Zum 13. Leguminosentag in Luxemburg versammelten sich am Freitag 60 Fachleute und Interessierte im „Lycée Technique Agricole“ in Gilsdorf, um über den Anbau, die Verarbeitung und die Vermarktung von Soja, Linsen und Kichererbsen zu diskutieren. Veranstaltet vom „Institut fir Biologesch Landwirtschaft an Agrarökologie“ (IBLA), bot die Tagung sieben Fachvorträge – einer davon schilderte die momentane Situation in Luxemburg.
Die Leguminosenernte im Großherzogtum verlief vergangenes Jahr durchwachsen. Acht Hektar Linsen, vier Hektar Kichererbsen und zwei Hektar Saubohnen wurden im Mai im Rahmen des IBLA-Pilotprojekts „LEGU-WSK“ angebaut. Während die Linsenernte im September erfolgreich war, verhinderten Starkregen und Ackerbohnenkäfer die Nutzung der Saubohnen für die Humanernährung. Die Kichererbsen konnten gar nicht geerntet werden. Die Projektleiter Philip Barth und Matthieu Wolter betonten während der Präsentation allerdings, dass sie die gewonnenen Erfahrungen dieses Jahr nutzen werden, um den Anbau leicht anzupassen. Auf Saubohnen werden sie verzichten, dafür setzt das Institut auf Borlotti-Bohnen.
Nachfrage steigt
Experten aus Luxemburg, Deutschland, Frankreich und Österreich präsentierten aktuelle Forschungsergebnisse und Praxisbeispiele. Besonders im Fokus stand der Aufbau funktionierender Wertschöpfungsketten, wie das Beispiel einer Kichererbsenproduktion in Brandenburg oder die Tofuproduktion bei LuxSoy in Luxemburg. (Das Tageblatt berichtete)
Während des abschließenden Rundtischgespräches betonten die Teilnehmer, wie wichtig es sei, die Konsumenten für Hülsenfrüchte zu begeistern. Steve Lentz, Lehrer an der Hotelfachschule in Diekirch, erklärte, dass die Nachfrage nach pflanzlichen Speisen weiter steigt. Deswegen sei es auch wichtig, bereits weiterverarbeitete Lebensmittel wie Hummus, Suppen oder Mehl anzubieten, betonte Isabella Krause von der Regionalwert AG Berlin-Brandenburg. Sie arbeiten mit Produzenten zusammen, um die angebauten Kichererbsen für die Direktvermarktung weiterzuverarbeiten.
Das Interesse an heimischem Leguminosenanbau wächst, doch für eine stabile Wertschöpfungskette in Luxemburg sind noch Herausforderungen zu bewältigen: Zum einen fehlt es momentan noch an Erfahrungswerten beim Anbau. In Luxemburg mangelt es außerdem an den passenden Maschinen für die Weiterverarbeitung.
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