Kardinal Jean-Claude Hollerich spricht sich im Radio gegen die verfassungsrechtliche Verankerung des Rechts auf Abtreibung aus. Das ist, für einen katholischen Würdenträger, nicht überraschend. Hollerichs Radio-Auftritt hatte es trotzdem in sich. Der Kardinal spricht von „Zwangsmeinung“ und „totalitärem System“.
Um es vorauszuschicken: Luxemburgs Kardinal hat sich und seiner Kirche mit diesem Interview keinen Gefallen getan. „Ma wou si mer dann?“, fragte Hollerich mit Furor in der Stimme. Wer dem Kardinal eine Stunde lang zuhörte, dem dürfte derselbe Satz auf den Lippen gelegen haben: „Ma wou si mer dann, Här Hollerich?“
Äußerungen von Papst Franziskus im Herbst 2024 in Belgien hatten, am Tag nach seiner kurzen und eher wenig beachteten Stippvisite in Luxemburg, eine Welle von Austritten aus der katholischen Kirche nach sich gezogen. „Das war leider etwas, womit wir nicht gerechnet haben“, sagte Weihbischof Léo Wagener einige Monate später. Falls Wagener, wovon auszugehen ist, am Samstag Hollerichs Auftritt im RTL-Background gehört hat, weiß er, was nun auf seine Kirche in Luxemburg zukommen dürfte.
Während sich Franziskus im September 2024 von den Menschen in Luxemburg mehr Kinder wünschte – was immer auch eine Chiffre für den Kampf gegen Abtreibung ist –, referierte der damalige Papst Stunden später in Louvain zum Wesensunterschied zwischen Mann und Frau und sagte Sätze wie: „Frau ist fruchtbares Empfangen, Sorge, lebendige Hingabe.“
Auch Hollerich warb am Samstag im Radio für mehr Kinder. „Mir hunn net genuch Kanner a mir bezuelen dofir, dass déi Kanner, déi nach net gebuer sinn, ewechgemeet ginn“, sagte Hollerich, der in die Jugend investieren will, denn er finde es „ëmmer ganz schlecht, wann een an Doud investéiert“.
Damit nicht genug. Hollerich sprach im Hinblick auf die verfassungsrechtliche Verankerung des Rechts auf Abtreibung von einer „Zwangsmeenung, déi engem opgestülpt gëtt“. Das trage „Züge eines totalitären Systems, das andere in den Rechtsextremismus treibt“. Die Monarchie verleihe dem Land hingegen eine Stabilität, ohne die das Abgleiten in den Rechtsextremismus drohe, referierte Hollerich, der gleichzeitig frohlockte, dass auch unser neuer Großherzog „ganz reliéis“ ist.
Wer dachte, er habe sich gerade verhört, wurde eines Besseren belehrt, als Hollerich tatsächlich zu drohen begann: Dann gebe es eine katholische Minorität, „déi sech mat dem Staat net méi wuel spiert, an da kréien aner politesch Richtungen Zustroum“. Das wäre nicht „zu menger Freed“, sagte Hollerich noch – und spätestens jetzt war es als Hörer kaum mehr möglich, um jenen vorhin bereits erwähnten Gedanken herumzukommen: „Ma wou si mer dann, Här Hollerich?“
Wo sind wir denn, wenn wir uns rechtsextreme Rhetorik zu eigen machen und von „übergestülpter Zwangsmeinung“ und einem „totalitären System“ schwadronieren und dann noch glauben machen wollen, das geschehe im Kampf gegen den Rechtsextremismus?
Uns schwant da anderes. Hollerich (wie die ganze katholische Kirche) hofft darauf, dass die rechte Welle, die gerade über die Welt schwappt, die Räder der Zeit wieder zurückdreht. Könnten die Katholiken den Zugang zu Abtreibung einschränken oder verbieten, sie würden es tun. Ohne mit der Wimper zu zucken. Genau wie die Rechtsextremisten, vor denen Hollerich zu warnen vorgibt. Beide Seiten, Klerus und der Rest des rechten Spektrums (wozu in Luxemburg der großherzogliche Hof ebenso wie Teile der CSV gehören), wissen, dass es schwieriger wird, den Frauen dieses Recht irgendwann wieder zu entreißen, wenn es erst einmal in der Verfassung steht. Darum kämpfen sie jetzt so verbissen dagegen an. Zusammen.
