„Ich bin positiv überrascht, dass so große Nationen wie Deutschland und Frankreich bei der Verleihung eines prestigeträchtigen Preises an eine bescheidene Organisation aus dem kleinen Luxemburg denken“, unterstrich LAR-Gründer René Closter, unmittelbar nachdem sich die frohe Kunde den Weg nach Luxemburg gebahnt hatte.
Tatsächlich hatte die Luxemburger Flugrettung kurz nach dem Ausbruch der Pandemie auf Anfrage der Regierung sechs Covid-Patienten aus dem französischen „Grand Est“ nach Luxemburg überführt. Nur etwas später wurde die LAR auf Anfrage der französischen Regierung gar ins Notsystem des französischen SAMU eingebunden, um weitere Patienten aus dem Osten Frankreichs nach Deutschland zu transportieren.
Für diesen „herausragenden Beitrag zur deutsch-französischen Solidarität während der Pandemie“ wurde die LAR im Dezember letzten Jahres zusammen mit der DRF-Luftrettung aus Filderstadt (Stuttgart/D) mit dem Adenauer-de-Gaulle-Preis ausgezeichnet. Beide hätten auf dem Höhepunkt der Krise ein starkes Zeichen für europäische Solidarität und grenzüberschreitende Kooperation gesetzt, heißt es in der Begründung.
Ins Leben gerufen wurde der deutsch-französische Freundschaftspreis 1988 anlässlich des 25. Jahrestages des Elysée-Vertrags. Preisträger sind Personen, Initiativen oder Institutionen, die durch ihr Wirken einen „herausragenden Beitrag zur Festigung der deutsch-französischen Freundschaft“ geleistet haben. Der Preis soll an die Leistung des deutschen Kanzlers Konrad Adenauer und des französischen Präsidenten Charles de Gaulle erinnern, die 1963 der Aussöhnung zwischen dem deutschen und dem französischen Volk entscheidende Impulse gaben. Zu den früheren Preisträgern zählen die französische Sängerin Patricia Kaas (1999), der deutsche Journalist Ulrich Wickert (2000), Arte (2013) und „Une Terre Culturelle“ (2019). Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.
Konkrete und lebendige Solidarität
Unter schwierigen Umständen hätten LAR und DRF „mit großer Professionalität und starkem persönlichen Einsatz“ den Großteil der Hubschraubertransporte französischer Patienten übernommen. „Dabei haben DRF und LAR nicht nur konkret Menschenleben gerettet, sondern auch einen sehr wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Gesundheitskrise und zur Festigung der deutsch-französischen Freundschaft geleistet“, so die Begründung.
Diese zivilgesellschaftliche Solidarität über die Grenzen hinweg sei in Zeiten großer Ängste und Spannungen im Alltag der Menschen der Grenzregion besonders wichtig. Beide hätten auf beeindruckende Weise den Wert der deutsch-französischen Freundschaft gezeigt. „Europa ist dann stark, wenn wir uns aufeinander verlassen können und wenn für uns Solidarität eine Selbstverständlichkeit ist“, heißt es weiter.
Mit dem diesjährigen Preis zeichne man das aus, was man sich für Europa wünsche: „konkrete und lebendige Solidarität, grenzüberschreitende Zusammenarbeit und starkes zivilgesellschaftliches Engagement“. Der Adenauer-de-Gaulle-Preis sollte zunächst am 22. Januar, dem Tag der deutsch-französischen Freundschaft, verliehen werden. Die Zeremonie wurde aus ersichtlichen Gründen nun aber auf letzte Woche verlegt.
Während einer feierlichen Zeremonie in der Abtei Neumünster konnten die Vertreter der LAR den Preis endlich auch offiziell entgegennehmen. Überreicht wurde die Auszeichnung vom deutschen Staatsminister für Europa, Michael Roth, und vom französischen Botschafter in Luxemburg, Bruno Perdu.
„Dieser Preis geht nicht nur an die LAR als Organisation, sondern vor allem an die LAR-Mitarbeiter, die auch während der Pandemie Tag und Nacht bereitstehen, Menschenleben zu retten, dies in Luxemburg, der Großregion und weltweit“, so René Closter, Präsident der Luxembourg Air Rescue.

De Maart

Daat wat dei' europaeesch Politik net faerdeg brengt !
Bravo, LAR !!
@Vincent/ Ech schléisse mech un.
Chapeau !!! an allen Hinsichten !