KehlenAus dem SICA-Recyclinghof wird ein „Ressourcen-Center“

Kehlen / Aus dem SICA-Recyclinghof wird ein „Ressourcen-Center“
Der erste Spatenstich zum neuen „Ressourcen-Center“ erfolgte gestern in Anwesenheit der Bürgermeister der angeschlossenen Gemeinden Foto: Editpress/Hervé Montaigu

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Das 1958 gegründete „Syndicat intercommunal pour l’hygiène publique du canton de Capellen“, kurz SICA, umfasst heute die Gemeinden Koerich, Steinfort, Mamer, Garnich, Kehlen, Kopstal/Bridel, Bartringen und Hobscheid. Der Recyclinghof in der Industriezone in Kehlen soll nun moderner und zugleich innovativ umgestaltet werden. Dies jedenfalls versprechen die Pläne des neuen „Ressourcen-Center“.

Eigentlich war der Baubeginn für Herbst 2023 geplant, doch leider erhielt das Projekt Verspätung, sodass erst am Mittwoch der erste Spatenstich erfolgen konnte, dies in Anwesenheit von unter anderem SICA-Präsident Luc Feller, SICA-Vizepräsident Youri De Smet sowie den Bürgermeistern der angeschlossenen Gemeinden.

Die zwei ersten Phasen des Projekts aus der Feder des Architektenbüros Theisen sehen den Abriss eines Großteils der bestehenden Infrastruktur sowie den Rohbau des neuen „Ressourcen-Center“ vor. Die Kosten für das gesamte Vorhaben wurden letztes Jahr noch mit 29 Millionen Euro veranschlagt. Doch inzwischen habe sich etwas getan, was die Gesamtkosten wohl mindern werde, sagte SICA-Sekretär Joël Adam am Dienstag gegenüber dem Tageblatt. „Der Rohbau wird um rund ein Drittel billiger als vorgesehen, das heißt die Kosten belaufen sich nun voraussichtlich auf 66 Prozent des initialen Kostenvoranschlags. Das hat wohl damit zu tun, dass die Bauunternehmen in diesen Zeiten alles daransetzen, um Aufträge zu bekommen.“ Die Gesamtinvestition dürfte somit bei 25 Millionen Euro liegen.

Modern und innovativ

Das neue „Ressourcen-Center“ wird als modern und innovativ angepriesen. Sowohl Feller als auch Adam hoben hervor, dass das neue Projekt gleich zwei neuen Elementen aus dem Abfallgesetz Rechnung trägt. Zum einen wird es in Kehlen ein permanentes „Repair-Atelier“ geben, in dem Waren, die reparaturbedürftig sind, wieder funktionstüchtig gemacht werden sollen. Als zweites Element kommt der „Resiclage“-Bereich dazu (Anm. d. Red.: Beim Wort „Resiclage“ handelt es sich nicht um einen Schreibfehler, sondern die Verwaltung des Recyclinghofes wollte die drei ersten Buchstaben der Abkürzung SICA in diesem Wort unterbringen).

Diesen Bereich gibt es im Kehlener Recyclinghof bereits seit 2019. „Die noch brauchbaren Waren werden zum Nulltarif bei uns angenommen. Kunden können diese dann auch kostenlos bei uns zum weiteren Gebrauch abholen.“ Die Fläche dieses „Resiclage“, in dem mittlerweile zwei Mitarbeiter in Vollzeit beschäftigt sind, wird beim neuen Projekt viermal größer und erhält zudem ein großes Zwischenlager.

Eine Neuheit ist auch der 60 Meter lange und überdachte Anlieferbereich mit getrennten Zufahrten und Stellplätzen für Autos einerseits und für Lieferwagen, Fahrzeuge mit Anhängern und Lastwagen andererseits. Um den zahlreichen Schulklassen, die das Center besuchen, ein verbessertes Lern- und Schulungserlebnis zu bieten, wird ein Raum eingerichtet, der speziell für pädagogische Zwecke genutzt werden kann. Die Überdachung der Gebäude bietet zudem reichlich Platz für Sonnenkollektoren.

So soll der Recyclinghof in der Kehlener Industriezone nach seiner Umgestaltung aussehen
So soll der Recyclinghof in der Kehlener Industriezone nach seiner Umgestaltung aussehen Illustration: Architektenbüro Theisen

Zahlen und Fakten

Das SICA beschäftigt heute 50 Mitarbeiter (acht Frauen und 42 Männer), die im Fuhrpark, im Recycling und in der Verwaltung tätig sind. Jährlich wird das SICA-Recycling-Center von über 150.000 Kunden benutzt.
Im vergangenen Jahr belief sich die angenommene Menge im Recyclinghof auf insgesamt 6,013 Tonnen, davon 1.831.040 kg Inertstoffe, 1.169.240 kg Holzabfälle, 214.633 kg Problemstoffe, 49.720 kg PMG-Verpackungen (Valorlux), 817.220 kg Papier/Pappe, 349.160 kg Hohlglas, 103.300 kg Textilien, 220.279 kg Elektroschrott, 37.240 kg Reifen/Gummi, 60.100 kg Kunststoffe, 332.080 kg Organik, 309.400 kg Sperrmüll und 2.040 kg Sortierreste.