Luxemburger sollen weniger Müll produzieren

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Nicht zufällig zum Beginn der Klimakonferenz COP 23 hat Umweltministerin Dieschbourg den neuen nationalen Abfallplan vorgestellt.

Nicht zufällig zum Beginn der Klimakonferenz COP 23 lud Umweltministerin Carole Dieschbourg gestern zur Vorstellung des neuen nationalen Abfallplanes ein.
Trennung, Wiederverwertung, Vermeidung lauten die Schlagwörter des Plans, der ebenfalls die Förderung der Zirkularwirtschaft (ganz nach Rifkin) als eines der Hauptziele nennt. Der Kreis soll geschlossen werden …

Luxemburg habe bereits große Fortschritte im Abfallbereich gemacht, so die Umweltministerin gestern; die entsprechenden Anstrengungen sollen aber fortgesetzt werden, Luxemburg soll laut Vorstellungen der Regierung in dem Bereich Vorreiter bleiben und deshalb hat das Ministerium konkrete quantifizierte Ziele vorgegeben.
Nach einem ersten nationalen Abfallplan 2000, einem zweiten 2010 soll nun der dritte Plan, nach einer öffentlichen Konsultationsphase, die bis Anfang kommenden Jahres läuft (Infos auf www.emwelt.lu), definitiv durch den Regierungsrat und danach Wirksamkeit haben.

Dem Erstellen des ausführlichen nationalen Plans gingen eine Reihe von Analysen, auch eine große Abfallanalyse voraus; weitere Untersuchungen zwecks Vervollständigung der Daten sollen noch folgen.

68.000 Tonnen Lebensmittel pro Jahr

Ein regelrechter Paradigmenwechsel soll geschehen: Abfall soll nicht mehr als Unrat zum Entsorgen betrachtet werden, sondern als Rohstoff. Die Restmengen, die etwa in Verbrennungsanlagen entsorgt werden müssen, sollen auf ein Minimum limitiert werden. Besonders im Bereich der weggeworfenen Lebensmittel sollen neue starke Anstrengungen unternommen werden.

68.000 Tonnen Lebensmittel würden jährlich in Luxemburg weggeworfen werden (in Haushalten, in Kantinen, in Restaurants und Supermärkten); ein mittlerer Skandal … Bis 2022 sollen eine Reihe von quantifizierten Vorgaben zu den verschiedensten Müllsorten erfüllt werden. Motivation, Information und Aufklärung einerseits, aber auch Strafen etwa bei sog. Litering (öffentliches Entsorgen von Müll) sollen die Mittel zum Erreichen dieser Ziele sein. Die Ministerin, die übrigens kommende Woche zu den Politikergesprächen nach Bonn zur COP 23 reisen wird, gab weiter eine ganze Reihe von Beispielen.

55 Prozent des Hausmülls recyceln

Fünf Jahre Zeit gibt der Plan dem Land, um eine ganze Reihe von ambitionierten Sparzielen beim Müll zu erreichen. Nachfolgend einige Beispiele:

Haushaltsmüll: Wenigstens 55 Prozent des aktuell anfallenden Haushaltsmülls sollen künftig wiederverwertet werden. Ein Maximum von 10 Prozent dieses Mülls soll auf Halden gelagert werden. Alle Luxemburger Kommunen sollen an Recycling-Anlagen angeschlossen werden.

Sperrmüll: 20 Prozent der aktuellen Menge sollen eingespart werden. Die Reparatur und weitere Nutzung sollen beworben werden. Die verwerteteten Mengen sollen heraufgesetzt werden.

Nahrungsmittelvergeudung: Die Hälfte der aktuell vergeudeten Lebensmittel sollen nicht mehr verschwendet werden. U.a. Prävention und Aufklärung sollen dies erreichen.

Holzabfälle: Die Wiederverwertung mancher Hölzer soll promoviert werden. Weiter soll Holz verstärkt als erneuerbarer Energieträger genutzt werden. Synergien mit dem „Wood Cluster“ sollen dabei helfen.

Grünschnitt: Die Wiedereinführung in den ökologischen Kreislauf soll gefördert werden.

Biomüll: Der Anteil organischen Abfalls im Hausmüll (graue Tonne) soll um 60 Prozent reduziert werden. Biomasse soll verstärkt als energetische Quelle genutzt werden.