Auf die Position von Premier Luc Frieden („ee Mann, dee ganz intelligent ass an deen d’Wichtegkeet vun der Relioun an der Gesellschaft gesäit“, dixit Hollerich) und seiner CSV darf man gespannt sein.
 
		    		 De Maart
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Zu der Kierch, dem Kardinol an hirer moralescher Legitimitéit kann ee sëcher ënnerschiddlecher Meenung sinn. Ech sinn awer ëmmer erëm opbruecht iwert déi Doppelmoral, déi alt hei och erëm siichtbar gëtt: op d'Kierch klappen, déi Leit lächerlech maachen a se beleidegen ass ok, mee op der aner Säit awer Tolereanz a Respekt fir Mënsch, Déier an Emwelt afuerderen; do gëtt et fir tageblatt anscheinend kee Widdersprooch.
Zu der Saach: d'Ofreiwung ass zu dësem Zäitpunkt gesetzlech gereegelt. Et gëtt ausserdeem an der Gesellschaft an an der Politik ee majoritäre Konsens, datt d'Ofdreiwung ënnert gewësse Konditiounen legal ass. Dee Fall ass deemno gereegelt, fir wat et dann elo nach an d'Verfassung schreiwen? Zumols, datt ee - je no Interpretatioun - a Konflikt mat den Artiklen 12 an 13 vun der Verfassung geréit. Ass et nët méi richteg, d'Ofdreiwung als gesetzlech Ausnahm ze behandle, wéi se duerch d'Verfassung als Norm festzeléen?
Wat mech virun allem bei der Debatt schockéiert, sinn Argumenter wéi "my body, my choice", déi vu verschiddene Milieu'en viirbruecht ginn. Jo, et ass richteg, et ass de Fraën hire Kierper, mee et ass awer nun emol eng biologësch Realitéit, datt dee Kierper während der Schwangerschaft mat engem anere Liewewiese gedeelt gëtt. A fir wat soll dann de Kierper - wuelverstan de Kierper a net d'Iwwerliewen - vun der Mamm méi wichteg si, wéi d'Liewe vun dem Ongebuerenen? Natiirlech ginn et Extremfäll, wou ee Risk fir d'Liewe vun der Mamm besteet, a genee dat ass jo scho gesetzlech gereegelt a bleiwt glécklecherweis d'Ausnahm.
My Body-Argumenter sinn a méngen Aa just Ausdrock vun enger hedonistëscher, egozentrëscher Vue, grad wéi vun enger eklatant naiver Verantwortungslosegkeet. Wie keng Kanner kréie wëll, ass fräi dat ze maachen an huet Accès zu Verhütungsmëttel; mee et ass nun emol d'Responsabilitéit vun denen 2 Persounen, déi un deem Prozess bedeelegt sinn, fir an deem Fall dofir ze suergen.
Ech ka mir viirstellen, datt et genee dee Punkt ass, dee polariséiert an deen de Kardinol dozou verleet, Aussoën iwert ee Splécke vun der Gesellschaft ze maachen, resp. séng Angscht virun enger gréisserer Zoustëmmung vu radikale Partien oder Stréimungen matzdeelen.
