Luxemburg-Stadt„Mäertchen“ lockte bereits am ersten Wochenende viele Besucher an

Luxemburg-Stadt / „Mäertchen“ lockte bereits am ersten Wochenende viele Besucher an
Ein besonderes Schmankerl für die Kinder ist das Karussell Foto: Deborah Rimi 

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Am Samstag um 11 Uhr wurde der „Oktavmäertchen“ offiziell eröffnet. Über das ganze Wochenende bummelten zahlreiche Besucherinnen und Besucher auf der place de la Constitution. Auch in diesem Jahr wird der traditionelle Markt vom 20. April bis zum 5. Mai wieder ausschließlich bei der „Gëlle Fra“ stattfinden.

Der „Mäertchen“ ist fast so alt wie die „Oktav“ selbst. Zu den Anfangszeiten zog die religiöse Feierlichkeit zu Ehren der Jungfrau Maria, die Schutzpatronin des Großherzogtums, Pilgerinnen und Pilger aus dem ganzen Land nach Luxemburg-Stadt. Auf dem traditionellen Markt fanden sie, nach der Wallfahrt, den benötigten Proviant, um ihre Heimreise anzutreten. Auch heute noch erfüllt das Volksfest den ursprünglichen Zweck und lockt mit zahlreichen Attraktionen viele Menschen in die Hauptstadt, um die dortige gesellige Stimmung zu genießen.

Charles Hary, der Präsident der „Fédération nationale des commerçants forains“ (FNCF), erklärt, weshalb der Oktavmarkt erneut kleiner ausfällt. „In diesem Jahr wird der Mäertchen noch einmal bei der Gëlle Fra abgehalten, da die Gemeinde uns nur diesen Platz zur Verfügung gestellt hat. Als die Arbeiten am Knuedler begonnen haben, war die place de la Constitution der einzige Standort, den wir für den Jahrmarkt nutzen konnten und wir haben auch dieses Jahr wieder das Beste daraus gemacht. Jedoch glaube ich nicht, dass dies nun zu einer Tradition wird. Natürlich kommen immer neue Herausforderungen auf uns zu, die wir versuchen, gemeinsam mit der Gemeinde zu bewältigen.“

Der Schausteller in vierter Generation ist gemeinsam mit Frau und Tochter auch dieses Jahr wieder mit zwei Süßwarenständen und einer Churros-Bude beim Jahrmarkt dabei. „Für uns Schausteller hat der Oktavmäertchen eine besondere Bedeutung. Das Fest ist nämlich ein Teil unserer Kultur geworden und liegt uns daher besonders am Herzen. Pilger, Bummler und Touristen können sich auf jeden Fall auf die diesjährige Ausgabe freuen, um einige Neuigkeiten zu entdecken. Wir freuen uns auf die kommenden zwei Wochen bei der Gëlle Fra und übrigens auch auf die nächsten Kirmessen“, so der Präsident des Schaustellerverbandes, Charles Hary.

Für Li Hoffmann ist der „Mäertchen“ ein Traditionstermin
Für Li Hoffmann ist der „Mäertchen“ ein Traditionstermin Foto: Deborah Rimi

Auch die Besucher haben sich trotz leichter Regenschauer den Spaß nicht verderben lassen. Die 28-jährige Luxemburgerin Li Hoffmann verrät, warum der „Mäertchen“ ein Traditionstermin für sie ist. „Die place de la Constitution ist ein besonders schöner Ort für den Jahrmarkt, daher stört es mich eigentlich nicht, dass er nicht mehr am Knuedler stattfindet. Da der Mäertchen nur einmal im Jahr abgehalten wird, freue ich mich umso mehr auf das Fest, um etwas Abwechslung in der Hauptstadt zu finden. Der Oktavmarkt ist nämlich einer meiner bevorzugten Treffpunkte, um mit Freunden einen schönen Nachmittag zu verbringen. Jedes Jahr besuche ich ein- bis zweimal meine Lieblingsverkaufsstände, um Schmuck einzukaufen und mir eine Portion Kniddelen schmecken zu lassen. Dieses Jahr wünsche ich mir vor allem sonniges Wetter und gute Stimmung mit etwas Musik.“

