„Es geht nicht darum, die alten Chuck-Norris-Filme zu kopieren“, stellt Jean-Claude Olinger zu Beginn des Gesprächs mit dem Tageblatt klar. „Chuck Norris und seine Filme sind einzigartig. Ich möchte nur, dass sich die Zuschauer bei meinem Film an die Actionfilme von Norris erinnern. Ich spiele einen Polizisten, der mit zwei Kolleginnen auf Verbrecherjagd geht. Der Film wird einige Actionszenen, aber auch humoristische Einlagen und sogar eine Liebesgeschichte enthalten.“ Tatkräftige Unterstützung bei diesem Projekt bekommt der Luxemburger von Patrick Sass. Der deutsche Schauspieler wird die Regie übernehmen. „Wir wollen in Luxemburg und in deutschen Filmstudios drehen. Sollte alles nach Plan laufen und die Finanzierung gelingen, könnten die Dreharbeiten schon kommenden November beginnen. Der Film soll in deutscher Sprache gedreht werden und auch in die Kinos kommen“, sagt Olinger, der fast ein Jahr an seinem ersten Drehbuch geschrieben hat. Filme hingegen sind für das Chuck-Norris-Double kein Neuland mehr. Er stand schon mehrere Male vor der Kamera.
Ansonsten wird Olinger – der hauptberuflich als Lastkraftwagenfahrer bei der hauptstädtischen Gemeindeverwaltung arbeitet – hauptsächlich für Comic-Messen gebucht. Diese wurden zurzeit alle wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Auf diesen Veranstaltungen baut er seinen Stand auf und posiert mit den Fans für Fotos. Sogar professionelle Autogrammkarten hat er machen lassen. „Das gesamte Erscheinungsbild muss stimmen. Ich trage das Original-Abzeichen der Texas Rangers und die Original-Gürtelschnalle. Wenn ich das nächste Mal nach Texas komme, dann kaufe ich mir auch noch einen besseren Hut. Hier möchte ich genau das gleiche Modell, das Chuck Norris in der Fernsehserie trug.“
Mittlerweile hat das Double aus Befort das Original aus Texas mehrmals getroffen und ist immer wieder von Neuem begeistert. „Einmal stand ich hinter den Absperrungen und habe mit den Fotografen und Fans auf die Ankunft von Chuck Norris gewartet, als seine Frau mich mit den Worten ‚Good morning, Mr Walker’ begrüßte und ich mich dann zu dem Original gesellen durfte. In Texas durfte ich meinen geliehenen Pickup auf dem Privatparkplatz von Chuck Norris abstellen, wo ich mich später auch mit ihm unterhalten konnte. Auch zu der diesjährigen Geburtstagsfeier des Hollywoodstars war ich eingeladen. Wegen der Pandemie musste sie allerdings abgesagt werden. Ich konnte aber an der Videokonferenz teilnehmen und ihm per Videobotschaft alles Gute wünschen.“
Olinger, der schon seit seiner Jugend Fan von Chuck Norris ist, kam eher zufällig dazu, sein Idol zu doubeln. „Ich habe fast zehn Jahre Kampfsport und rund fünf Jahre Judo gemacht. In den 90ern, als ich noch an Wettbewerben teilnahm, haben die Zuschauer irgendwann angefangen, mich wegen meines roten Bartes Chuck Norris zu nennen. Das hat mir nicht immer gefallen, denn mit dem neuen Spitznamen stieg auch der Druck auf meinen Schultern. Denn eines ist ganz klar: Chuck Norris verliert nie“, erinnert sich der Luxemburger und lacht. Damit könnte Olinger recht haben, denn seit Jahren verbreitet sich das hartnäckige Gerücht im Internet, dass Chuck Norris bis unendlich gezählt hat, und das bereits zweimal.
Gebucht werden kann das Double unter www.chucknorrisdouble.com.
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