Das Vorhaben, das bereits 2017 unter der vorherigen Regierung ins Leben gerufen wurde, kann auf eine lange Geschichte von Schwierigkeiten, Unstimmigkeiten, Terminverschiebungen und Budgetüberschreitungen zurückblicken.
Das Projekt „Luxembourg Earth Observation System“ (LUXEOSys) hat zum Ziel, ein Erdbeobachtungssystem aufzubauen und zu betreiben. Mit dem Programm will Luxemburg unter anderem seinen Bedürfnissen und Verpflichtungen im Verteidigungsbereich nachkommen, indem es aktiv zu den Verteidigungsanstrengungen der NATO und der EU im Bereich der Beobachtung, „Intelligence, Surveillance and Reconnaissance“ (ISR), beiträgt. Es soll aber nicht nur militärische Zwecke verfolgen: Zu den möglichen Anwendungsbereichen zählen neben der Überwachung von Abrüstungsverträgen, der Beobachtung von Truppenbewegungen in einem Konfliktgebiet auch beispielsweise Unterstützung beim Management von Naturkatastrophen und beim Klimawandel.
Der von OHB-Italia gebaute Erdbeobachtungssatellit ist mit einer hochauflösenden Kamera ausgestattet, wird in etwa 450 km Höhe positioniert und umkreist die Erde 15 Mal täglich, wobei er Bilder der gesamten Erde aufnimmt, wie die Défense auf ihrer Webseite mitteilt. Täglich soll er bis zu 100 Bilder liefern können, die jeweils eine Fläche von 10 auf 10 Kilometern abdecken.
Im Gegensatz zum Satelliten für sichere Kommunikation GovSat1 soll LUXEOSys und das dazugehörige Bodensegment nicht von einem Privatunternehmen, sondern vom Staat selber betrieben werden. Unterstützt wird er dabei von LUXEOPs, einer formellen Partnerschaft bestehend aus den Gesellschaften RHEA System, LuxSpace und OHB Digital Connect.
Von Arianespace zu SpaceX
Ursprünglich geplant war ein Raketenstart mit Arianespace in der ersten Hälfte des Jahres 2023. Aufgrund vieler technischer Probleme, Unsicherheiten und Komplikationen bei der europäischen Trägerrakete wurde der Auftrag dann jedoch an das US-Unternehmen von Milliardär Elon Musk SpaceX übertragen.
Hintergrund des Wechsels seien die „vielen Fehlschläge“ und die „höheren Versicherungskosten“ bei dem europäischen Anbieter, so Verteidigungsministerin Yuriko Backes im Februar 2024. „Seit dem Jahr 2019 hatte Arianespace mit häufigen Fehlfunktionen bei Raketenstarts zu kämpfen. Eine im Oktober 2023 durchgeführte gründliche Analyse ergab, dass es Probleme mit der Konzeption und dem Design der Raketen gab.“ Bei SpaceX hingegen liege die Erfolgsquote bei 99 Prozent.
Der Wechsel zu SpaceX brachte zunächst Hoffnung auf einen zuverlässigeren Zeitplan. Als neues geplantes Startdatum gab die Verteidigungsministerin damals die Zeitspanne zwischen Oktober 2024 und Januar 2025 an. Doch auch bei SpaceX gab es, was im Geschäft mit Raketenstart nicht ungewöhnlich ist, neue Verzögerungen. Zuletzt war die Rede vom ersten Halbjahr 2025.
Die ist nun jedoch noch einmal weiter nach hinten verlegt worden, wie Webseiten, die über kommende Raketenstarts schreiben, berichten. Laut nextspaceflight.com ist der geplante Start mit einer Falcon-9-Rakete nun erst für das dritte Quartal 2025 vorgesehen. Die Webseite spacelaunchschedule.com schreibt präziser von Ende September als Datum, wann der 800 Kilogramm schwere Satellit von der Vandenberg Space Force Base in Kalifornien aus starten soll.
Für viel Aufmerksamkeit gesorgt hat der Satellit hierzulande bisher vor allem wegen Kostenüberschreitungen: Diese haben sich von den ursprünglich vorgesehenen 170 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Die geplante Lebensdauer des Satelliten beträgt sieben Jahre.
De Maart

"Die geplante Lebensdauer des Satelliten beträgt sieben Jahre."
Ass net vill. an trotzdem duebelen Preis !!