„Fruit Overshoot Day“ Gesamtes Obst für 2024 wurde bereits aufgebraucht

„Fruit Overshoot Day“  / Gesamtes Obst für 2024 wurde bereits aufgebraucht
Die Mehrheit des Obstes, das in Luxemburg verzehrt wird, muss importiert werden Foto: LQ

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Neun Tage hat die luxemburgische Bevölkerung gebraucht, bis sie die gesamte Obsternte aus dem vergangenen Jahr verbraucht hat. Der „Lëtzebuerger Landesuebstbauveräin“ schlägt Alarm und fordert, den Obstanbau in Luxemburg auszubauen.

Als „Overshoot Day“ bezeichnet man den Tag, an dem die Menschheit alles verbraucht hat, was die Natur im vergangenen Jahr geliefert hat. Der 9. Januar kann also durchaus als der „Luxembourgish Fruit Overshoot Day“ bezeichnet werden. „Bei einem Selbstversorgungsgrad von nur etwa zwei Prozent haben wir am neunten Tag des Jahres theoretisch schon die gesamte Ernte von 2024 verbraucht. Die einheimische Obstproduktion reicht also gerade mal für ganze neun Tage im Jahr. Dies ist eine unzufriedenstellende Situation“, hob der „Lëtzebuerger Landesuebstbauveräin“ am Dienstag in einer Pressemitteilung hervor. Die Vereinigung bemängelt, dass man nun das Obst importieren muss, was unweigerlich zu einem höheren CO2-Ausstoß durch die langen Transportwege führt. Zudem gelten bei der Ernte von Obst im Ausland oft andere soziale Standards als in Luxemburg.

„Obwohl die vorherigen Regierungen dem Obstanbau wohlgesonnen waren, wurde die Gelegenheit verpasst, die Rahmenbedingungen für einen gewinnbringenden Obstbau in Luxemburg zu schaffen“, schreibt der „Lëtzebuerger Landesuebstbauveräin“ weiter.

Möglicher Hochwasserschutz

Die Obstbauern können zudem nicht verstehen, warum sich das Ministerium weiterhin gegen den Bau von Wasserauffangbecken ausspricht. „Die Aussage des Wasserwirtschaftsamtes, dass Luxemburg ein wasserarmes Land sei, trifft nur teils zu. Betrachtet man die Oberflächengewässer, könnte man diese Aussage sofort glauben. Schaut man sich aber die Niederschlagsmengen an, so ist dies schlicht falsch, denn die jährlichen Niederschlagsmengen bleiben relativ konstant“, schrieb die Vereinigung.

Besonders bei Hochwasser müsse dem Obstbau eine aktivere Rolle zukommen. Die Obstbauern hätten dann die Möglichkeit, durch gezieltes Handeln die Hochwassersituation zu entschärfen und das überflüssige Wasser auch im Nachhinein optimal zu nutzen. Nach den Überschwemmungen im Jahr 2021 wurden die Obstbauern aufgefordert, Verbesserungsvorschläge für ein Pilotprojekt einzureichen, damit die Wassermassen besser genutzt werden können. „Weitere Projekte werden aktuell durch langwierige und teils überflüssige Studien ausgebremst. Dies ist einer der Hauptgründe, weshalb sich weder Obst- noch Gemüseanbau richtig entwickeln können, da den Produzenten die Perspektiven für die Zukunft fehlen sowie keine Planungssicherheit gegeben ist“, beschwerte sich der „Lëtzebuerger Landesuebstbauveräin“.

Die Vereinigung lobt allerdings die Bemühungen der Regierung, die Prozeduren für den Bau von Gewächshäusern zu vereinfachen. „Auch hier gilt es, Mut zu zeigen und dem Sektor das Signal zu geben, dass die Produktion erwünscht ist. Eine Steigerung der einheimischen Obstproduktion ist möglich, die Rahmenbedingungen für die Betriebe müssen jedoch verbessert werden.

Pierre Kerosino
14. Februar 2024 - 10.29

"Fruit Overshoot Day" - fannen dat gutt. Nach besser ass en "Plane Overshoot Day". Den "Pro Kopf Verbrauch" am Joer, um Findel un Kerosin getankt, an den doraus errechenten Co2. Insgesamt Cargo an Passagéier natierlech...

Humpe Jang
10. Januar 2024 - 10.12

Beer overshoot day. Bei mir haut Mëttwoch den 10ten de Béier vum Januar 2024. ;-)