Sind Luxemburger zurückweisend, unfreundlich und ausgrenzend? Ja! Zumindest, wenn man dem „Expat City Ranking 2024“ Glauben schenkt. Das Portal Internations hat eine Umfrage durchgeführt, um die Städte zu finden, in denen sich Expats am wohlsten fühlen. Luxemburg-Stadt sucht man vergebens unter den Topplatzierungen. Viele spannender werden die Resultate aber – zumindest aus Luxemburger Sicht –, wenn man die Tabelle umdreht. Dann spielt die Hauptstadt in der Oberliga mit.
Für jede Stadt mussten mindestens 50 Menschen an der Befragung teilnehmen. Für dieses Ranking hat das bei 53 Städten geklappt. Der „Ease of Settling in Index“ wird aus den drei Unterkategorien Kultur & Willkommen, Freundlichkeit der Einheimischen und Freunde finden berechnet.
Luxemburg-Stadt belegt im Ranking den beeindruckenden 39. Platz. Immerhin 14 Städte schneiden schlechter ab. Besonders negativ scheint den Expats die Willkommenskultur aufzufallen. Auch die Luxemburger Kultur ist wohl gewöhnungsbedürftig. Angeblich genauso schwierig: das Freundefinden. In beiden Unterkategorien belegt die Hauptstadt den 41. Platz. Bei der Freundlichkeit der Einheimischen macht die Stadt hingegen einen Sprung nach oben: Platz 33.
Die Nachbarn sind schlimmer
Auf eines ist aber Verlass: Egal, wie unfreundlich die Luxemburger sind, die Nachbarn sind schlimmer. Vor allem die deutschen Städte München, Hamburg, Berlin und Frankfurt belegen im Ranking fast in jeder Kategorie den letzten Platz. Auch Paris lässt sich immerhin zweimal unterhalb von Luxemburg-Stadt finden. Besser machen es hingegen die Belgier: Brüssel schneidet durchgängig um mehr als zehn Plätze besser ab als die Hauptstadt.
Auf den vordersten Plätzen befinden sich durchgängig spanischsprachige Städte. So belegt Málaga Platz eins, gefolgt von Mexiko-Stadt, Alicante und Valencia. Erst auf Platz fünf taucht mit Ra’s al-Chaima eine Stadt auf, in der kein Spanisch gesprochen wird.
Am Beispiel von Málaga zeigt Internations, was Expats angeblich an einer Stadt schätzen. Die Einwohner werden als freundlich (84 Prozent positive Bewertungen gegenüber 63 Prozent weltweit) und als leicht zugänglich (67 Prozent gegenüber 38 Prozent) empfunden. Auch die Eingewöhnung in die lokale Kultur fällt den Expats leicht (78 Prozent gegenüber 59 Prozent weltweit). Und rund vier von fünf fühlen sich in Málaga sowohl zu Hause (84 Prozent gegenüber 58 Prozent) als auch willkommen (80 Prozent gegenüber 63 Prozent).
„Was mir am Leben hier gefällt? Das Wetter und das Klima, die Möglichkeit zu reisen und die freundliche Umgebung und die Menschen“, sagt ein Expat aus Weißrussland. Klar, mit dem Klima kann Luxemburg-Stadt nicht mithalten. In der Schule würde man das Schummeln nennen.
De Maart

@ Cammeraat Michiel / Woran machen Sie das fest, Erfahrung? Habe das eher von UNIsten erlebt, wenn man erfahren hatte, dass der Junge ohne Abschluss.....ist auch schon sehr lange her.
Aber Emporkömmlinge gibt es überall, nicht nur in Luxemburg.
Je höher die Besoldung von Luxemburgern ohne Hochschulabschluss, desto mehr Arroganz und zugeknöpft. Ausnahmen natürlich -wie immer- dagelassen.
Aber die Tendenz ist leider deutlich erkennbar.
Wenn ich als Gast in ein Land gehe und dort als Expat arbeiten und leben möchte, dann benehme ich mich auch dementsprechend als Gast. Respektiere meine Gastgeber, deren Sprache, Sitten, Kultur und Gebràuche. Dieses Einfühlungsvermögen und Sensibilität scheint bei vielen Zuwanderen nicht vorhanden zu sein. Es ist leicht, einem auf den Schlips zu treten, aber das Geraderücken ist wesentlicher schwieriger und zeitintensiver. Etwas mehr "finesse et doigté" wären durchaus angesagt.