Robert Batty Esch der vielleicht graessliche politische Vorstellungen hatte ,ein guter Freund des grossen Resistenzler und Buchautor Henri Koch Kent der eigentlich mit Pfaffen gar nichts am Hut hatte , wurde in einem deutschen KZ vergasst . Koch Kent hatte ihn noch vor der Invasion angefleht das Land zu verlassen . " Sie schloen Dech dout Batty "
Muß Herr HOLLERICH nicht zurücktreten? Kann und darf ein demokratischer Rechtsstaat solche Aussagen tolerieren? ▪(Wikipedia, 11.04.2025) Als Rexisten bezeichnet man vor allem in Belgien die Anhänger der wallonischen faschistischen Bewegung "Rex" (von lateinisch "Christus Rex" für Christus König), die während der deutschen Besatzung während des Zweiten Weltkriegs mit den Nationalsozialisten kollaborierten. Aufgrund ihrer engen Anlehnung an die Dogmatik der katholischen Kirche wird die Bewegung von manchen Historikern dem Klerikalfaschismus zugeordnet. ▪Radikale Reformen "Jung Luxemburg" (Lucien BLAU, forum.lu, 2015) Eine rechtsradikale Zeitschrift der 30er Jahre. Luxemburgs Historiker sind dabei, die nationale Vergangenheit der 30er und 40er Jahre aufzuarbeiten. Dabei werden nicht nur Zeugnisse des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus zutage gefördert - wie die traditionelle Geschichtsschreibung uns glauben zu machen versucht sondern auch Sympathiebewegungen für Rechstideologien aufgedeckt. Ein Beispiel letzteres stellt "Jung Luxemburg", das Wochenblatt des "Verbandes der Luxemburger katholischen Jugendvereine" dar, dessen ideologische Grundhaltung Lucien BLAU heute vorstellt. An ihm haben namhafte Vertreter der katholischen Kirche, Priester und Laien mitgearbeitet. Seine Repräsentativität und realen Einfluß einzuschätzen bedarf es allerdings noch zusätzlicher Studien. (…) Nicolas MARGUE weist in dem 1951 erschienenen Buch: "Jean-Baptiste ESCH: In Memoriam et in Resurectionem", die Existenz einer luxemburgischen Rexistengesellschaft in den dreißiger Jahren nach, die sich um die Person von Jean-Baptiste ESCH, Redakteur im 'Luxemburger Wort', gebildet hatte und im Rahmen derer hauptsächlich Intellektuelle über radikale Reformen debattierten. (…) MfG, Robert Hottua
@Smilla,
die Erdbevölkerung wird sich automatisch reduzieren.Wenn die Greise in Japan gestorben sind werden die Jungen das Ruder wieder herumreissen.So wird es auch bei uns passieren wenn die 68er ihre Rente überlebt haben werden.Dauert noch,aber immerhin. Aber das Thema war glaube ich "Abtreibung als freie Wahl" um Schlimmeres zu verhindern. Freiheit für die Frau. Aber Frauen waren in Hollerichs Verein noch nie hoch angesiedelt.
@ Claude Was die Heiligsprechung dieses Influencer , der Dank viel Sylicon wie Schneewittchen in einem glaesernen Sarg ausgestellt ist muss man Leo doch zugute halten dass er diesen Heiligen von seinem Vorgaenger gerebt hat .Und weil Paepste seit 1870 unfehlbar sind , konnte er das wohl nicht mehr verhindern . Uebrigens nicht nur katholische Heilige liegen wie Schneewittchen in einem glaesernem Sarg , auch die Kims , Mao , Lenin und Onkel Ho . Bei letzterem nachweislich gegen seinen Willen .
@ fraulein smilla
Der Klimawandel wird die Demografie Westeuropas durch erhöhte Sterblichkeit aufgrund von Hitzewellen, eine Verschiebung von Wohngebieten weg von gefährdeten Gebieten, die zunehmende Migration durch klimabedingte Umweltveränderungen und veränderte Gesundheitslasten aufgrund der Ausbreitung von Krankheiten beeinflussen. Die bereits bestehenden demografischen Herausforderungen wie eine alternde Bevölkerung werden sich verschärfen, was die Anfälligkeit für Klimafolgen erhöht und die sozialen und gesundheitlichen Systeme belastet.
Und da ja hierzulande aus bekannter Ecke immer wieder gerne die Migration ins politische Feld bugsiert wird: Umweltveränderungen und Extremwetterereignisse wie Überschwemmungen und Dürren werden voraussichtlich die umweltbedingte Migration innerhalb und über die Landesgrenzen hinaus verstärken.
Wo sich der Kreis schließt: Gerade aus erzkonservativen rechten bis extremrechten Kreisen wird Klimaschutz boykottiert. Die Verbindungen zwischen Rechtsextremismus, Ökologie und Religion sind eindeutig. Nicht bloß der Einfluss von rechts auf ökologische Fragen ist in den letzten Jahren stark gestiegen, sondern auch wird auf Religion hierbei vielfach auf komplexe Weise Bezug genommen. Und, wenig überraschend, sind es (nicht nur in den USA) auch einige katholische Fundamentalisten, die unter anderem aus Profitgründen Klimaschutzmaßnahmen politisch bekämpfen.
Klimaschutz hat deshalb ebenfalls eine erhebliche sicherheitspolitische Dimension.
