Teheran Irans Führung feiert Angriff auf Israel bei jährlicher Militärparade als „Erfolg“

Teheran  / Irans Führung feiert Angriff auf Israel bei jährlicher Militärparade als „Erfolg“
Iranische Soldaten marschieren an Präsident Ebrahim Raisi vorbei Foto: AFP

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Die Führung des Iran hat bei der jährlichen Militärparade ihren Angriff auf Israel vom vergangenen Wochenende als „Erfolg“ gefeiert. „Dieser Einsatz hat gezeigt, dass unsere Streitkräfte bereit sind“, sagte Präsident Ebrahim Raisi am Mittwoch auf einer Militärbasis am Rande der Hauptstadt Teheran vor Soldaten und Mitgliedern der Revolutionsgarde. Der Schlag gegen Israel habe den „Ruhm des zionistischen Regimes zunichte gemacht“, führte er fort.

Raisi wiederholte die Warnung gegenüber Israel, auf jede „noch so kleine Aggression“ werde aus dem Iran eine „heftige und harte Reaktion“ folgen. Israel hatte Vergeltung für den Angriff Teherans angekündigt. Ein Militärsprecher sagte, der Iran werde nicht straflos davonkommen.

Der Iran hatte in der Nacht zum Sonntag erstmals von seinem Staatsgebiet aus Israel direkt angegriffen. Nach israelischen Angaben wurden fast alle der über 300 vom Iran abgefeuerten Drohnen und Raketen abgewehrt. Dabei wurde Israel unter anderen von den USA, Großbritannien und Jordanien unterstützt.

Teheran hatte die Drohnen- und Raketenangriffe als Vergeltung für einen Israel zugeschriebenen Angriff auf ein iranisches Konsulatsgebäude in Damaskus bezeichnet, bei dem Anfang April sieben Mitglieder der Revolutionsgarden getötet worden waren.

Westliche Regierungen versuchen, vor allem durch Gespräche mit der israelischen Regierung seit dem iranischen Angriff eine weitere Eskalation zu verhindern. So reisten Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und ihr britischer Amtskollege David Cameron am Mittwoch nach Israel.

Die iranische Armee führte bei der Waffenschau am Mittwoch unterdessen auch russische Raketensysteme vom Typ S-300 vor. Die iranische Luftwaffe sei zu „100 Prozent“ bereit zuzuschlagen, sagte Luftwaffenchef Hamid Wahedi laut der Nachrichtenagentur Isna, vor allem unter Zuhilfenahme russischer Kampfjets vom Typ Suchoi Su-24. Russland und der Iran arbeiten militärisch seit Längerem zusammen.

Wahedi kritisierte zudem arabische Länder, die versuchten, ihre Beziehungen zu Israel zu normalisieren. Diese Länder würden angesichts des „strategischen Scheiterns“ Israel jetzt „vor ihrem eigenen Volk gedemütigt“, fügte der General laut Isna hinzu.

Ägypten und Jordanien schlossen bereits 1979 beziehungsweise 1994 Friedensabkommen mit Israel. Die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain und Marokko normalisierten ihre Beziehungen zu Israel 2020 mit dem durch die USA vermittelten Abraham-Abkommen.