auf der 19. Biennale di Venezia

Luxemburg beteiligte sich 2025 an der 19. Architekturbiennale in Venedig (Mai bis November), Anfang Dezember zog das Organisationsteam von Kultur: lx die Bilanz: Insgesamt besuchten 67.267 Menschen die immersive Soundinstallation „Sonic Investigations“ im Luxemburger Pavillon, kuratiert von Valentin Bansac, Mike Fritsch sowie Alice Loumeau in Zusammenarbeit mit Ludwig Berger und Peter Szendy. „Grâce à une écoute attentive et à des enregistrements de terrain, qui capturent une gamme de sons provenant de divers environnements, Sonic Investigations propose une expérience incarnée de l’espace“, beschreibt Kultur: lx das Projekt. „[U]ne opportunité pour imaginer de nouvelles perspectives et apporter une approche multisensorielle aux pratiques architecturales et spatiales.“ Der Eröffnung des Luxemburger Pavillons wohnten Kulturminister Eric Thill (DP) und über 150 Gäste aus dem Großherzogtum und dem Ausland bei. Im Zusammenhang mit dem Pavillon fand ein Rahmenprogramm in Italien, Luxemburg und Großbritannien statt. Darüber hinaus erschienen zwei Publikationen zur Ausstellung: das Buch „Ecotones: Investigatin Sounds and Territories“ (Spector Books und Kultur: lx) und die Vinylplatte „Ecotonalities: No Other Home Than the In-Between“ (OUS). Der Luxemburger Pavillon ist 2026 im LUCA – Luxembourg Center for Architecture in Luxemburg-Stadt zu sehen. (ispi)