Freitag7. November 2025

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Der WahlflüstererJunge Wähler nicht vergessen

Der Wahlflüsterer / Junge Wähler nicht vergessen
Jungwählerin und Musikerin Marcy sagt Politikern, was junge Wähler wollen und brauchen Foto: Editpress/Alain Rischard

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Aufgepasst, liebe Politiker! Der Wahlflüsterer macht sich Sorgen um eure Life-Work-Balance. Um die Gesundheit derer, die politisch aktiv sind und bleiben oder werden wollen.

Er weiß, dass es nicht immer so einfach ist. Trotzdem erschüttert es ihn, wenn zum Beispiel Schengens Bürgermeister von einem explodierenden Terminkalender spricht. Bedauerlich findet der Wahlflüsterer auch, wenn der Bürgermeister der erbgroßherzoglichen Residenz Fischbach nicht mehr antreten möchte. Letzterer füllt die Reihen derer, die, wie das Gemeindeoberhaupt in Betzdorf, das Handtuch im Vorfeld der Wahlen werfen. Es scheint ihnen einfach zu viel geworden zu sein.

Der Wahlflüsterer kann das nachvollziehen. Der fälschlicherweise als Urlaub bezeichnete „Congé politique“ ist gerade für jene, die in kleineren Gemeinden politisch aktiv sind, bei weitem nicht ausreichend.

Ja, eine Bürgermeisterin oder ein Bürgermeister soll ihre/seine Aufgaben vollumfänglich wahrnehmen können. Damit es zum Beispiel nicht mehr vorkommt, dass eine Ehrung der ehrenamtlich Tätigen einer Gemeinde ohne Gemeindemutter oder -vater über die Bühne gehen muss. In der Kommune Sanem war das vor kurzem der Fall. LSAP-Bürgermeisterin Simone Asselborn Bintz kam zu spät zur Feier. Als Abgeordnete musste/wollte sie im Parlament bei einer Debatte über die schwierige Belastung der Doppelmandate dabei sein. Sollte die Unzulänglichkeit der Doppelmandate noch eines Beweises bedürfen, dann wäre er hiermit geliefert, meint – bescheiden – der Wahlflüsterer.

Bei manchem, was Politiker tun – oder unterlassen –, stellt sich der Wahlflüsterer schon die Frage, wen sie im Blick haben. Sich selbst? Macht? Ihr Bankkonto? Oder den Wähler? Dabei sollten Politiker/innen vor allem auf junge Leute hören. Auf die Künstlerin Marcy zum Beispiel. Ihr neuestes Lied behandelt eine Frage, die nicht nur sie selbst sehr beschäftigt. Nämlich die eigenen vier Wände. „Ech hätt gär véier eege Wänn, awer ech hu gebonnen Hänn“, singt die junge Musikerin aus Esch. Am 11. Juni wird sie trotzdem ein Kreuz machen, vulgo wählen können. „Hätt ech dann iwwerhaapt eng Wiel?“ Ja, hat sie!

Dem Wahlflüsterer gefällt das. Er freut sich auf die nächsten Wochen, und zur Entspannung hört er Musik. Von Marcy und anderen jungen Künstlern. Ihre Musik macht nämlich den Ton, der die nahe Zukunft prägen wird. (Marco Goetz)