Terrassen zu Füßen der „Gëlle Fra“

Chalet-Betreiber Jérôme Bigard hofft, dass das Wetter mitspielt
Chalet-Betreiber Jérôme Bigard hofft, dass das Wetter mitspielt Foto: Deborah Rimi

Beim Holzchalet von Jérôme Bigard trinken Besucher gemütlich ihr Bier, hören Musik und genießen die Sicht. Hier gibt es den klassischen Backfisch, den man mitnehmen oder auf der Terrasse essen kann. „Wir haben heute schon zahlreiche Gäste empfangen. Es ist bedauerlich, dass auch in diesem Jahr keine Essenszelte auf dem Knuedler sind. Jedoch hat die place de la Constitution ihren ganz eigenen Charme. Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen“, so Jérôme Bigard.

Insgesamt 44 Verkaufs-, Imbiss- und Getränkebuden reihen sich im Halbkreis um das vergoldete Mahnmal. Mehrere Terrassen wurden davor errichtet, damit die Gäste „Grillwurscht“, „Gromperekichelcher“ oder Waffeln mit Blick auf die Adolphe-Brücke genießen können. Zudem können Kinder auf Trampoline springen, eine Runde mit dem Karussell drehen oder Enten angeln.

Des Weiteren stehen unterschiedliche Verkaufsstände zur Verfügung, um Souvenirs zu ergattern. Pilger haben die Möglichkeit, beim Stand der Caritas Luxemburg Rosenkränze und Devotionalien zu kaufen und gleichzeitig etwas zu spenden, da die Erlöse für die Sozialwarenläden der Caritas bestimmt sind. „Wir waren auf der feierlichen Eröffnungsandacht der Muttergottesoktav in der Kathedrale, die um 16 Uhr stattfand und nun machen wir einen Spaziergang auf den Mäertchen. Aber es ist nicht mehr das, was es einmal war. Auf dem Knuedler war es schöner“, sagt eine ältere Pilgerin. „Dort kamen immer mehr Menschen vorbei und wir verkauften hunderte Rosenkränze. Heute sind es andere Zeiten“, schlussfolgert eine Freiwillige der Caritas.

Auch wenn die Temperaturen noch zu wünschen übrig ließen, waren die Terrassen rund um die „Gëlle Fra“ gut besucht
Auch wenn die Temperaturen noch zu wünschen übrig ließen, waren die Terrassen rund um die „Gëlle Fra“ gut besucht Foto: Deborah Rimi

Praktische Infos

Der traditionelle Oktavmarkt findet auf der place de la Constitution statt und dauert vom 20. April bis zum 5. Mai. Die Stände sind täglich zwischen 11 und 22 Uhr geöffnet. Die Gemeinde Luxemburg empfiehlt fürs Parken die Tiefgaragen „Monterey“ mit 340 Plätzen, „Royal-Hamilius“ mit 504 Plätzen oder „Knuedler“ mit 546 Plätzen. Wer die öffentlichen Verkehrsmittel vorzieht und mit dem Bus kommt, kann an den Haltestellen „Hamilius“, „Roosevelt“ oder „Monterey“ aussteigen; für die Tramlinie 1 ist es der Halt „Hamilius“. Zudem können Fahrräder an der Vel’oh!-Station „Gëlle Fra“ ausgeliehen werden. Darüber hinaus stehen Informationen zur Barrierefreiheit auf der Webseite eurewelcome.lu bereit. Zusätzliche Infos dazu findet man beim „Service intégration et besoins spécifiques“ der Gemeinde unter der Nummer 47 96 41 50 oder per E-Mail an integratioun@vdl.lu. Allgemeine Infos zum Markt gibt es unter vdl.lu.