Egal was Hollerich oder irgend ein Papst von sich gibt , die Demografie , nicht der Klimawandel wird fuer die reichen Industrie Staaten die naechsten Jahrzehnte das groesste Problem sein . Bis 2100 hat Japan seine Bevoelkerung halbiert , was eine erschreckende Vergreisung der Gesellschaft nach sich ziehen wird .Ist das auch wuenschenswert fuer Uns '?
Kathoulesch Kierch, eng Organisatioun déi nach lescht Woch engem Influencer zwee Wonner zougesprach huet an en och dowéinst helleg erkläert huet!
An nee, mär sinn nët am Joer 1625, mee 2025. Einfach nëmmen lächerlech.
An esou Leit huelen sech nach seriö!
Die katholische Kirche wähnt sich in vielen Ländern im Aufwind. Auch in Luxemburg. Deshalb wohl fühlt ist Kardinal Hollerich bemüßigt, seine Anti-Abtreibungstirade in Worte zu kleiden, die ihm seitens der ADR die Verleihung eines Ehrenparteibuches angedeiht werden könnte.
Offizieller Wortlaut aus dem Wahlprogramm der ADR:
„Die ADR betont, dass die moralische Ablehnung der Abtreibung auch auf die neuen Formen des Eingriffs auf menschliche Embryonen angewandt werden muss, die unvermeidlich mit der Tötung des Embryos verbunden sind, auch wenn sie Zwecken dienen, die an sich erlaubt sind. … Die ADR wird auch weiterhin dafür eintreten, dass weder ein Krankenhaus noch ein Arzt oder irgendein anderes Mitglied des medizinischen Personals gezwungen werden können bei einer Abtreibung oder einer Euthanasie mitzuwirken …. Die ADR wird dafür eintreten, dass die gesetzlich vorgesehene zweite (psycho-soziale) Beratung vor einer Abtreibung in allen betroffenen Institutionen angeboten wird.“
Dass Hollerich Begriffe wie „Zwangsmeinung“ und „totalitäres System“ bemüht, dürfte so einige in der ADR vor Freude aufjaulen lassen.
Fun fact: Der Kardinal fabuliert, er selbst und die katholische Kirche würden sich gegen den Rechtsextremismus wenden. Ein Eigentor ohne Anlauf, verwendet der „Gottesmann“ doch selber rechtsextremes Vokabular.
Um seiner Position ein besonderes Gewicht zu beschaffen, holt er die Monarchie in sein Glaubensboot. Der bald Ex-Großherzog und der kommende Großherzog sind also religiös. Und so sind beide denn auch Galeerensklaven unter dem Herrn, mit Kapitän Hollerich am Ruder, die biblische Portolankarte zur Orientierung konsultierend.
So sympathisch man Großherzog Henri auch finden mag, so erschreckend ist die Feststellung, dass er und die Monarchie schwere Anker geworfen haben, die verhindern, Luxemburg in moderne Wasser zu manövrieren. Mit der Monarchie zelebrierten Religiosität wird Luxemburg in einigen fundamentalen Dingen im geistigen Mittelalter verharren. Hollerich freuts.
Bravo Här Mathey dir hudd alles gesoot .
Merci
Wenn Priester den Mund aufmachen kommen Lügen heraus.Oder manipulative Einflussnahme.Das ist eine Spezialität der Jesuiten. "Gib mir den Knaben und ich gebe dir den Mann." Wer nach dem letzten Bildungsstand noch an diese Truppe oder ihre Götter glaubt ist selber Schuld.Oder er hatte nie die Gelegenheit oder den Mut über die Machenschaften des Priesters nachzudenken. " Der Pfaffe ist ein Beefsteakfresser" so F.Nietzsche in seiner Kritik. So wie die unsägliche Mutter Teresa,inzwischen heilig gesprochen,was immer das bedeuten soll, die " armen Elenden auf ihren Strohlagern" in Kalkutta für ihren Mut bewunderte weil sie sie an das Leiden Christi erinnerte und sich bei eigenem Unwohlsein nicht zu schade war mit dem Jet in das teuerste Hospital New Yorks zu fliegen. So wurde größte Teil der weltweiten Spenden auf Vatikankonten gebunkert . Sprechen wir doch lieber nicht von den Misshandlungen in Irischen Klostern und auf der ganzen Welt. Mit so einer Geschichte ,Herr Hollerich,würde ich nicht mehr vor die Tür treten um den Frauen ihr Recht auf Selbstbestimmung streitig zu machen. Seien sie froh,dass der Gott den sie verherrlichen und aus dessen Mund sie sprechen(sic) nicht wirklich existiert.Sie und ihres Gleichen müssten es mit der Angst bekommen.
