Sonntag26. Oktober 2025

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Anti-Terror-Einsatz„Kritische“ Terrorgefahr: Vier Festnahmen in Dänemark und den Niederlanden

 Anti-Terror-Einsatz / „Kritische“ Terrorgefahr: Vier Festnahmen in Dänemark und den Niederlanden
Flemming Drejer (r.), Polizeihauptkommissar und Einsatzleiter von PET, und Peter Dahl (l.), Polizeiinspektor und Leiter der Notfalldienste der Kopenhagener Polizei Foto: Martin Sylvest/Ritzau Scanpix Foto/AP/dpa

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In Dänemark und den Niederlanden sind vier Menschen wegen der mutmaßlichen Planung eines Terroranschlags festgenommen worden. Die Gruppe habe Verbindungen ins Ausland und in die organisierte Kriminalität, sagte am Donnerstag der Einsatzleiter des dänischen Geheimdienstes (PET), Flemming Drejer. Weitere Angaben zu den Festgenommenen oder zu einem möglichen Anschlagsziel machte er nicht.

Drei der Verdächtigen wurden den Angaben zufolge am frühen Morgen bei Razzien in verschiedenen Teilen Dänemarks festgenommen. Eine vierte Festnahme erfolgte in den Niederlanden. Die Ermittler waren eigenen Angaben zufolge wegen „des Verdachts der Vorbereitung eines Terroranschlags“ aktiv geworden.

Der dänische Geheimdienst PET stuft die Terrorgefahr in dem EU-Land als „kritisch“ ein, dies entspricht der vierten Stufe auf einer fünfstufigen Skala. Die Polizei verstärkte ihre Präsenz in Kopenhagen, erklärte aber, die Hauptstadt sei weiterhin sicher.

Laut Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen machen die Razzien deutlich, „in welcher Lage wir uns in Dänemark befinden“. Seit mehreren Jahren sei festzustellen, „dass es Menschen gibt, die in Dänemark leben und die uns nicht wohlgesonnen sind, die gegen unsere Demokratie, unsere Freiheit und die dänische Gesellschaft sind“.

Angespannte Verhältnisse

In Dänemark und im Nachbarland Schweden hatte es in den vergangenen Monaten mehrfach Aktionen gegeben, bei denen der Koran angezündet oder auf andere Weise geschändet worden war. Der dänischen Polizei zufolge wurden zwischen dem 21. Juli und 24. Oktober insgesamt 483 Verbrennungen von Büchern oder Fahnen registriert.

Die Vorfälle führten zu Spannungen im Verhältnis der beiden Staaten zu muslimisch geprägten Ländern und lösten auch Ausschreitungen aus. Im Juli waren im Irak fast tausend Demonstranten aus Protest zur dänischen Botschaft in Bagdad gezogen. In der vergangenen Woche beschloss das dänische Parlament ein Verbot von Koran-Verbrennungen.

Bereits im Jahr 2006 war es zu einer Welle anti-dänischer, teils gewalttätiger Proteste in der muslimischen Welt gekommen, nachdem Mohammed-Karikaturen in Dänemark veröffentlicht worden waren. Seitdem wurden Behördenangaben zufolge mehrere Anschläge vereitelt. (AFP)