OGBL und LCGB werden am 9. Juli an der von Premierminister Luc Frieden (CSV) einberufenen Sozialrunde teilnehmen. Demnach wollen sich die beiden Gewerkschaften mit Patronat und Regierung an einen Tisch setzen, wenn die Tagesordnung etwas angepasst wird. Der Forderungskatalog der Gewerkschaften wurde um 14 Uhr offiziell verschickt. Demnach fordern die Gewerkschaften, dass die Kollektivverträge, Sonntagsarbeit und Handelsöffnungszeiten, der Mindestlohn und die Rentenreform auf der Tagesordnung stehen. Zudem fordern die Gewerkschaften einen „retour vers le modèle social tripartite“.
Im Rahmen der Kollektivverträge fordern sie, dass die Regierung das Verhandlungs- und Signierrecht der national repräsentativen Gewerkschaften auf nationaler Ebene beibehält. Auch darf der Inhalt dieser Kollektivvereinbarungen, wie es das Arbeitsrecht derzeit vorsieht, nicht verwässert werden. Eine weitere Forderung lautet, dass die Regierung ihr Vorhaben, dass innerbetriebliche Vereinbarungen ohne Gewerkschaften in Kraft treten können, aufgibt.
Bei Scheitern „bis zum Äußersten gehen“
Im Rahmen der Sonntagsöffnungszeiten und Handelsöffnungszeiten fordern OGBL und LCGB, dass die Erweiterung von vier auf acht Stunden nur per Kollektivvertrag oder „accord interprofessionnel“ zustande kommen darf.
Zusätzlich fordern die Gewerkschaften, dass die Berechnungsmethode beim Mindestlohn nicht geändert werden darf, wie Georges Mischo dies derzeit vorsieht, und dass Verhandlungen über eine Anhebung des Mindestlohns über die Schwelle des Armutsrisikos geführt werden.
OGBL und LCGB wollen zudem inhaltliche Verhandlungen über die von den Gewerkschaften erarbeiteten Reformvorschläge und weisen darauf hin, dass die finanzielle Situation der „Assurance maladie-maternité“ ebenfalls Verhandlungen der Sozialpartner erfordern.
Sollte die Verhandlungsrunde am 9. Juli scheitern, haben die Gewerkschaften bereits angekündigt, „bis zum Äußersten“ gehen zu wollen. (siw)
De Maart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können