EschHölzerne Wächter in der Galerie Schlassgoart: Ausstellung von Pitt Brandenburger

Esch / Hölzerne Wächter in der Galerie Schlassgoart: Ausstellung von Pitt Brandenburger
 Foto: Simone Mathias

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Beseelt kommen sie einem vor, die übergroßen Skulpturen des Escher Künstlers Pitt Brandenburger, die momentan in der Galerie Schlassgoart in der Ausstellung „Die Seele der Wachen“ präsentiert werden.

Hoch ragen die hölzernen „Wächter“ hinauf, gekrönt von einem mal polierten, mal unpolierten Kopf – vielleicht einem Helm – aus Stahl bzw. Bronze mit einem Innenleben. Denn die Wächter haben ein Herz, eine Kapsel, die man herausnehmen kann wie eine Matrjoschka-Puppe oder ein Tabernakel. In dieser Kapsel befindet sich u.a. ein Stein (meist ein Turmalin, der Schutzstein gegen negative Energien) oder auch Baumsamen. Damit schließt sich auch wieder der Kreis, der in allen Skulpturen von Brandenburger eine wesentliche Rolle spielt. Derselbe darstellerische Grundgedanke kommt auch in den ringförmigen Gebilden wieder, wovon einige in der Ausstellung präsentiert werden, als Sinnbild einer Linie ohne Anfang und Ende, d.h. des endlosen Kreises.

Pitt Brandenburger
Pitt Brandenburger Foto: Simone Mathias

Diese ästhetisch sehr gelungene, technisch perfekt gefertigten „anthropomorphe“ (menschenähnliche) Wesen wachen über den Ausstellungsbesucher, über Raum und Zeit. Gefertigt sind sie aus unterschiedlichen Hölzern wie Nussbaum-, aber auch Kirschbaumholz bzw. Flieder. „Zur Erschaffung dieser Werke werden keine Bäume gefällt, ich verwende nur Fallhölzer. Gibt es irgendwo umgefallene Bäume, so werde ich kontaktiert. In meiner Werkstatt werden sie dann erst mal getrocknet, ein Prozess, der mehrere Jahre dauern kann“, erklärt Pitt Brandenburger. Einer seiner Lieblingshölzer ist das Nussholz, da es nach seiner Aussage eine ganz besonders energetische Wirkung haben soll. Mythen und Überlieferungen über Bäumen spielen bei Brandenburger eine wesentliche Rolle: „Beim Nussbaum sollte man sich z.B. nicht länger als zehn Minuten zum Krafttanken aufhalten, denn er ist zugleich Kraftspender, aber auch Energieräuber. Er ist gedächtnisstärkend und kreislauffördernd.“

Seit seiner frühsten Kindheit beschäftigt sich der 1961 geborene Künstler mit Holz, – eine Leidenschaft, die ihn zeitlebens und auch während seines Kunststudiums in Straßburg begleitet und als Urquelle seines bildhauerischen Schaffens dient.

Pitt Brandenburger

Bis zum 17. April in der Galerie Schlassgoart (Boulevard Grande-Duchesse Charlotte, Esch).
Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag von 14 bis 18 Uhr.
www.schlassgoart.lu

 Foto: Simone Mathias