
Seed To Tree veröffentlichten am letzten Wochenende ihre Unconcerned EP (Release-Party ist am 3. November in der Kulturfabrik), deren namensgebender Opener schon seit einiger Zeit im World Wide Web kursiert und davon zeugt, dass Luxemburgs Indie-Folk-Hoffnung ihre netten, clever komponierten, vielleicht etwas zu harmlosen Songs nunmehr mit noch mehr Nuancen untermalt, sie reichhaltig und subtil instrumentiert und auf eine Eingängigkeit setzt, die „Unconcerned“ zu einem Hit machen könnte, falls der heutige Musikmarkt noch so was wie niveaureiche Hits zulässt.
Elektronisches Lagerfeuer
Das darauffolgende „Mainly“ klingt leider mainly langweilig, da der Chorus sich zu oft wiederholt und dem Song so die Ideen ausgehen, bevor er zu Ende ist. „Berlin Mood“ klingt dunkel-melancholisch (mein persönliches „Berlin Mood“ ist feierlicher) und auf dem durchaus gelungenen „Another Try“ wirkt die Band im Refrain wie eine entschleunigte, ruhige, etwas blutarme Version der Foals. Gut ist der Song trotzdem, nicht jede Band besitzt das „Holy Fire“ der Foals.
Die Tracks sind warm produziert, ein paar Synthies verlagern das Lagerfeuerfeeling, das einem mit der Dauer auf die Nerven gehen könnte, geschickt in elektronischere Gefilde, der Akzent liegt jedoch zu jeder Zeit auf der Gitarre und dem Gesang. Seed To Tree machen auf „Unconcerned“ wenig falsch, irgendwie fehlt der Musik aber die nötige Leidenschaft, damit man als Zuhörer anders zurückbleiben würde als ein wenig, tja: unconcerned.
De Maart

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