Play-offsGeorges Mikataudze (FC Metz): Warum der georgische Nationalspieler Luxemburg nicht unterschätzt

Play-offs / Georges Mikataudze (FC Metz): Warum der georgische Nationalspieler Luxemburg nicht unterschätzt
Georges Mikautadze (10) ist beim FC Metz wieder zur Hochform aufgelaufen Foto: AFP/Sébastien Salom-Gomis

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Georges Mikautadze ist wohl einer der georgischen Profis, die den Luxemburger Fußballfans ein Begriff sein dürften: Der Stürmer, der im Winter zum FC Metz zurückkam, will vor der Reise nach Tiflis noch einmal Selbstvertrauen in der Ligue 1 tanken. Was er über die FLF-Auswahl weiß und was die „Roten Löwen“ in der Ferne erwartet, verriet er am Donnerstagmorgen vor dem Termin mit den Physiotherapeuten der „Grenats“.

„Le roi est de retour“: Mit diesen Worten kündigte der FC Metz die Rückkehr seines 23-jährigen Angreifers Anfang Januar an. Der Georgier hatte sich im Spätsommer entschieden, die Moselaner in Richtung Niederlande zu verlassen – nach dem geschafften Aufstieg und als Torschützenkönig der Ligue 2 (23 Tore). Bei Ajax Amsterdam stand Georges Mikataudze zwischen September und Dezember nur 232 Minuten in der Meisterschaft auf dem Platz. Nicht genug, um den Spieler von einem Verbleib für den Rest der Saison zu überzeugen. Die Vereine einigen sich auf eine Leihe: Für sechs Monate ist der Stürmer wieder ein „Grenat“.

In Interviews beschreibt sich der Angreifer, der 2000 als Sohn einer georgischen Familie in Lyon zur Welt kam, als „intuitiven Spieler, der nicht viel überlegt“. In der Ligue 1 sind seine Qualitäten inzwischen kein Geheimnis mehr: Gegen Lyon, Nantes und Clermont traf Mikataudze in den vergangenen drei Wochen jeweils einmal an – und verhalf Metz dadurch, zu den Konkurrenten im Abstiegskampf aufzuschließen. „Im Moment denke ich nur an das nächste Spiel. Gegen Reims wollen wir in der Kontinuität bleiben und den dritten Sieg in Folge einfahren“, sagte der Stürmer. „Wir sind uns als Team bewusst geworden, wie unsere Lage tatsächlich ist. Wir müssen punkten, wenn wir nicht absteigen wollen. Die Lust, zu gewinnen, ist da.“ Und bei ihm persönlich ist das Formhoch „zum richtigen Moment“ eingetreten. „Nachdem mir die Spielpraxis monatelang gefehlt hatte, war es am Anfang schwer für mich. Jetzt läuft es aber wieder und ich kann meinen Teil mit Toren und Vorlagen dazu beitragen.“

Euphorie in Georgien

Denn nicht nur mit Metz, sondern auch mit der Nationalmannschaft steht Mikataudze vor entscheidenden Wochen. Seit 2021 trägt er das Trikot Georgiens. „Sie hatten mich damals zuerst gefragt“, hatte er bereits in einem Gespräch mit Prime Video France erklärt und zu verstehen gegeben, warum er nicht auf ein mögliches Gespräch mit dem französischen Verband gewartet hatte. „Ich habe mich mit meinen Eltern darüber unterhalten und bin stolz darauf, mein Land zu vertreten.“ Als „jung und talentiert“ beschreibt er die aktuelle Generation, die wie die „Roten Löwen“ von der ersten Qualifikation für die Europameisterschaft träumt.

Natürlich hätte uns seine Präsenz für dieses Duell weitergeholfen, über seine Qualitäten muss man nicht sprechen

Als Georgien ein mögliches EM-Ticket 2020 im letzten Play-off-Duell verpasste, fehlte das Aushängeschild Khvicha Kvaratskhelia schon einmal – damals aufgrund einer Verletzung. Dass es das Hinspiel gegen Luxemburg aufgrund der Sperre nicht dabei sein wird, empfindet Mikataudze aber nicht als zusätzlichen Druck: „Nein. Natürlich hätte uns seine Präsenz für dieses Duell weitergeholfen, über seine Qualitäten muss man nicht sprechen. Aber es ist, wie es ist. Die anderen Spieler werden bereit sein.“

Angesprochen auf ehemalige Kollegen aus der FLF-Auswahl, fielen ihm zwei Namen ein: „Ich kenne Laurent Jans noch und auch Vincent Thill. Er gehörte damals allerdings schon dem Profikader an.“ Sodass sich die Wege nicht sehr oft bei „Grenats“ kreuzten. „Ich weiß, dass Luxemburg ein gutes Team ist, sonst würden sie nicht dort stehen, wo sie jetzt sind. Ich habe allerdings ansonsten nicht viel gehört“, verriet der Angreifer. 

Was er aber mit Sicherheit sagen konnte, ist, dass die aktuelle Euphorie in Georgien außergewöhnlich ist: „Binnen zwei Stunden war das Stadion ausverkauft. Es ist verrückt. Wenn wir gewinnen, bestreiten wir danach ein Finale zu Hause. Das ganze Land steht hinter uns.“ Obschon es für Mikataudze und den FC Metz zuerst nach Reims geht, freut sich der Stürmer bereits jetzt auf die Atmosphäre eines Stadions mit 55.000 heißblütigen Fans: „Die Stimmung ist jedes Mal super. Es gibt Gesänge, Jubel und auch schon mal Enttäuschung. Aber es wird auf jeden Fall ein Spiel sein, bei dem die Leute uns den Rücken stärken werden.“

Steckbrief

Georges Mikautadze
Geboren am
31. Oktober 2000 in Lyon
Nationalität: Georgier
Position: Mittelstürmer
Bisherige Vereine: Olympique Lyon, FC Metz (Jugend), FC Metz (alle F), RFC Seraing (B), FC Metz (F), Ajax Amsterdam (NL), FC Metz (F)
Statistiken (2023/24): 11 Spiele, 5 Tore und 3 Vorlagen in der Ligue 1, 6 Spiele in der Eredivisie
Nationalmannschaft: 22 Einsätze, 9 Tore