De Maart
Der in Neudorf geborene Fotograf und „Lord of Things“ Michel Medinger ist im Alter von 83 Jahren gestorben. Medinger zählte zu den wichtigsten zeitgenössischen Lichtbildnern Luxemburgs. Vor allem seine oft skurrilen Stillleben in Schwarzweiß machten den Erfolg des Künstlers aus. Der ehemalige Sportler und Alchimist war ein Bindeglied zwischen dem goldenen Zeitalter der Niederlande und dem Surrealismus, sowie ein Meister der inszenierten Schwarzweiß-Fotografie.
Medinger widmete sich als Autodidakt mehr als 40 Jahre lang der Fotografie. Dabei setzte er sein umfangreiches Chemiewissen ein, um mit verschiedenen fotografischen Techniken zu experimentieren. Seine Arbeiten wurden in Europa, den USA, China und Japan ausgestellt und finden sich sowohl in privaten als auch in öffentlichen Sammlungen in Luxemburg und international wieder.
Noch im vergangenen Jahr gewann die Luxemburger Kunstpersönlichkeit den „Luxembourg Photography Award 2024“, woraufhin Werke von Medinger im Sommer bei dem internationalen Fotografiefestival „Reoncontre d’Arles“ gezeigt wurden. Die ihm gewidmeten Ausstellung „Michel Medinger – Die Ordnung der Dinge“ am 3. Juli 2024 konnte er aufgrund seines Gesundheitszustandes nicht mehr besuchen. Zu diesem Zeitpunkt lebte er bereits im Hospiz in Hamm.
Neben seiner Tätigkeit in der Kunst war Medinger ein versierter Athlet: Im Jahr 1964 nahm er an den Olympischen Sommerspielen in Tokio an den 800 Metern der Männer teil. Auch sein Vater Michel Medinger startete 1936 bei den Olympischen Sommerspielen.
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