Samstag18. Oktober 2025

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LuxemburgMehr Fußpatrouillen im Bahnhofsviertel – Mosel und Differdingen erhalten Lokalpolizei

Luxemburg / Mehr Fußpatrouillen im Bahnhofsviertel – Mosel und Differdingen erhalten Lokalpolizei
Die lokalen Einheiten der Polizei sind aktuell in Luxemburg-Stadt und in Esch unterwegs. Im Laufe des Frühlings werden weitere Orte hinzukommen. Foto: Editpress/Julien Garroy

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Seit Juli 2024 haben die beiden größten Städte des Landes eine Lokalpolizei und die hat im Februar im hauptstädtischen Bahnhofsviertel Verstärkung bekommen: Seitdem sind dort laut „Police Lëtzebuerg“ mehr klassische Einsatzkräfte zu Fuß unterwegs. Im Frühjahr soll dann auch die Lokalpolizei ausgeweitet werden.

„Ist in letzter Zeit jemand der Lokalpolizei im Viertel begegnet? Ich glaube, ich habe sie zuletzt im August gesehen“, schrieb Anfang März ein Mitglied der WhatsApp-Gruppe „Quartier Gare –sécurité propreté“ auf dem sozialen Netzwerk. Nur wenige Tage später fragte eine weitere Person mit Blick auf das Pilotprojekt einer Lokalpolizei, das Anfang Juli 2024 in der Hauptstadt und in Esch startete: „Was hat es mit diesem berühmten Pilotprojekt auf sich? Ich habe in meinem Viertel nicht mehr Polizei gesehen.“ Ein weiteres Mitglied hatte zuvor berichtet, dass im Bahnhofsviertel Menschen auf offener Straße Crack rauchten, schrien und Vorbeigehende belästigten. „Die Polizei? Abwesend wie immer“, stellte die Person Ende Februar fest. 

Einige Bewohnerinnen und Bewohner des Bahnhofsviertels haben also den Eindruck, dass die lokalen Einheiten in ihrem Viertel kaum präsent sind. „Bei der Lokalpolizei gab es keine Änderungen“, heißt es aber von der Pressestelle der Polizei auf die Frage, ob sich an der Anzahl der Patrouillen oder Dienstschichten etwas verändert hat. Demnach sind weiter 20 Einsatzkräfte in Luxemburg-Stadt und vier in Esch als lokale Einheiten im Dienst. Immer noch sind diese laut Polizei vor allem im hauptstädtischen Bahnhofsviertel, in Bonneweg und in der Oberstadt unterwegs, während sie in Esch hauptsächlich im Stadtzentrum und in Belval patrouillieren.

Geändert hat sich an der Lokalpolizei laut Polizei also nichts. Aber, so deren Pressestelle: „Zum Beispiel in der Hauptstadt wurden die Fußpatrouillen in den Abendstunden ausgeweitet – jedoch unabhängig von der Lokalpolizei.“ Seit einem Treffen Anfang Februar im Ministerium für innere Angelegenheiten, an dem unter anderem Polizeiverantwortliche und die Bevölkerung des „Garer Quartier“ teilnahmen, sollen im Bahnhofsviertel also verstärkt Polizistinnen und Polizisten zu Fuß unterwegs sein. Eigentlich müssten die Menschen im Viertel also nicht weniger, sondern sogar mehr Polizeipräsenz wahrnehmen.

Lokalpolizei wird ausgeweitet

Das Projekt der Lokalpolizei soll überdies weiter ausgebaut werden. So soll die Dienststelle „Museldall“ in Grevenmacher künftig um lokale Polizeikräfte verstärkt werden, wie die Pressestelle des Ministeriums für innere Angelegenheiten auf Nachfrage mitteilte. Ab dem 1. Mai oder aber ab dem 1. Juni wird die Lokalpolizei dann auch in der Moselgegend patrouillieren. Die Nachfrage, ob die neuen Einsatzkräfte dann ausschließlich in Grevenmacher oder auch in anderen Orten in der Umgegend unterwegs sein werden und wie viele es überhaupt sein werden, beantwortete das Ministerium bis Redaktionsschluss nicht. 

Update zur Lokalpolizei an der Mosel

Das Ministerium für innere Angelegenheiten hatte dem Tageblatt mitgeteilt, dass die Dienststelle „Museldall“ in Grevenmacher auch eine Lokalpolizei bekommt. Auf die Frage, in welchen Orten die lokalen Einsatzkräfte unterwegs sein werden, gab es zunächst keine Antwort. Am Dienstag teilte die Pressestelle des Ministeriums nun mit, dass die Lokalpolizei in der Moselgegend ab dem 1. Juni 2025 alle Orte abdeckt, die zur Dienstelle „Museldall“ gehören: also nicht nur Grevenmacher, sondern auch Biwer, Flaxweiler, Lenningen, Manternach, Mertert, Stadtbredimus und Wormeldingen. Wie viele lokale Einsatzkräfte dort im Dienst sein werden, beantwortet das Ministerium nicht.

Eine erste Version dieses Artikels war zunächst ohne diesen Informationskasten veröffentlicht worden.

Ebenfalls ab Anfang Mai oder Juni soll Differdingen eine eigene Lokalpolizei erhalten – wie Innenminister Léon Gloden (CSV) bereits bei einer Pressekonferenz im Dezember angekündigt hatte. Der Differdinger Bürgermeister Guy Altmeisch (LSAP) bestätigt dies und erklärt, dass zwei lokale Einsatzkräfte flexibel dort eingesetzt werden sollen, wo sie gebraucht werden – etwa im Park, im Naturschutzgebiet, an Grillplätzen oder im Stadtzentrum. Zusätzlich sollen bis zu den Sommerferien rund 30 Videokameras in der Stadt installiert werden. Guy Altmeisch erhofft sich „ein höheres Sicherheitsgefühl für die Differdinger Bürger“. Eine Erwartung, die vermutlich überall besteht, wo mehr (Lokal-)Polizei zum Einsatz kommt.


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