SchifflingenFrisch eingeweiht: Zwei neue Rundgänge bringen dem Wanderer das Wasser näher

Schifflingen / Frisch eingeweiht: Zwei neue Rundgänge bringen dem Wanderer das Wasser näher
Ein Tropfen … aus Holz? Natürlich haben das Wasser und der Wald viel miteinander zu tun. Foto: Carlo Catena

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Zwei neue Rundwege in Schifflingen bieten mehr als „nur“ ein tolles Naturerlebnis, sondern führen auch tief in die lokale Sagenwelt – passend zu den Wassernymphen-Skulpturen, die schon im Sommer des vergangenen Jahres enthüllt wurden.

Die Sage

Die aktuelle Einweihung folgt auf die Einweihung von „D‘So vum Marxeweier“, die bereits im August 2022 stattfand. Damals waren sieben Skulpturen der sieben Schwestern feierlich enthüllt worden. Diese von den Bildhauern Tom Flick und Duro Nuta gestalteten Wassernymphen wollten mit ihren Tränen Gutes tun und sahen, wie viel Hoffnung sie den Menschen mit den Tränen gaben, wodurch auch sie selbst neuen Mut schöpften – so die Legende, die am „Marxeweier“ entstand.
Dieser soll eine ganz besondere Kraft haben: Trinkt jemand an acht aufeinanderfolgenden Tagen von seinem eiskalten Wasser, dann gilt es als sicher, dass diese Person sich glücklich verlieben und ihr Leben mit einem anderen Menschen teilen wird.
Im Buch „D´So vum Marxeweier“ wird die Sage von Betsy Dentzer neu erzählt und vom Illustrator Pit Wagner mit passenden Bildern untermalt. Das Buch gibt es für 25 Euro, wobei der Erlös ans Hilfswerk „Schëffleng Hëlleft asbl“ fließt. Bestellen kann man das Werk per Mail an info@schifflange.lu oder per Telefon (+352/5450 61-1).

Am „Marxeweier“ in Schifflingen ist am Donnerstag vor rund 60 geladenen Gästen der „Waasserwee“ eingeweiht worden. Er besteht aus gleich zwei Rundgängen: einem großen über 7,5 Kilometer und einem kleineren, der 5,5 Kilometer lang ist. Am „Minetttrail“ gelegen, bieten die Wege nicht nur Gelegenheit, die wunderschöne Natur in all ihren Facetten zu genießen, sondern auch die Sage rund um den Weiher nachzuvollziehen – und manches über die Versorgung mit dem wertvollen Gut Wasser zu erfahren.

Die einzelnen Etappen, die es dabei zu entdecken gibt, heißen „De Weier“, „Waasserbehälter Rebierg“, „D‘Waasserscheed“, „D‘Quellefassung“, („Marxeweier“), „De Wäschbuer“, „De Waasserkreeslaf“ sowie „De Waasserbaseng“. Idealer Ausgangspunkt für beide Rundgänge ist der Bahnhof beim Park Léonie Koullen.

Anlässlich der Einweihung betonte Bürgermeister Paul Weimerskirch (CSV) die Wichtigkeit des Guts Wasser, das immer rarer werde und darum zu schützen und zu schätzen sei.

 „Wir haben 50 Weiher und Tümpel in der Gemeinde, die einzige Gemeinde im Land, die ihre Gewässer bisher alle renaturiert hat“, sagte Paul Weimerskirch – und dass ohne Esch2022 viele Naturprojekte nicht denkbar gewesen wären. Weimerskirch dankte allen Verantwortlichen – und enthüllte mit ihnen die Skulptur, die einen Wassertropfen darstellt. Ganz aus Lärchenholz bestehend, wurde sie vom Schreinermeister Thierry Weimerskirch vom „Jongenheem Solina“ erschaffen. Dieser erklärte die Entstehung des „Wassertropfens“, der ganz aus Lerchenholz gefertigt wurde.

Netty Thinnes stellte zudem die App Luxilux vor, die per Handyunterstützung ein spannendes Schatzsuche-Abenteuer auf einem drei Kilometer langen Rundgang inszeniert. Jeff Dax von „Communication Schëffleng“ war für die technische Infrastruktur verantwortlich, die Filmvorführungen über die Entstehung des Projekts, die Bildhauer, die Projektleiter, Geschichtenerzählungen. Eric Gherardi, Dirigent der Schifflinger „Harmonie“, hatte jeweils ein Musikstück komponiert, passend zu den sieben „Waasserjofferen“.

Die Vereinigung Amcis.lu hielt das Geschehen in Bild und Ton fest. Am Informationsstand des „Syndicat des Eaux du Sud“ (SES) zeigte Ingenieur Luc Berens den Interessenten die Aufbereitung des an die 70.000 Haushalte gelieferten Trinkwassers.