„Ma wou si mer dann?“ Ganz einfach, im letzten Jahrhundert!
Immer wenn das TB Leute kritisiert wird das mit Fotos untermauert auf denen sie etwas doof aussehen .Ein Schelm der .....
Kuckt nëmme, wéi e verkleet ass, dat seet genuch fir ze wëssen, a war fir enger Zäit dee lieft.
Im grunde haelt Hollerich genau denselben diskurs wie der polnische papst Wojtyla alias Jean-Paul II der in den 1980 er jahren gegen die kommunistische regierung in Polen wetterte ,die durch ein liberales abtreibungsgesetz in seinen augen eine ideologie des todes foerderte und dem land die zukunft raubte.
Ein diskurs auf dem die PIS partei spaeter aufbaute.
Zwangsmeinung wurde der Menschheit ja niemals seitens der katholischen Kirche aufgedrängt?😇
Es wird keine Frau gezwungen einen Schwangerschaftsabbruch durchzuführen zu lassen, ist eine freie Entscheidung.
Ich bin eine Frau, welche glücklicherweise niemals diese schwere Entscheidung gegen das Austragen eines ungewollten oder nicht lebensfähigen Kindes nehmen musste.
Keine Frau wird jemals das Trauma eines Abbruchs so richtig verarbeiten. Ich bin Anfang der 60ger geboren; habe Freundinnen welche das durchlebt haben.
Keine Frau nimmt einen Abbruch so leicht hin, jedoch oftmals einziger Ausweg.
Was doziert da ein männlicher Kleidchenträger im Radio rum, welcher ferngesteuert von seiner Sekte ist und null Ahnung vom realen Leben als Frau in unserer Gesellschaft hat.
Herr Hollerich hat in der Tat ein sehr entlarvendes Interview gegeben, welches seine zutiefst verwerfliche Gesinnung glasklar offenlegt. In Anbetracht der abscheulichen Verbrechen, welche Vertreter der katholischen Kirche an Kindern begangen haben und welche die Kirche nach wie vor am liebsten vertuschen würde, hat seine Forderung nach mehr Kindern schon einen ganz speziellen, ja extrem bitteren Beigeschmack.
Dann bedient Herr Hollerich sich der Rhetorik der Rechtsextremisten, indem er durch Verdrehung der Tatsachen und Verbreitung von Unwahrheiten Ängste schürt, welche perfekt in seine Strategie passen.
Er spricht von totalitären Systemen und möchte gleichzeitig der gesamten Luxemburger Gesellschaft seine patriarchale Sichtweise aufzwingen. Nein Herr Hollerich, Sie sprechen nicht im Namen der Mehrheit der Bevölkerung, ja, wohl kaum noch im Namen der Mehrheit der gläubigen Bevölkerung. Sie vertreten lediglich eine mikroskopisch kleine Minderheit, welche dazu täglich schrumpft.
Vor einiger Zeit hatte Herr Hollerich, der heuchlerisch vor Rechtsextremismus warnt, bereits gemeinsame Positionen mit der ADR ausgelotet, so langsam vervollständigt sich das Puzzele.
Werter Herr Hollerich, die gesamte Geschichte der katholischen Kirche ist von Kriegen, Gewalt, Intrigen, Macht, und Missbrauch geprägt. Stets hat ihre Organisation, welche meistens auf der Seite der Mächtigen stand, (löbliche Ausnahme sind so manche Priester, Padres und Nonnen, welche ein ehrlichen Engagement an den Tag legten und dafür grössten Respekt verdienen) versucht die Menschen mittels Angst zu unterdrücken.
Jetzt versuchen Sie das erneut, indem Sie, die von sehr vielen Organisationen der Luxemburger Zivilgesellschaft getragene Initiative, das Recht auf Abtreibung, ein elementrares Frauenrecht, in die Verfassung einzuschreiben, mittels Unwahrheiten verunglimpfen.
Es reicht, Herr Hollerich, Sie und ihre Organisation haben als moralische Instanz fertig!
Mein ausdrücklicher Dank geht an Armand Back für den ausgezeichneten, sehr aufschlussreichen Artikel.