Bauschutt: Zur Wiederverwertung von Bauschutt, etwa zum Auffüllen, soll ermutigt werden.
Die aktuelle Quote von 90 Prozent valorisiertem Schutt soll beibehalten werden. Die Suche nach neuen Halden soll fortgesetzt werden.

Verpackungsmüll: 70 Prozent der Verpackungen sollen bis 2022 wieder verwertet werden. Die kostenlosen Plastiktüten soll es ab kommendem Jahr nicht mehr geben. Die erneut nutzbaren Körbe, Netze und andere Transportbehälter sollen gefördert werden.
Elektroschrott: Der anfallende Elektroschrott soll zu 65 Prozent gesammelt und weiterverwertet werden.

Alte Autoreifen: Die abgefahrenen Reifen sollen energetisch genutzt werden. Wenigstens die Hälfte alter Reifen soll recycelt werden.

Gebrauchte Batterien und Akkumulatoren: Diese sollen zu wenigsten 65 Prozent gesammelt werden. Präventionsmaßnahmen sollen die anfallenden Mengen mindern.

Weitere Beispiele: www.emwelt.lu

J.C. KEMP
13. November 2017 - 14.43

Nun, die Sache mit den USB Ladekabeln und -geräten klappt ja mittlerweile. Sehr viele Geräte besitzen den gleichen USB-Anschluss und werden of sogar ohne Ladegerät verkauft, dank einer EU-Bestimmung. Nur die Marke mit der angebissenen Birne braucht sich scheinbar nicht daran zu halten und benutzt auch weiterhin einen markeneigenen Anschluss.

Claude lordong
9. November 2017 - 20.52

Less food waste? Wien waste dann hei? Dei Aarmen Sei dei neicht hunn oder Supermarchéen mat hierem iwerugebet? Less Trash? Well all Dommheet 3 mol agepackt ass an ech et muss esou kaafen? Less Plastic? Voir less Trash an niewrwebei, wann mir elo plastic Forschetten verbidden retten mir dWelt nawell nett. Ech haalen elo op well ech unfänken zynesch ze ginn. Bon courage un den recycling awer haalt eis nett vir blöd. JC

Pierre W
7. November 2017 - 14.06

was will uns die politik noch weissmachen das muesste jeder kluger kopf laingst wissen__ wenn mann fuer eine meulltonne von 80 lt .. 5 E beddalen muss + monatliche kosten ueber 10 E fast in allen gemeinden__ kein wunder wenn mann den ..DRECK... ueberall bemerkt__ speziell beim grenzuebergang da koennte ja mal die behoerden was nuetzliches tun anstelle das auto nur zu bewegen ___ dafuer gut bezahlt auch noch.. also wir wissen was zu tun ist..??

Samdrine
7. November 2017 - 13.20

Wer die Lebensmittelverschwendung bekämpfen will, muss die Wurzel des Übels anpacken: die grenzenlose Überproduktion der europäischen Landwirtschaft. Deswegen sind die Preise für Lebensmittel im Keller, und mit den tiefen Preisen kommt die Geringschätzung von Lebensmittel durch den Konsumenten. Deswegen überschwemmt die EU die Welt mit billigen (Neben)Produkten, die u.a in Afrika zur kompletten Zerstörung der Landwirtschaft führen. Aber unsere (Schein)Lösung für die Überproduktion in der Landwirtschaft, sind immer nur weitere Subventionen um die Betriebe über Wasser zu halten, die eigentlich nicht mehr rentabel funktionieren können. Falls jetzt all EU-Bürger weniger Lebensmittel "verschwenden"/kaufen/konsumieren, ohne das die Produktion gedrosselt wird, wird sich das Problem nicht lösen, im Gegenteil: das Überangebot wird noch erdrückender, die Preise werden weiter sinken - als Lösung bleibt dann nur noch eine noch stärkere Exportorientierung mit einem Schuss Subventionen, die anderswo auf der Welt zu weiteren Verwerfungen führen.

de Pensionär
7. November 2017 - 10.56

@Laird Glenmore. Wir brauchen keinen "Apell an die Vernunft", denn aus Erfahrung wissen wir, dass dies nur faule Tricks sind, um die Bürger (mal wieder) auf höhere Preise und Taxen einzustimmen. Bei uns wird seit jeher Müll recycliert bzw. getrennt und Lebensmittel werfen wir keine 10kg im Jahr weg und nur wenn sie wirklich verdorben sind ! Aber wo Sie Recht haben, haben Sie Recht! Wer die Schnur eines Bügeleisens oder eines Elektro-Kleingerätes nicht selber ersetzen kann,-vorausgesetzt das Gerät lässt sich überhaupt noch öffnen- verdient Geld, wenn er es wegwirft ! Batterien kaufen wir in Deutschland: ohne Gauner-Taxe (Ecotrel) und 10x billiger als in Luxemburg. Dafür bringen wir sie aber in den Luxemburger Sondermüll ! Kostenlos.

