Samstag18. Oktober 2025

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DüdelingenGemeinderat diskutiert Geburtstagsgeschenke und fehlende Sportstunden

Düdelingen / Gemeinderat diskutiert Geburtstagsgeschenke und fehlende Sportstunden
Die Gemeinde Düdelingen verkauft zusammen mit dem französischen Unternehmen „theLine“ eine Skulptur der Skyline der Stadt Foto: Editpress/Cédric Feyereisen

Der Düdelinger Gemeinderat beschäftigte sich am Montag hauptsächlich mit kleineren Themen. Zwei Dossiers führten allerdings zu regen Diskussionen.

Die Gemeinderatssitzung in Düdelingen verlief am Montag eher harmonisch. Die Politiker nahmen die meisten Punkte der Tagesordnung einstimmig an. Bei zwei eher unschuldig wirkenden Themen war kurz Schluss mit der guten Stimmung, bis sich dann alle Anwesenden auf eine Lösung einigten.

Erster Punkt: „déi gréng“ hatten vergangenes Jahr im Mai vorgeschlagen, dass die Gemeinde 18-Jährigen zu ihrem Geburtstag einen Gutschein für einen „Interrail-Pass“ im Wert von 300 Euro und einer Gültigkeit von zwei Jahren schenken. Dieser Pass ermöglicht es, je nach Art, während einer gewissen Zahl an Tagen unbegrenzt mit dem Zug im europäischen Ausland zu fahren. Sowohl die Jugendkommission als auch die Kommission für soziale Aktionen berieten über diese Initiative und kamen – laut Schöffenrat – zum Schluss: Der Pass soll kommen – allerdings auf 100 Euro gekürzt und mit einer Gültigkeit von einem Jahr. Die Verantwortlichen sollen die Gutscheine einmal im Jahr während einer Zeremonie überreichen.

Am Rande

– In der route de Luxembourg werden beim Eingang zur Straße an der Soibelkaul gerade Grabungen vom „Institut national de recherches archéologiques“ (INRA) durchgeführt. Der Grund: Dort wurden laut Bürgermeister Dan Biancalana Überreste aus der Merowingerzeit gefunden.
– Die Luxemburger Buchhandlung „Librairie Ernster“ wird im Juli in den Räumlichkeiten des ehemaligen Formula Sports Shops in der Avenue G.-D. Charlotte Nr. 48-52 ihre elfte Filiale öffnen.
– „theLine“ hat in Zusammenarbeit mit der Gemeinde eine 50 Zentimeter lange Wandskulptur der Düdelinger Skyline aus recyceltem Stahl produziert. Diese kann ab sofort an der Rezeption des Rathauses und im Tourist Office für 30 Euro gekauft werden.
– Düdelingen hat 2023 Genehmigungen für 59 neue Wohnungseinheiten und 79 Fotovoltaikanlagen erteilt. Vergangenes Jahr waren es jeweils 158 und 384.
– Die Gemeinde Düdelingen plant den Bau einer Regenwasserachse für die Schule Baltzing. Das dort ablaufende Regenwasser soll vom Schmutzwasser getrennt werden. 483.000 Euro sind für die Umsetzung der Straßenarbeiten vorgesehen. Die Ausschreibung ist für Ende 2025 geplant, der Baubeginn für Anfang 2026.
– Im Containergebäude der Brill-Schule stehen Umbauarbeiten bevor. Die Klassenräume im Erdgeschoss sollen als Teil einer „Maison relais“ zu einem Bau- und Rollenspielraum, Kreativraum, Essensraum und Multifunktionsraum umgebaut werden. Die Arbeiten sollen über den Sommer abgeschlossen werden und insgesamt 190.000 Euro kosten.

Das Gemeinderatsmitglied von „déi gréng“ Yves Steffen kritisierte das Kürzen der Gültigkeit und des Betrags. Vor allem stieß er sich daran, dass dies als die Entscheidung der beiden Kommissionen verkauft werde. Die Oppositionsparteien hätten sich in beiden Kommissionssitzungen gegen die Kürzungen ausgesprochen. „Man kann doch nicht ehrlich glauben, dass eine Kommission, die sich für das Wohl der Jugend einsetzen soll, der Meinung ist, dass 100 Euro besser als 300 Euro sind“, sagte Steffen. Dem stimmten alle Oppositionspolitiker zu. „100 Euro ist nicht genug, um den Interrail-Pass zu einer realistischen, bezahlbaren Lösung zu machen“, sagte CSV-Gemeinderätin Françoise Kemp.

Letzten Endes einigten sich die Anwesenden auf den Betrag von 200 Euro mit einer Gültigkeit von zwei Jahren. Bürgermeister Dan Biancalana (LSAP) lobte nach der Diskussion die „Politik der Kompromisse“.

Sport in der Schule

Die Düdelinger Schulorganisation entspricht nicht den nationalen Vorschriften. Das stellte Yves Steffen in einer Motion fest. Der Grund: In verschiedenen Düdelinger Schulen fehle die gesetzlich vorgeschriebene dritte Stunde Sportunterricht für die Kinder des Cycle 2 und 3. In der Motion forderte der grüne Politiker unter anderem, dass die Gemeinde gegenüber der regionalen Schuldirektion auf die zusätzlichen Stunden Sportunterricht „besteht“ und ein Sport-Kapitel in der provisorischen Schulorganisation 2025/2026 vorsieht.

„Geht es wirklich um die Sportstunden oder geht es darum, sich hervorzuheben?“, reagierte Schulschöffin Josiane Di Bartolomeo-Ries (LSAP) auf die Motion. Steffen habe dieses Problem nicht während der Schulkommissionssitzung am vergangenen Mittwoch erwähnt. „Ich bin ziemlich enttäuscht, wenn man als Gemeinderat irgendwo sitzt, wo die richtigen Leute sitzen, und es nicht fertigbringt, die richtigen Fragen zu stellen“, sagte Di Bartolomeo-Ries.

Sowohl CSV-Gemeinderätin Michèle Kayser-Wengler als auch Carole Thoma von „déi Lénk“ wiesen darauf hin, dass Steffen seit zwei Jahren während jeder der vorigen Kommissionssitzungen auf dieses Problem aufmerksam gemacht habe. Alle Oppositionsparteien waren sich einig: Die dritte Sportstunde muss Teil des Stundenplans sein.

Di Bartolomeo-Ries betonte wiederum, dass die Motion an sich nicht schlecht sei und schlug vor, sie leicht abzuändern. Der Wortlaut wurde letztendlich abgeschwächt und unter anderem der Ausdruck „darauf zu bestehen“ gestrichen. „Das klingt so, als würden wir sie unter Druck setzen – wir haben eine gute Zusammenarbeit und ich werde den Druck so nicht machen“, sagte Di Bartolomeo-Ries. Die abgeänderte Motion wurde einstimmig angenommen.