Donnerstag30. Oktober 2025

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RadsportLiège-Bastogne-Liège: Pogacar fährt wieder allen davon

Radsport / Liège-Bastogne-Liège: Pogacar fährt wieder allen davon
Sieg in Liège: Tadej Pogacar war beim vierten Monument der Saison nicht aufzuhalten Foto: Eric Lalmand/AFP

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Tadej Pogacar ist schon wieder nicht zu stoppen. Der Weltmeister krönt sein famoses Klassiker-Frühjahr mit dem dritten Sieg beim ältesten Monument des Radsports.

Als Tadej Pogacar nach seiner nächsten Solo-Show die Ziellinie überquerte, reckte er den Zeigefinger gen Himmel. Seinen dritten Triumph bei Liège-Bastogne-Liège widmete der Weltmeister der Mutter seiner Partnerin Urska Zigart, deren Todestag sich kurz vor dem Start der 111. Ausgabe des ältesten Radsport-Monuments zum dritten Mal gejährt hatte. Dann ließ sich Pogacar von seinem Team feiern.

Der Slowene krönte ein beeindruckendes Klassiker-Frühjahr mit seinem neunten Sieg bei einem Monument. Zum Abschluss der Ardennen-Trilogie setzte sich Pogacar nach einem 35 km langen Alleingang in unnachahmlicher Manier durch, nach 2021 und dem letzten Jahr war Pogacar in Liège erneut nicht zu stoppen.

„Es fühlt sich großartig an, den ersten Teil der Saison so zu beenden. Es lief bisher perfekt. Ich bin glücklich, dass ich nach Hause fahren kann“, sagte Pogacar im Siegerinterview.

Attacke in der Côte de la Redoute

Pogacar attackierte wie vor einem Jahr an der steilen Côte de La Redoute. Keiner seiner Konkurrenten, darunter der schlecht positionierte und nach langer Verletzungspause ausgelaugte Doppel-Olympiasieger und zweimalige Liège-Sieger Remco Evenepoel wie auch Mountainbike-Goldmedaillengewinner Tom Pidcock, konnte folgen. „Ich dachte, ich teste mal eben meine Beine“, sagte Pogacar mit einem Grinsen im Gesicht: „Dann habe ich weitergemacht.“

Zweiter bei der 252 km langen „Doyenne“ mit elf kurzen, aber enorm steilen Anstiegen wurde Giulio Ciccone (Italien/Lidl-Trek) vor Ben Healy (Irland/EF Education Easy-Post). Der Rückstand auf Pogacar betrug 1:03 Minuten. Evenepoel landete über drei Minuten zurück auf Rang 59. 

Pogacar ist erst der zweite Fahrer, der nach den Siegen bei der Tour de France und der Weltmeisterschaft im Folgejahr auch in Liège gewinnt. Der erste war Eddy Merckx, mit dem Pogacar längst verglichen wird. Wie der belgischen Legende 1969 und 1975 und dem Iren Sean Kelly 1984 gelang dem 26-Jährigen zudem, bei jedem der ersten vier Monumente eines Jahres auf dem Podium zu stehen.

Starke Klassiker-Kampagne

Pogacar schloss seine Klassiker-Kampagne in diesem Frühjahr mit Siegen bei Liège-Bastogne-Liège, bei der Flèche Wallonne und bei der Flandern-Rundfahrt ab, nachdem er Anfang März schon die Strade Bianche gewonnen hatte. Bei seinem Roubaix-Debüt und dem Amstel Gold Race wurde er jeweils Zweiter, bei Mailand-Sanremo Dritter. Das Podium verpasste er nie. Für Pogacar geht es nun voraussichtlich erst beim Critérium du Dauphiné im Juni weiter, bevor er die Titelverteidigung bei der Tour de France in Angriff nimmt.

Das Rennen wurde lange von einer zwölfköpfigen Fluchtgruppe geprägt, die aber mit der Zeit zerfiel. Der letzte Ausreißer wurde 60 km vor dem Ziel gestellt, es folgte die große Pogacar-Show.

Die Luxemburger hatten mit dem Ausgang des Rennens wenig zu tun. Luc Wirtgen (Tudor), der für das Monument geplant war, musste seinen Start kurzfristig absagen, weil er krank wurde. Bob Jungels (Ineos Grenadiers) hatte zwischenzeitlich versucht, mit seinem norwegischen Teamkollegen Tobias Foss die Ausreißergruppe des Tages zu erreichen. Das Duo schaffte es jedoch nicht und wurde etwa 80 Kilometer vor dem Ziel vom Hauptfeld eingeholt. Jungels beendete das Rennen dann vorzeitig. Landesmeister Kevin Geniets (Groupama-FDJ) war lange ganz vorne dabei. Als Pogacar in der Côte de la Redoute attackierte, war er noch in der Gruppe, wurde am Ende aber 52. auf 2:58 Minuten.  (SID/pg)

Im Überblick

 111. Liège-Bastogne-Liège, Eintagesrennen in Belgien über 252 km:
1. Tadej Pogacar (Slowenien/UAE Emirates-XRG) 6:00:09 Stunden, 2. Giulio Ciccone (Italien/Lidl-Trek) 01:03 Minuten zurück, 3. Ben Healy (Irland/EF Education-EasyPost) gleiche Zeit, 4. Simone Velasco (Italien/XDS-Astana Team) 01:10, 5. Thibau Nys (Belgien/Lidl-Trek) gleiche Zeit, 6. Andrea Bagioli (Italien/Lidl-Trek), 7. Daniel Felipe Martinez (Kolumbien/EF Education), 8. Axel Laurance (Frankreich/Ineoes), 9. Thomas Pidcock (Großbritannien/Q36.5), 10. Neilson Powless (USA/EF Education-Easy Post) alle gleiche Zeit, … 52. Kevin Geniets (Luxemburg/Groupama-FDJ) 2:58
DNF Bob Jungels (Luxemburg/Ineos Grenadiers)