15. November 2025 - 9.44 Uhr
Space CampusIn Belval soll ab 2026 künstlicher Mondstaub zum Einsatz kommen
Am Freitagnachmittag wurde in Belval der Baubeginn des ersten Gebäudes des zukünftigen „Space Campus“ gefeiert. Belval soll künftig die Aktivitäten der Raumfahrtforschung bündeln, darunter das European Space Resources Innovation Centre (Esric), Forschungsbereiche der Universität Luxemburg sowie universitäre Ausbildungsprogramme wie der „Space Master“.

Mit dem „Space Campus“ will Luxemburg sich weiter als europäischer Standort für die Kommerzialisierung von Weltraumressourcen, Robotik und innovativen Raumfahrttechnologien etablieren. Ziel ist es, ein Umfeld zu schaffen, das Forschung, Ausbildung und Wirtschaft enger miteinander vernetzen soll.
Der Bürgermeister von Esch, Christian Weis (CSV), sagte bei der Pressekonferenz: „Esch, früher eine Stadt aus Arbeitern und geprägt von der Stahlindustrie, ist zu einer Stadt des Wissens, der Technologien und der Zukunft geworden.“ Die Ministerin für Verteidigung und öffentliche Bauten, Yuriko Backes (DP), sprach hingegen von einer Pionierarbeit. Luxemburg stellt bisher u.a. militärische Satellitenkommunikation zur Verfügung.
Kunststaub
Herzstück des neuen Gebäudes soll eine europaweit einzigartige, staubige Thermal-Vakuum-Kammer (DTVC) werden. Diese große Simulationskammer soll Tests unter realitätsnahen Mondbedingungen ermöglichen: Extreme Temperaturschwankungen zwischen -180 und +160 °C, unter Vakuum, mit künstlich erzeugtem Mondstaub.

Das erste Bauwerk am „Space Campus“ wird vom Fonds Belval realisiert und verwaltet. Es wird Platz für Büros und moderne Forschungsinfrastruktur bieten. Hinter dem Gebäude soll u.a. flüssiger Stickstoff für die Vakuumkammer gelagert werden. Eine vorgefertigte Bauweise verkürzt die Bauzeit auf etwa zwölf Monate. Die Fassade aus Lochblech soll dann an Mondstaub erinnern. Auf dem Dach werden Fotovoltaikanlagen installiert. Das Gesamtbudget liegt bei 15 Millionen Euro.
Die Gründung eines „Space Campus“ geht auf die Regierungsentscheidung vom 8. Juli 2022 zurück. Am 24. Juli 2025 einigte die Regierung sich darauf, den Campus auf zwei Standorte zu verteilen. Der wirtschaftliche Standort befindet sich auf Kockelscheuer, der forschungsorientierte soll nun in Belval entstehen.

De Maart

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