godartjo@pt.lu
7. November 2017 - 10.54

Huet nach keen dru geduecht,den Afrikaner an den Asiaten esou gudd Rotschléi zë gin?Do wären dach déi Gréng an déi Dichteg vum Mouvéco gefroot.Ech wëll mär als Letzeburger net soe loossen,mär wären Dreckspittiën a Verschwender.

Marius
7. November 2017 - 10.41

Das Mädchen von der Dieschbourger Mühle strotzt nur so vor Tatendrang, kurz bevor sie ihren Stuhl im Umweltministerium räumen wird (muss). Ich wundere mich, denn ich glaubte all die von ihr vorgebrachten Vorschläge zur Müllreduzierung, wären längst schon in die Tat umgesetzt worden. Eine berechtigte Frage: Was hat die Frau während all der Zeit aufzuweisen, was tut sie so den ganzen langen Tag? Denkt sie etwa darüber nach, was sie zu tun beabsichtigt, wenn sie nicht mehr Ministerin der Umwelt ist? Mein gutgemeinter Vorschlag: Müllerin ist doch auch ein schöner Beruf, sehr naturbezogen und viel weniger stressig. Man erinnere sich nur an die schöne Volksweise: Es klappert die Mühle am rauschenden Bach, klipklap, klipklap.

Jeannosch
7. November 2017 - 8.52

Vielleicht sollte die Industrie anfangen und weniger Verpackungsmüll produzieren.Ausschließlich werden die Müllbeseitigungskosten immer dem Endverbraucher angerechnet, den Verursacher ,die Wirtschaft, bittet man nicht zur Kasse.Unsere " greng Wichtelcher" sollten bei der Industrie den Finger in die Wunde legen.Da wäre zum Beispiel darauf hinzuweisen, in der guten "Alten Zeit" wurden langlebige elektrische wie meschanische Produkte hergestellt, die auch eine Reparatur ertragen konnten, beim Schuster ließ man die Schuhe besohlen , auch wurden Kleider mal fachmännisch geflickt,..........usw.Dies haben unsere Konsumbonzen samt Politik geändert, es lebe die Wegwerfgesellschaft, der Schuldige wird immer der Endverbraucher sein.

Laird Glenmore
7. November 2017 - 8.31

Alles schöne Worte und vielleicht auch erstrebenswerte Ziele die nie erreicht werden können weil wir in einer wegwerf Gesellschaft leben und viele Sachen nicht mehr Repariert sondern nur noch durch Module oder andere Ersatzteile ausgetauscht werden. Als erstes müßten die Hersteller weniger Verpackung benutzen d.h. wie z.B. bei elektronischen Artikeln riesige Kartonagen plus Styropur und jede menge Platiktütchen, des weiteren bekommt man zu jedem neuen Gerät wieder neue Ladegeräte oder USB kabel warum werden diese nicht einfach als Standard hergestellt wie neuerdings die Ladekabel bei den Handys. Es gibt dutzende von Beispielen aber immer soll der Verbraucher darauf achten, warum. Neue elektro Geräte werden doch mittlerweile so gebaut das sie nach der Garantiezeit kaputt gehen und die Reparatur teuerer ist als ein neues Gerät, also kauft man neu schon alleine wegen der Garantie, wie ich bereits erwähnte wir sind eine wegwerf Gesellschaft, aber jetzt werden die Politiker wach und appelieren an die Vernunft der Verbraucher es ist ja einfacher immer den Konsumenten in die Verantwortung zu holen. Bei den Lebensmitteln könnte man Einrichtungen ( die Tafeln ) wie in der BRD eröffnen wo ärmere Menschen für kleines Geld oder Umsonst diese Sachen zum Essen bekommen, aber nein man verkauft an Bauern zur Schweinemästung oder verbrennt sie ist das auch die Schuld der Konsumenten, überall wird mist gebaut aber der Verbraucher soll immer die Schuld tragen unsere Politiker machen sich das sehr einfach außer Sprüche und Ratschläge kommt da nichts.