3. Dezember 2025 - 7.05 Uhr
KäerjengGemeinde investiert 7,3 Millionen in das neue Rathaus
Noch-Bürgermeister Michel Wolter (CSV) zeigt sich nach der Diskussion um das Budget im Gemeinderat am Montag zufrieden. Denn gegen den Haushaltsplan 2026 hat sich keiner gestellt. Mit 13 Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen wurde das Dokument verabschiedet. Und auch die berichtigten Konten von 2025 wurden mit 15 Zustimmungen und einer Enthaltung durchgewunken. Wolter sagt sogar: „Die Kritiken von DP und ‚déi gréng’ sind im 1-2-Prozent-Bereich zu finden. Man bekommt den Eindruck, als hätten sie wirklich nach Gründen suchen müssen, um nicht mitzustimmen.“
Den Haushaltsplan 2026 hat der Bürgermeister unter das Motto „Op geséchertem Fong!“ gesetzt – wohl auch eine Anspielung auf seinen Rücktritt in wenigen Monaten und die Situation, in der er die Gemeinde seiner Frau Nadine Braconnier als neuer Bürgermeisterin überlässt. Dazu gehört auch, dass Käerjeng seine Schulden komplett abbezahlt hat und somit schuldenfrei in die Zukunft startet. Ob das auch so bleiben wird, müssen die kommenden Jahre zeigen. Im mehrjährigen Finanzierungsplan sind bis 2029 Investitionen von rund 130 Millionen vorgesehen. Wolter projektiert, dass dies ohne Verschuldung stemmbar sei.
Das Haus mit dem K
Beim ordentlichen Haushalt steht am Ende ein Plus von 17,5 Millionen. 46,52 Prozent von den rund 52 Millionen an vorgesehenen ordentlichen Ausgaben gehen auf das Konto der Gehaltszahlungen. Damit stehe Käerjeng im Vergleich mit einigen Nachbarschaftsgemeinden sehr gut dar – und es bleibe sogar Luft, um noch die ein oder andere Person weiter einzustellen, sagt Michel Wolter.
33,3 Millionen plant Käerjeng für außerordentliche Ausgaben ein. Den größten Posten dabei stellen die 7,3 Millionen für das neue Rathaus dar. Das Ende der fünfziger, Anfang der sechziger Jahre gebaute Rathaus mit dem markanten K musste aufgrund von Platzmangel, besonders nach der Fusion mit Küntzig, und immer neueren Aufgaben für die Gemeinde, einem Neubau weichen. 2026 dürfte das neue Gebäude nun in die Höhe wachsen. Weitere 5,5 Millionen sind für die Modularstruktur auf dem Schulcampus in Küntzig vorgesehen. Aber auch auf den Käerjenger Straßen steht für 2026 einiges auf dem Programm: 2,2 Millionen fließen in Straßenbau-Projekte und 6,4 Millionen in mehrere Mobilitätsinitiativen, darunter zwei Millionen in die Shared-Space-Zone im Zentrum von Oberkäerjeng. 2,4 Millionen sind für Wohnungsbauprojekte vorgesehen, den größten Posten dabei stellt die dritte Flüchtlingsstruktur der Gemeinde mit einer Million Euro dar. Ebenso viel wird auch das neue Jugendhaus mit „Café social“ auf „Hanner-Acker“ kosten.
Das insgesamte Minus von 11,1 Millionen im Budget 2026 wird durch den Boni von 19,6 aus dem berichtigten Haushalt von 2025 ausgeglichen.

Das sagt die Opposition
DP: „Es gibt viele gute Projekte im Budget 2026“, lobt Jérôme Hautus. Trotzdem habe er einige Anregungen. So wünscht sich der DP-Politiker unter anderem einen „Rufbus“, einen Fitness-Parcours im Wald sowie mehr Transparenz durch die Audio-Aufnahme von Gemeinderatssitzungen.
„déi gréng“: Josée-Anne Siebenaler-Thill hebt in ihrer Rede die gesunde Finanzpolitik hervor und lobt insbesondere, dass Käerjeng nun schuldenfrei sei und sich trotzdem nicht scheue, zu investieren. „Es gibt viele gute Ansätze, aber es fehlen einige Aspekte.“ Insbesondere beim Thema Energietransition und Klimaschutz könnte die Gemeinde mehr machen. Weiterhin macht sie auf die „chronische Unterbesetzung“ des „Service écologique“ der Gemeinde aufmerksam.
De Maart

Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können