Am Donnerstag hatte die Gewerkschaft OGBL zu einer erneuten Solidaritätskundgebung vor den Produktionshallen der Firma Ampacet aufgerufen. Diesem Aufruf kamen wieder mehr als 200 Menschen nach. „Die Solidarität mit den Streikenden ist riesig und spiegelt sich auch finanziell wider. Seit vergangenem Monat haben wir rund 10.000 Euro an Spenden für die Streikenden gesammelt“, freute sich Stefan Osorio vom OGBL. Die Streikenden erhalten zurzeit nämlich keinen Lohn, sondern nur eine kleine finanzielle Entschädigung von der Gewerkschaft.
![Politiker der LSAP, von „déi Lénk“ und der KPL zeigten sich ebenfalls solidarisch mit den Streikenden](https://www.tageblatt.lu/wp-content/uploads/2023/11/832777-456x304.jpeg)
Grund für den Unmut der Belegschaft sind drastische Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen. So wurde der bestehende Kollektivvertrag im vergangenen Sommer kurzerhand von Arbeitgeberseite aufgelöst. Auch kleine Präsente, wie zum Beispiel eine Geschenkkarte im Wert von 100 Euro für Weihnachten, wurden ersatzlos gestrichen. Die Streikenden fordern jetzt unter anderem 2,5 Prozent mehr Lohn sowie zwei zusätzliche Urlaubstage.
Die Stimmung am vierten Streiktag war ausgelassen und friedlich. Da es am Mittwoch allerdings zu einigen Katz-und-Maus-Spielen zwischen den Streikenden und den extra herbeigekarrten Streikbrechern gekommen war, zeigte die Polizei am Donnerstag zum ersten Mal Präsenz vor Ort. Ein Ende des Streiks ist noch nicht abzusehen, da die Direktion weiterhin jeden Dialog verweigert und nur über ihre Anwälte mit den Betroffenen kommuniziert.
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