Projekt „Nordstad“Gemeinde Diekirch schickt Lösungsvorschläge an mehrere Ministerien 

Projekt „Nordstad“ / Gemeinde Diekirch schickt Lösungsvorschläge an mehrere Ministerien 
Die insgesamt acht Hektar Land am Verteilerkreis „Fridhaff“, die der Gemeinde Diekirch (zwei Hektar) und dem Staat (sechs Hektar) gehören Foto: Gemeinde Diekirch

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Seit mehr als einem Jahrzehnt geht die Rede von dringend notwendigen Infrastrukturarbeiten für die „Nordstad“. Es soll an geeignetem Terrain fehlen – das war und ist auch heute noch oft zu hören. Doch ist dem wirklich so? Die Gemeinde Diekirch hat nun gleich mehrere Ministerien angeschrieben, um einmal klarzustellen, dass es sehr wohl geeignete Areale für neue Lyzeen, Sporteinrichtungen, ein regionales Einsatzzentrum der Rettungskräfte, für die ASTA und auch für die Bauverwaltung auf dem Gebiet der Diekircher Gemeinde gibt.

Wir haben beim Diekircher Bürgermeister Claude Haagen nachgefragt und Einsicht in das oben erwähnte Schreiben erhalten. Nach den vielen Jahren der Diskussionen um Projekte und Grundstücke in der „Nordstad“, die bis dato nur wenig hervorgebracht haben, gibt einem das nun vorliegende Schreiben doch zu denken.

Wie lange wird schon über ein adäquates Areal für das „Nordstad“-Lyzeum geredet? Oder über eine neue, den heutigen Anforderungen gerecht werdende Hotel- und Tourismusfachschule? Oder über dringend benötigte Sporteinrichtungen, sprich Sporthalle und Schwimmbad für die Schulen und Lyzeen in Diekirch und im benachbarten Gilsdorf? Oder über ein regionales Einsatzzentrum für die Rettungskräfte auf „Fridhaff“? Über beispielsweise Laboratorien für die ASTA („Administration des services techniques de l’agriculture“)? Über ein Internat für die verschiedenen Lyzeen der „Nordstad“?

Dem aktuellen Schreiben des Diekircher Schöffenrates an die Ministerien kann Folgendes entnommen werden: Auf Anraten des „Comité politique Nordstad“ und nach einem Gutachten des Innenministeriums habe die Gemeinde Diekirch vor Jahren zwei Hektar Land am Verteilerkreis auf „Fridhaff“ erstanden. Fast gleichzeitig habe der Staat sechs Hektar Land am gleichen Standort gekauft. Die Verwaltung für öffentliche Bauten habe die Gemeinde Diekirch daraufhin um eine diesbezügliche punktuelle Änderung des Bebauungsplans der Gemeinde Diekirch gebeten. Diesem Antrag sei am 10. Juli 2018 stattgegeben worden.

„Fridhaff“-Gelände könnte Platz schaffen

Der Diekircher Schöffenrat schlägt nun Folgendes vor:

– Die Werkstätten und Lager der Straßenbauverwaltung sollen aus der Gilsdorfer Straße nach „Fridhaff“ verlegt werden.

– Das seit Jahren geplante regionale Einsatzzentrum des CGDIS könnte ebenfalls seinen Platz am Verteilerkreis bekommen.

– Auf einem Teil der insgesamt acht Hektar Land auf „Fridhaff“ könnten unter anderem auch Laboratorien für die ASTA gebaut werden.

– Die erwähnte neue Sporthalle, das Schwimmbad und das Schulinternat könnten ihren Platz entweder in der rue Jos Merten oder eben auf dem nach dem Umzug zum „Fridhaff“ frei gewordenen Areal der Straßenbauverwaltung an der Gilsdorfer Straße finden – Letzteres biete auch genügend Platz für das „Nordstad“-Lyzeum und eine neue Hotel- und Tourismusfachschule.

– Die so frei werdenden heutigen Räumlichkeiten des „Nordstad“-Lyzeums und der Hotelfachschule in der rue Jos Merten könnten für die Ausweitung bestehender Schul- und Sporteinrichtungen von großem Nutzen sein

Dazu sei erwähnt, dass es in der rue Jos Merten keine Wohneinheiten gibt, dafür aber Schul- und Sporteinrichtungen, die alle vor Ort an eine bestehende groß angelegte Bushaltestelle angebunden sind. Ein Shared-Space-Projekt, das den Bahnhof Diekirch mit der rue Jos Merten verbinden soll, ist in Ausarbeitung.

An kurzfristig erschließbare Terrains, die zudem als BEP („Zone de bâtiments et d’équipements publics“) einklassiert sind, fehlt es demnach nicht. An was fehlt es dann? Vielleicht am politischen Willen oder/und an ein- und weitsichtigen Beamten in den zuständigen Verwaltungen und Ministerien?

Die betreffenden Areale in der rue Jos Merten und der Gilsdorfer Straße in Diekirch
Die betreffenden Areale in der rue Jos Merten und der Gilsdorfer Straße in Diekirch Foto: Gemeinde Diekirch