
Sexskandal im „Lycée Hubert Clément“ in Esch? Der Politflüsterer hat von Beginn an Zweifel. Und nicht nur er. Am Wahrheitsgehalt der Affäre selbst und an der Art, wie ermittelt wurde. Großeinsatz der Kriminalpolizei. Zwei Lehrer freigestellt. Die Theatertruppe „Namasté“, angeblich ein Sündenpfuhl, bis heute kaltgestellt. Warum?
Eigentlich hätte die Sache in kürzester Zeit geklärt und aus der Welt geschafft werden können. Das betonen nun Schüler des LHCE in einem offenen Brief. Hätte man mit jenem Schüler gesprochen, der alles ins Rollen brachte, wäre sehr schnell klar geworden: Nein, es gab keine Vergewaltigung, kein sexuelles Fehlverhalten – überhaupt nichts, was die Verbissenheit der Ermittlungen seit Januar rechtfertigt.
Es stellt sich deshalb die Frage, warum die Enquete eigentlich noch andauert? Die beiden betroffenen Lehrer durften zwar recht schnell in den Schulddienst zurückkehren. Aber wurde sich bei ihnen entschuldigt? Wurden sie öffentlich, vor Eltern und Schülern, weißgewaschen? Und warum darf die Theatergruppe sich nicht treffen, proben, einfach zusammen sein?
Der Politflüsterer versteht die Sorge der „Namasté“-Schüler um ihr Ensemble. Für die Flecken auf dessen weißer Weste sind aber weder sie noch die beiden Lehrer verantwortlich. Es ist eher der blinde und voreilige Übereifer.
Doch was das Fass zum Überlaufen bringt, ist der eigentliche Grund für den Schülerbrief. Ursprünglich, so heißt es, hätten sie ihren Kummer in der Schülerzeitung LHCE-Times veröffentlichen wollen. Als sie den Direktor um Erlaubnis fragten, habe dieser davon abgeraten – aus Angst, die Presse könnte ihre Worte verdrehen. Ein verantwortlicher Lehrer habe dann weitere Überzeugungsarbeit geleistet, den Artikel nicht in der Schülerzeitung zu publizieren.
Formell sei ihnen nichts verboten worden, so die Schüler. Trotzdem hätten sie den Eindruck, dass ihre Meinung nicht voll respektiert würde. Der Politflüsterer weiß: Schuldirektor oder Lehrer müssen das Wort „verboten“ nicht aussprechen, um ihren Willen unmissverständlich klarzumachen. Subtile Einschüchterung darf man so etwas nennen. Nichts, was darauf abzielt, aus Schülern mündige Erwachsene zu machen.
Gut, dass sich einige Mädchen und Jungen dem nicht gebeugt haben und sich nicht mundtot machen ließen. Das hebt des Politflüsterers Laune erheblich.
Bei dem ganzen Gedaisch, wat ugangs gemat gouf, ass d'Reaktioun vum Tageblatt net anormal gewiercht. Eis Zeitung huet awer relativ seier Zweifel gehat an och Aussoen publizeiert vu Leit, dei ewell ugedait hun, dat naischt kriminelles geschitt ass.
"Für die Flecken auf dessen weißer Weste sind aber weder sie noch die beiden Lehrer verantwortlich. Es ist eher der blinde und voreilige Übereifer."
... und die Berichterstattung der "renommierten" Tageszeitung mit den vier Großbuchstaben...
Tjo Här Goetz. Alles schéin an gudd, mee d’TB war och deemols mat (Sensatioun’s) Artikel derbäi. Clickbait …