EditorialLichtblicke: Über die Wichtigkeit von kleinen positiven Nachrichten 

Editorial / Lichtblicke: Über die Wichtigkeit von kleinen positiven Nachrichten 
 Foto: Editpress/Tania Feller

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Zugegeben, sie sind momentan rar, aber es gibt sie dennoch: positive Nachrichten. In Zeiten von Kriegen in der Ukraine, im Nahen Osten, von Wohnungsnotstand und einem wirtschaftlich schwierigeren Umfeld kommen positive Nachrichten oftmals zu kurz. Meist gehen sie ganz einfach unter in der Informationsflut über die ständigen Krisen und immer neuen Brandherde, die sich über die gesamte Welt erstrecken. Nicht zu vergessen, bei der Vielzahl an Katastrophen, bleibt der Kampf gegen den Klimawandel.

Auch hier gab es in den vergangenen Jahren nicht unbedingt viel Grund zur Freude. Doch eine kleine positive Nachricht war in der vergangenen Woche in diesem Zusammenhang doch zu vernehmen. Das luxemburgische Statistikamt Statec hat am Donnerstag in einem Presseschreiben mitgeteilt, dass Luxemburg es schaffen kann, bis 2050 klimaneutral zu werden. Dafür sind zwar weiterhin enorme Anstrengungen nötig und es wird das Land allein zwischen 2023 und 2030 wohl 8,4 Milliarden Euro kosten, doch immerhin ist das Ziel der Klimaneutralität den Statistikern zufolge im Bereich des Möglichen.

Nun könnte man das übliche Totschlagargument auspacken und fragen, wieso Luxemburg diese Anstrengungen unternehmen soll, wenn andere Länder hierzu noch nicht bereit sind. Ja, Luxemburg wird das Klima im Alleingang nicht retten. Luxemburg sollte aber alles daransetzen, seinen Teil im Kampf gegen den Klimawandel beizutragen und am besten eine Vorreiterrolle übernehmen. Den Klimawandel zu bekämpfen, wird die größte all unserer Herausforderungen bleiben. Schaffen wir das nicht, wird es nicht nur zu mehr Naturkatastrophen kommen, es wird auch noch mehr Kriege und noch viele größere Flüchtlingsströme geben, als wir es uns vorstellen können.

Dass Luxemburg es laut Statec schaffen kann, bis 2050 klimaneutral zu werden, ist definitiv eine positive Nachricht. Sie soll vor allem die neue Regierung aus CSV und DP, die womöglich schon Ende der Woche stehen könnte, motivieren, den nationalen Klima- und Energieplan (PNEC) weiter voranzutreiben. Sollte die Regierung es ernst meinen mit dem Klimaschutz, werden auch einige unpopuläre und einschneidende Entscheidungen getroffen werden müssen. Die Umwelt- und Klimapolitik spielte im Wahlkampf eine untergeordnete Rolle und weder die CSV noch die DP hat sich bislang auf diesem Gebiet besonders hervorgetan. Immerhin haben sie zu Beginn der Koalitionsverhandlungen Umweltverbände angehört. Bald dürften wir alle wissen, in welche Richtung die Klimapolitik des Landes in Zukunft gehen wird. Der Statec-Bericht zeigt jedenfalls auf, dass sich Anstrengungen durchaus auszahlen können.

Im Vergleich zu anderen Meldungen mag die Statec-Mitteilung vielleicht nur als Randnotiz erscheinen. Aber vor allem im Polykrisen-Zeitalter, in dem sich negative Ereignisse quasi täglich überschlagen, ist es wichtig, auch die kleinen Lichtblicke zu identifizieren, die einem dabei helfen, die nötige Motivation für die großen Herausforderungen zu finden.

Ech awer elo
13. November 2023 - 17.53

Kein Diesel LKW wird dieses Land mehr betreten ab 2050, wer nicht E-liefert braucht nicht mehr zu kommen, auch wenn es kein Tignanello mehr gibt! Wat dei eis e Quatsch verzapen, an den sollen mer dann schlecken???

jean-pierre.goelff
13. November 2023 - 16.29

Hurraaaahhhh,Lëtzeburg rett d'Weltklima,mat ,meï eweï sëcher neien Steieren!

Hopenschauer
13. November 2023 - 9.13

Das große Luxemburg macht seine Aufgaben.Aber auf das Weltklima wird das gar keinen Einfluss haben.Sogar wenn ganz Europa so ein utopisches Ziel erreichen würde.Solange die Großen sich einen Dreck scheren wird nichts passieren.Und der Kipppunkt ist längst erreicht zumal jetzt das Methan aus dem Permafrost ausströmt. Der "wärmste Oktober" seit der Aufzeichnungen wird dieses Jahr bald vom wärmsten November abgelöst u.s.w. Wir sollten die Milliarden in Methoden zum Überleben MIT dem KW investieren. So schnell sind gute Nachrichten dahin heuer.

charles.hild
13. November 2023 - 7.42

Der STATEC meldet das, was die Leute hören wollen. Die Aussage: "Man könnte eventuell vielleicht, unter Umständen doch noch das Ziel erreichen" sollte man auch nicht verwechseln mit: "Man wird das Ziel sicher treffen"!