Nach mehreren Versammlungen mit Bewohnern des Viertels – die letzte fand am 23. Oktober 2021 im „Grand Théâtre“ statt – hat der Schöffenrat am Freitag sein Projekt einer bidirektionalen Fahrradspur in der Limpertsberger avenue Pasteur der Presse vorgestellt.
Die Arbeiten erfolgen in zwei Phasen: Als Erstes wird der Teilabschnitt zwischen der rue Herni VII und der allée Scheffer in Angriff genommen. 23 Bäume müssen für das Projekt gefällt werden, deshalb ist der genannte Straßenabschnitt am 29. Januar von 6.00 bis 14.00 Uhr für den Verkehr gesperrt. Am Ende der ersten Bauphase werden dann auf der Seite der ungeraden Hausnummern wieder elf Bäume neu gepflanzt; die anderen zwölf abgeholzten Bäume werden laut dem Ersten Schöffen Serge Wilmes durch Neupflanzungen in der rue Jules Mersch in Mühlenbach kompensiert.
Dem Projekt werden insgesamt 54 Parkplätze zum Opfer fallen. Die Höchstgeschwindigkeit in der avenue Pasteur soll zudem auf 30 Kilometer pro Stunde begrenzt werden. Der Fahrradstreifen wird entlang des Bürgersteigs angelegt; unterschiedliche Bodenfarben markieren die beiden Spuren, zwischen denen es keine physische Abgrenzung geben wird.
Einwohner des Viertels fordern schon seit längerem eine Fahrradspur in Nord-Süd-Richtung durch das Viertel. Der Schöffenrat hat sich nun doch – eigenen Angaben zufolge auf Bitten der Einwohner und entgegen den ursprünglichen Plänen – zu einer Verlängerung des Fahrradstreifens bis zur rue Ermesinde entschlossen.
Die Arbeiten für die erste Phase werden voraussichtlich vier Monate dauern; zu Beginn der Sommersaison sollte also alles fertig sein, sodass die Gaststättenbetreiber wieder über Terrassen verfügen. Die Kosten der ersten Bauphase belaufen sich auf 400.000 Euro. Das Projekt für den zweiten Teilabschnitt muss noch vom Gemeinderat gutgeheißen werden; die Arbeiten bis zur rue Ermesinde sollen in der zweiten Jahreshälfte stattfinden.
Bereits im Februar 2020 hatte der Gemeinderat das Projekt einer Fahrradspur in der avenue Pasteur gutgeheißen, doch die Corona-Pandemie hat die Pläne erst einmal gestoppt. Die größten Kritiker des Vorhabens, „déi gréng“, die vorigen Oktober ihr eigenes Projekt vorgestellt hatten. Die einzige Verbesserung zum vorigen Projekt sei nun, dass der Fahrradstreifen doch bis zur rue Ermesinde führen soll. Doch das sei auch die einzige Verbesserung, sagte François Benoy („déi gréng“) auf Nachfrage hin. „Es fehlt der CSV-DP der politische Wille, weiter zu gehen.“ Die Grünen befürworten die Einführung eines sogenannten „Shared Space“. „Das nun vorliegende Resultat kommt nur den Radfahrern zugute, nicht den anderen Verkehrsteilnehmern“, so Benoy. Bei einem „Shared Space“ würde zudem genügend Platz für Parkplätze bleiben.
De Maart

Typisch "Grün". Bäume fällen/töten um Fahrradpisten zu schaffen. So lieben wir es. Luxemburg im Jahr 2022.
Solltet doch lieber die Bäume da lassen und die Autofahrspur in einer Fahrradfahrspur umwandeln.
Besser wäre es den Autoverkehr auf 0km/h zu begrenzen.
@ coppiconforme Die gefällten Bäume werden ersetzt. Und Fahrradwege beleben die Straßen wieder, die man seit den 60ern für Autos aufgegeben hat, um ein amerikanisches Stadtmodell zu kopieren, das eben nicht zu unseren Kulturstädten passt.
Zum Reichtum unserer Europa Kulturhauptstädte trug und trägt immer noch das Abholzen im Stadtkern um Parkplätze zu schaffen sehr viel bei Die Zeiten sind dabei sich zu Gunsten des Armuts zu ändern und die Fahrräder werden in naher Zukunft die Autos in den Städten ersetzen. Die restlichen Baumriesen können also auch weiterhin von Grün gesegnet fröhlich gefällt werden und Radpisten den Weg ohne Vogelschiss frei machen .