Nach den elfstündigen Verhandlungen zwischen der Regierung und den Sozialpartnern am Mittwoch inszenierte sich Premierminister Luc Frieden am Donnerstag in der Chamber als „Brückenbauer“. Als derjenige, der es geschafft hat, den in Scherben liegenden Sozialdialog wiederzubeleben. Sein Ringen um die Deutungshoheit soll ihm jedoch nicht so richtig gelingen. Die erste Verhandlungsrunde kann als klarer Punktsieg für die Gewerkschaftsfront OGBL-LCGB gesehen werden. Die Oppositionsparteien sparten im Parlament nicht mit Kritik, wo doch die soziale Kohäsion und der Sozialdialog gerade unter Friedens Regierung so massiv gelitten haben. Die Regierung wird nicht unbeschadet aus dem aktuellen Sozialkonflikt herauskommen, schrieb das Tageblatt am Freitag.
Beim CSV-Sommerfest am Donnerstagabend rief Frieden seine Parteikollegen dann dazu auf, in Zukunft wieder vereint aufzutreten und den Koalitionsvertrag gemeinsam mit der DP wie geplant umzusetzen. Es dürften nicht alle Ideen und Prinzipien für den Erhalt des sozialen Friedens über Bord geworfen werden. Dabei konnte sich Frieden auch einige bissige Bemerkungen gegenüber den Gewerkschaften nicht verkneifen – die ihm inzwischen jedoch in den sozialen Medien regelrecht um die Ohren fliegen.
„Ech hu versicht, si esou laang am Sall ze halen, datt si géinge Jo soen zu alles. Dat ass mir net ganz gelongen, mee si si mir op d’mannst do bliwwen. An dat mengen ech ass schonn e groussen Erfolleg, mee si hu ganz schlecht ausgesinn. Dat heescht, déi sinn och net gewinnt, Iwwerstonnen ze maachen“, sagte Frieden.
Frieden als Premier noch tragbar?
Für den Abgeordneten Marc Baum („déi Lénk“) zeige diese Aussage „seine komplette Verachtung gegenüber den 25.000 Menschen, die auf der Straße mit den Gewerkschaften demonstriert haben“. „Damit ist er als Premier unseres Landes nicht mehr tragbar“, schreibt Baum in einem Facebook-Beitrag am Freitagmorgen.
Auch Djuna Bernard („déi gréng“) empfindet den Scherz – insofern es tatsächlich als solcher gedacht war – als geschmacklos. „Er schüttet mit solchen Aussagen vor allem Öl ins Feuer von einer extrem delikaten nationalen Krisensituation und zeigt damit, wie wenig ‚Brückenbauer‘ er wirklich ist“, schreibt die Politikerin auf Facebook.
Der LSAP-Generalsekretär Sascha Pulli stellt Luc Friedens Kompetenzen als Premierminister ebenfalls in Frage. Er sei und bleibe ein Lobbyist der „Décken“, kritisiert er auf Facebook: „Es geht ihm darum, Verhandlungspartner kleinzukriegen und unterzubuttern, um bei seinen Kollegen vom Patronat ‚de schéine Männchen ze maachen‘“.
Der Piratenabgeordnete Marc Goergen gesellt sich in den sozialen Medien in die Reihen der Kritiker: „Die CSV ist eiskalt.“ Im Laufe des Tages kritisierten noch weitere Politiker den Premier. Doch nicht nur Luxemburger Politiker verurteilen Friedens Verhalten: In den Kommentarspalten häufen sich Aussagen wie „Arroganz“, „hinterhältig“, „respektlos“ und viele weitere.
Die Kontaktaufnahme danach
Frieden hat sich am Morgen bei Patrick Dury gemeldet und entschuldigt. „Für mich ist die Sache damit aus der Welt“, teilt der LCGB-Präsident auf Tageblatt-Nachfrage mit. Derzeit gebe es wesentlich dringendere Probleme als „schlechte Witze“. OGBL-Präsidentin Nora Back „spricht von einer Entschuldigung“, schreibt RTL. Auch der CGFP-Präsident will die Sache auf sich beruhen lassen. Es sei jetzt nicht zielführend, diese Sache weiter aufzubauschen und Chaos zu stiften. Dabei hat Frieden sich bisher (Stand: Freitag, 12 Uhr) noch nicht bei Wolff gemeldet, sagt er dem Tageblatt.
De Maart

@Haribo
Mir hate schonn esou en Trunkenbold ofgeseet.
Der Mann war noch nie tragbar, wer wählt nur so was?
Der Mann mit dem Scrooge Image, ist karg im humorvollem Umgang mit seinen Opponenten.
Ett ass schons mol normal dass "intelligent" Persounen mol
een Patt ze vill herangekippt hun,dann domm schwetzen,,
an hirer Aarbécht dobannen sinn se vieilleicht an der Reih,
mais dann dobaussen faalen se gär aus der Roll an behuelen
séch komplett derniewt.
@Luxmann
Sein CSV-Vorgänger war in Europa ein geachteter Politiker, was für Frieden in keiner Weise gilt, eher ein Mann der an Geld und Macht interessiert ist und bei dem die Bevölkerung nichts bedeutet.
Eine unflätige Bemerkung aber die zeigt was für ein Mensch er eigentlich ist....er sollte seinen HUt nehmen und gehen....seine Partei ihn abwählen wenn sie glaubhaft bleiben will das sie eine soziale Ader hat...
Luxembourg hatte mal „gestandene“ und in Europa bzw. in der Welt geachtete Politiker.
Aber der jetzige Premier samt seiner gesamten Regierungsmannschaft, stellt sogar die Augsburger Puppenkiste in den Schatten!!!!
Eine einzige Schande!!!
Villeicht well den Premier den Trump Level toppen.
Nett würdeg fir e Mann dee soll op enger Elite Uni soll gewiecht sin.
Arroganz oder Dommheet?
Dee Mann ass dach intelligent.
Also...:
"Brückenbauer" für die Kapitalisten,alles andere ist nur glattes
schmalziges Getue von einem unerträglichem Premier.
Typisches CSV-Kindergartengedöns.
Vielleicht hatte Luc auf dem sommerfest zuviel gebechert vor dieser aussage.
Er ist ja weniger bekannt dafuer als sein CSV vorgaenger,darum wahrscheinlich auch weniger resistent.
In vino veritas.