/ Kompetenz und viel Herz - 50 Jahre SOS Kannerduerf

In Luxemburg leben zurzeit 1.358 Kinder außerhalb ihrer Familien. Oft werden Missbrauch, physische oder psychische Gewalt als Grund angeführt. „Die Zahl der schwer traumatisierten Kinder steigt von Jahr zu Jahr“, so Karin Kiesendahl, Direktorin für den pädagogischen Bereich im „SOS Kannerduerf Lëtzebuerg“ in Mersch, am Freitag während einer Pressekonferenz zum 50. Jubiläum dieser Institution. Man erschreckt schon, wenn man die hohe Anzahl von Kindern sieht, die aus ihrer Familie herausgenommen werden müssen, weil ihnen Gewalt angetan wird. „Dazu kommt, dass heute allgemein gesehen das Familienleben viel zu kurz kommt“, so Karin Kiesendahl weiter. Die Leidtragenden seien immer wieder die Kinder.
Die Präsidentin der Stiftung „SOS Kannerduerf Lëtzebuerg“, Josiane Eippers, machte gestern einen historischen Rückblick auf die Entstehungsgeschichte. Alles begann mit Marcel Nilles, der sich in den 50er Jahren bereits im Süden des Landes engagierte, um Kindern, die in Not waren, zu helfen. 1961 hat er in Tirol ein Kinderdorf besucht und war derart begeistert, dass er zwei Jahre später die Vereinigung ohne Gewinnzweck „Kannerduerf“ gründete. Somit nahm das Projekt, das wir heute unter „SOS Kannerduerf Lëtzebuerg“ kennen, seien Lauf.
Heute zählt die Institution fünf Kinderdorf-Familien sowie zwei Kurzzeit-Familien am Standort Mersch, wo u.a. auch tiergestützte Pädagogik sowie berufs- und lebensvorbereitende Ausbildungen angeboten werden. Betreute Wohnungen befinden sich über das ganze Land verteilt, dazu kommen eine ambulante sozialpädagogische Unterstützung und Begleitung von Kindern und Familien in schwierigen Lebenssituationen sowie sogenannte „Foyers“ in Erpeldingen/Ettelbrück, in Hamm, in Luxemburg, in Bonneweg usw. Zum „SOS Kannerduerf“ zählt zudem noch ein therapeutischer Bauernhof in Alzingen.
Mehr über „SOS Kannerduerf Lëtzebuerg“, das heute rund 300 Kinder und Jugendliche betreut, und das Jubiläumsprogramm in einer unserer nächsten Ausgaben.
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