AusstellungLego hoch 100 im Aquatower: Claude Müller stellt Bausätze aus seiner Sammlung in Berdorf aus

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Lego-Bauer aus Leidenschaft: Claude Müller

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Die Lego A/S, auch noch The LEGO Group genannt oder kurz und einfach Lego, ist ein dänisches Unternehmen mit Sitz in Billund. Es gehört zu den drei größten Spielwarenherstellern der Welt nach Erlös und war 2020 sogar jenes mit dem größten Umsatz. Die kleinen Legosteine begeistern weltweit nicht nur Kinder, sondern auch etliche Erwachsene.

Der Luxemburger Claude Müller ist nicht nur ein fanatischer Lego-Bauer, sondern auch ein Sammler. Am Wochenende stellte er rund 100 Schmuckstücke seiner Sammlung im Aquatower in Berdorf aus. Mit dabei waren auch Bausätze, die längst Geschichte sind und nicht mehr vermarktet werden.

2015 weckte ein Lego-Technic-Bausatz beim damals 42-Jährigen das Interesse für die kleinen Bauteile. Als Kind und Jugendlicher habe er sehr wohl die Lego-Bausätze aufgebaut. „Doch irgendwann hatte ich kein Interesse mehr daran, ich verlor Lego aus den Augen“, erzählt Claude Müller. „Mit 42 Jahren habe ich meinen ersten Bausatz, einen blauen Seilbagger mit der Nummer 42042, zusammengebaut. Seither hat mich das Lego-Fieber gepackt. Mittlerweile habe ich um die 220 Bausätze zusammengebaut und gesammelt“, verrät uns der Lego-Fachmann.

Lego Technic wird immer komplizierter

Zu seiner Sammlung gehören vor allem Modelle aus der Lego-Technic-Serie. Eines seiner Prunkstücke ist die Planierraupe Caterpillar D11, die von Lego unter der Nummer 42131 vermarktet wird. Das Besondere an diesem Modell, das aus 3.854 Einzelteilen besteht, ist die Steuerung per App. Insgesamt seien heute die Technic-Bausätze viel komplexer als früher. Als Beispiel zeigt Müller auf den vor ihm stehenden „Claw Rig Truck“ mit der Nummer 8868. Das Modell erschien 1992, erstmals mit einem elektrischen Kompressor angetrieben, um das Fahrzeug pneumatisch zu bedienen. Bei diesem Modell waren viel weniger Zahnräder verbaut als etwa bei der Planierraupe, erklärt Müller. Der Zusammenbau war entsprechend wesentlich einfacher, für die Planierraupe benötigte der Spezialist 32 Arbeitsstunden.

Der gelernte Maurer hat eine Vorliebe für Baumaschinen. Das sei halt Teil seines Berufs und somit begeistern ihn diese Maschinen immer wieder. Jedoch begeistern auch die Serien Lego Icons und Lego Creator den Sammler. Echte Hingucker sind beispielsweise die italienische Stilikone Piaggio Vespa 125 der 60er-Jahre (Lego-Nr. 10298) oder etwa der VW Käfer, ebenfalls aus den 60er-Jahren. Charakteristische Eigenschaften dieses Bausatzes sind das azurblaue Farbmuster, die geschwungenen Kotflügel oder etwa die senkrechte Windschutzscheibe, wie man sie vom Original kannte.

Bei Claude Müllers Sammlung kommen auch die Liebhaber des Motorsports auf ihre Kosten, etwa mit dem Ferrari Daytona SP3. In ihm sitzen ein authentischer V12-Motor mit beweglichen Kolben, ein sequentielles Ach-Gang-Schaltgetriebe mit Schaltwippen. Solche Modelle kosten eine Stange Geld, meint Claude Müller und zeigt auf die dazugehörige Infotafel, die den Preis von 449 Euro angibt. Lego sei mittlerweile ein teures Hobby, sagt der Lego-Fanatiker. Aus diesem Grunde versuche er, möglichst günstige Gebrauchtsets zu kaufen oder er warte halt auf Feiertage, wenn es Sonderangebote gebe.

2,60 Meter hoher Kran in Medernach

Im Aquatower konnte Claude Müller nicht alle Modelle ausstellen. Sein Prachtstück, eine Eigenkreation, die in Fachkreisen als MOC (My Own Creation) bezeichnet wird, ist ein 2,60 Meter hoher Kran und hat eine Spannweite von fast zwei Metern. Diesen hat er aus unterschiedlichen Sets und Einzelteilen zusammengebaut. Das sei keine einfache Aufgabe, denn genau wie im echten Leben, müsse man auch in der Lego-Welt physikalische Gesetze beachten. Er habe schon dreimal versucht, den Kran per Motor zu steuern. „Doch das klappt nicht, er ist einfach zu schwer und die Motoren sind aufgrund der Überlast verbrannt.“

Sehen kann man Müllers Kran, Marke Eigenbau, am kommenden Wochenende, dem 25. und 26. November in der Sporthalle in Medernach anlässlich der „Brick Days 2023“. Dort stellt Claude Müller zusammen mit Mitgliedern des luxemburgischen Lego-Clubs „LuxLug“ und Ausstellern aus dem Ausland aus. Anders als im Aquatower kann man in Medernach auch vollständige Dioramen sehen, ähnlich wie dies im Modellbau der Fall ist. Dort gibt es beispielsweise ganze Bahnhöfe, Kirmesplätze mit Achterbahnen und vieles mehr zu entdecken, so Müller zum Abschluss unseres Gesprächs.